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Großenhainer UntkrhaltMgs- L Anzeigeblatt. Auitsbüüt ller Königs Auiisliallptummifckiuft, «les Königs Kmtsgeriiläs uml äes Ktudtnltlis zu Gwpenliaiu. Erscheinen: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Vierteljährliches Abonnement: am Schalter l M., durch den Boten ins Haus 1 M. 25 Pf., durch die Post l M. 25 Pf., durch die Post ins Haus l M. 50 Pf. Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Verantwort!. Nedacteur: Herrmann Starke Inserate für die am Abend «uszugebcnde Nummer werden bis früb 9 Ubr angenommen und Gebühren für solche von auswärts, wenn dies der Einsender nicht anders bestimmt, durch Postnachnahme erhoben. Nr. 20. Donnerstag, den 14. Februar 1884. 72. Jahrgang. Von dem unterzeichneten Amtsgericht soll den 21. April 1882 das dem Käser Gebhard Steurer hier zugehörige Hausgrundstück Nr. 43 des Katasters und Fol. 43 des Grund- und Hypothekenbuchs für Großenhain, welches Grundstück am 30. Januar 1884 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 5020 Mk. gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle auöhängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 5. Februar 1884. Königliches Amtsgericht. Schröder. Richter, Ref. Bekanntmachung. Die den 1. Februar a. c. fälligen Grundsteuern auf den 1. Termin 1884 sind nach zwei Pfennigen von jeder Steuereinheit längstens bis zum 23. Februar 1882 an die Stadthauptcasse zu bezahlen. Großenhain, am 30. Januar 1884. Städtkäth. Vogel, Stdtr. Versteigerung. Donnerstag, den 12. Februar 1882, Nachmittags 3 Uhr sollen an der städtischen Baumschule mehrere Tausend Stück gute Dachziegel und mehrere Haufen altes Bauholz, sowie eine Quantität alte Bruchsteine gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Großenhain, am 11. Februar 1884. Der DäUSUSschuß. - Ed. Kämpfe, Stdtrth. Nutz- und Brennholz-Auction. Im Gasthofe zu Weistig a. N. sollen bis 15 Ctm. Mittenstärke, von 23 bis 29 Ctm. Mittenstärke, 36 stark, 22 bis kieferne 29 36 166 Raummeter 121 10,4v Wellenhundert hartes Reisig, 250,, o weiches Michael. von Hopffgarten. in Hirschlachenwiese, Abtheilung 9, weiche Brennscheite, harte Brennknüppel, weiche „ l 4 bis 7 Meter l lang, i 3 bis 4,5 t Meter lang, 2 Meter lang, birkene Stämme, fichtene kieferne „ birkene „ fichtene kieferne „ 16 16 23 30 16 15 Stück 10 „ 538 „ 9 „ 7 „ 810 „ 210 „ 20 „ 9 „ 6 „ 67 „ 32 „ 10 „ 9o „ Dienstag, den IK, und Mittwoeb, den 2U. Februar 1882^ von Vormittags 9 Uhr an, folgende im Weistiger Forstreviere aufbereitete Hölzer, als: Dienstag, den 10. Februar ». c., einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunter zeichneten Oberförster zu Weistig a. R. zu wenden, oder auch ohue Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. Königliches Forftrentamt Moritzburg und Königl. Revierverwaltung Weistig a. R., den 19. Januar 1884. wandelbare Schleißhölzer, Derbstaugen, 10 bis 15 Ctm. stark, Mittwoch, den SO. Februar s. e., von 16 bis 22 Ctm. Mitten stärke, am Schönborner Rand, in den Abtheilungen 35 und 36, sowie in Hirschlachenwiese, Abtheilung 9, ,, ,, , „ 30 „ birkene Klötzer, bis 15 Ctm. Tagesnachrichten. Sachsen. In beiden Kammern theilten am Montag die Präsidenten mit, daß von Sr. Majestät dem Könige und Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Georg den Directorien der Kammern am Sonntag eine Audienz bewilligt worden sei, um der ehrerbietigsten Theilnahme der Kammern an läßlich des Dahinscheidens Ihrer königl. Hoheit der Frau Prinzessin Georg Ausdruck zu geben, und die Präsidenten beauftragt worden seien, den Kammern Allerhöchst- und Höchstihren Dank auszusprechen. Die erste Kämmer ge nehmigte die Etats der Ministerien der Finanzen und der Justiz nach den Beschlüssen der zweiten Kammer; nur be züglich des transitorischen Ausgabepostens zur Durchführung des Gesetzes über das Staatsschuldbuch wurde die Beschluß fassung Vorbehalten. — Die zweite Kammer verwies zuerst das königl. Decret, betreffend die Erbauung einer Eisenbahn von Schönberg nach Schleiz, nach kurzer Debatte an die Finanzdeputation und trat sodann in die Berathung der das Knappschaftöwesen betreffenden Novelle zum Berggesetz ein. Die Gesetzgebungsdeputation hatte über dieselbe einen ausführlichen Bericht erstattet und Ertheilung der Zustim mung beantragt mit einer Reihe von Modifikationen, welche in der Hauptsache dahin gingen, die Bestimmungen des Gesetzentwurfs mit denjenigen des Reichskrankenversicherungs gesetzes in noch größere Uebereinstimmung zu bringen, als der Gesetzentwurf beabsichtigte, und mit welchen die Staatö regierung durchgängig ihr Einverständnis; erklärt hatte. Ein Antrag des Abg. Liebknecht, die Verpflichtung des Beitritts zu den Knappschaftskrankenkassen nur denjenigen Bergarbeitern aufzulegen, welche nicht zu eingeschriebenen Hilfskassen ge hören, wurde abgelehnt und nach mehrstündiger Debatte § 1 in der von der Deputation vorgeschlagencn Fassung angenommen. Auch zu den übrigen 37 Paragraphen des ersten Abschnittes, welcher zur Erledigung kam, stellten ab wechselnd die Abgg. Liebknecht, Bebel und v. Vollmar eine ganze Menge tiefeinschneidender Anträge und begründeten dieselben, obwohl sie gar keine Unterstützung fanden, in langathmigen Reden; doch fanden durchgängig nur die Vorschläge der Deputation Annahme. Dasselbe geschah am Dienstag mit dem übrigen Theile der Berggesetznovelle, die in der Schlußabstimmung gegen 3 Stimmen genehmigt wurde. Hierauf nahm die Kämmer den Antrag des Abg. Schreck und Genossen, das Schank- und TanzstLttenverbot bei Abgabenrestanten betreffend, gegen 3 Stimmen an und erklärte sich durch den von der Staatsregierung gegebenen Bericht über die Verwaltung und Vermehrung der königl. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft in den Jahren 1880 und 1881 für befriedigt. — Die erste Kammer er ledigte am 12. Februar eine Anzahl Petitionen, von welchen die Petition Dreyer's und Genossen um Befreiung der beruflichen Fachvereine von den Bestimmungen des Vereins- ! der Armee, Generalfeldmarschall Graf Moltke, im Verein j mit dem Generalquartiermeister Graf Waldersee die General- Ideen auöarbeiten und im Hauptquartier des Kaisers die Manöver persönlich leiten. Zur Beiwohnung derselben wer den über 100 fremdherrliche Offiziere erwartet. In zwei Sitzungen hat das preußische Abgeordnetenhaus ! am Montag die Berathung des Cultusetatö endlich erledigt. Eine äußerst lebhafte Discussion entwickelte sich noch beim Titel 51, in welchem 2,000,000 M. zur Vermehrung der Sammlungen für die königl. Museen in Berlin gefordert werden. Von Seiten des Centrums sprach sich neben dem j Abg. Iw. Windthorst besonders Abg. Reichensperger gegen die Bewilligung aus, indem er ausführte, daß eine so hohe Summe zu Kunstzwecken nicht verausgabt werden dürfe, so lange der Staat noch dringendere Bedürfnisse zu befriedigen habe, wie die Erhöhung der Pensionen und Gehälter der Beamten. Nach langer Debatte, an welcher sich auch der Cultusminister v. Goßler betheiligte, nahm das Haus die Position mit 192 gegen 122 Stimmen an. Oesterreich, Der Ausschuß des Abgeordnetenhauses zur Borberathung der Ausnahme-Verordnungen hat seine Berathuugen beendigt. Die Majorität beantragt, die erste Negierungsverfügung für gerechtfertigt zu erklären in An erkennung der Thatsache, daß sich in letzter Zeit hoch- verräthsrische, die persönliche Sicherheit in ausgedehnter Weise gefährdende Umtriebe seitens einer anarchistischen Partei in einigen Gerichtösprengeln Nieder-Oesterreichs geoffenbart hätten und damit die Vorbedingung der An wendung deö Gesetzes vom 5. Mai 1869 eingetreten sei; ferner in Erwägung, daß die auf Grundlage dieses Gesetzes erlassene Verordnung des Gesammtministeriums sich inner halb der Grenzen des Gesetzes halte, und indem der Aus schuß Act nimmt von der bestimmten Erklärung der Regierung, von dieser Verordnung nur behufs Unterdrückung der be stehenden anarchistischen Umtriebe Gebrauch machen und sie nach erreichtem Ziele sofort außer Kraft setzen zu wollen. Bezüglich der Aufhebung der Geschwornengerichte beantragt die Majorität, die betreffende Regierungsverordnung zur Kenntniß zu nehmen. Die Linke verweigert die Geneh migung der Ausnahmemaßregeln, welche sie als zu weit gehend und durch die Sachlage nicht genügend motivirt bezeichnet. In Graz wurden etwa 16 Arbeiter aus der Audritzer Eisenfabrik der alpinen Montangesellschaft, bei welchen man anarchistische Schriften fand, verhaftet. Das ungarische Abgeordnetenhaus genehmigte am 9. d. gesetzes den Herren Frhrn. v. Friesen und Grafen Rex und auf der Stelle getödtet, indem dem Unglücklichen der Gelegenheit gab, sich über die Ziele der Socialdemokratie Kopf vom Rumpfe getrennt worden ist. zu äußern, der Regierung dafür zu danken, daß sie den Deutsches Reich. Für die dreitägigen großen Feld- Bestrebungen der socialdemokratifchen Partei energisch eut- Manöver des VII. und VIII. Armeecorps gegeneinander, gegentrete, und den Wunsch und die Hoffnung auszusprechen, I welche im Herbste d. I. in der Rheinprovinz vor dem daß auch die Bevölkerung immer mehr über die Ziele und j Kaiser stattfinden sollen, wird der Chef des Generalstabes Bestrebungen dieser Partei ins Klare kommen und ihre Furcht vor derselben aufgeben werde. Der Rath zu Leipzig hat eine Verordnung erlassen, nach welcher auf Antrag des Stadtbezirksarztes die Leichen aller in der Stadt an Diphtheritis Verstorbenen binnen 12 Stunden nach erfolgtem Tode nach den Leichenhallen des betreffenden Friedhofes gebracht werden müssen. Am Montag Vormittag wurde in der Nähe des Ber liner Bahnhofs zu Leipzig beim Umackern deö Bodens, unter der Erde versteckt, der zweite der gestohlenen Briefbeutel mit den Werthpapieren aufgefunden. Der noch nicht entdeckte Dieb hat sich also mit dem baaren Gelds, ca. 26,000 M., welches bei dem bekannt gemachten Inhalt der gestohlenen Briefbeutel erst nicht genannt wurde, begnügt. Die in umfassender Weise restaurirte St. Annenkirche zu Annaberg hat am vergangenen Ewuntag unter ent sprechenden Feierlichkeiten ihre Weihe empfangen. Hierbei wurde zum ersten Male der große monumentale Altarteppich in Gebrauch genommen, welcher einen Raum von etwa 60 Quadratmeter einnimmt und an dem schon seit vielen Monaten 87 Damen emsig und fleißig gearbeitet haben. Zur Frage der Elbe-Winterhäfen schreibt man neuer dings aus Meißen, daß an maßgebender Stelle die städtische Ziegelwiese bei Siebeneichen zur Anlegung eines solchen Hafens als geeignet in Betracht gezogen worden sei. Die ledige Thekla Kunze in Meerane, auf welche am 30. Januar der Webergeselle Schunk einen Mordanfall verübte, ist am Sonnabend als von ihrer Halöwunde voll ¬ ständig geheilt aus dem Krankenhause entlassen worden. Dem Herbrig'schen Ehepaare in Oybin bei Zittau sind anläßlich dessen 65jährigen Ehejubiläums von vielen Seilen Beweise herzlicher Theilnahme gewidmet worden. Auch Se. Majestät der König ließ dem bedürftigen hochbejahrten Jubelpaare ein Geschenk von 50 Mark zukommen. Zufolge eines auf dem vorjährigen Verbandstage der sächsischen Vorschußvereine gefaßten Beschlusses, die Revision der Vorschußvereine durch einen hierzu gewählten Revisor betreffend, hat sich am Vormittag des 5. Februar der Verbaudörevisor Fritzsche aus Chemnitz im Comptoir des Vorschußvereins zu Plauen i. V. eingefunden und eine vollständig befriedigende Revision des Vereins, und zwar seine erste, vorgenommen. Schon wieder wird aus Plauen i. V. von einem Eisen- bahnunglücksfall berichtet. Am Sonnabend früh wurde der Blockwärter Krcpfganz von dem gegen 9 Uhr dort ein- treffenden Personenzuge in der Nähe von Jößnitz überfahren