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Erscheint wSchmtlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). AbonnementSpreiS beträgt vierteljährlich 1 Mark 20 Pf. prsellumoraoäo. AMlM für Inserate werde« bi» spätesten» Mittag« de« vorhergehenden Tage« d«S Erscheinens erbeten und die Corpusspaltenzeile mit 10 Pf., unter „Eingesandt" mit so Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Amtsblatt für den Stadtgememderath zu Zwönitz. 143. Donnerstag, den 5. December 1878. 3. Jahrg. Oeffentliche Sitzung -es Sta-tgemein-eraths Freitag, den V. Dee. e im Berhan-lnngssaal -es Nathhauses. Bekanntmachung. — Alle Diejenigen, welche noch Forderungen auf das laufende Jahr an die unterzeichnete Gemeinde haben, werden hierdurch veran laßt, ihre Rechnungen bis zum 9. d. M. einzureichen. Zwönitz, am 2. December 1878. Der Stadtgemeinderat h. Schönherr. Bekanntmachung. Beim Eintritte des Winters wird hierdurch in Erinnerung gebracht: 1. daß alle Fuhrwerke mit helltönenden Glocken oder Schellen versehen fein müssen und das Knallen mit langen Schlitten peitschen innerhalb der Stadt verboten ist, 2. daß das Ruschelschlittenfahren innerhalb der Stadt und zwar, soweit es von Kindern geschieht, nach Befinden an den Eltern oder deren Stellvertretern bestraft wird und 3. daß bei eintretender Glätte die Besitzer oder sonstigen Verwalter von Hausgrundstücken vor letzteren durch Ausstreuung ge eigneten Materials der Gefahr des Fallens der Passanten vorzubeugen haben, das Ausziehen von Flüssigkeiten auf Gassen oder Straßen aber ganz zu unterlassen ist. Die Nichtbeachtung vorstehender Anordnungen wird mit entsprechender Geldstrafe bez. Haft geahndet werden. Zwönitz, am 30. 'November 1878. Der Bürgermeister. Schönherr. Tagesgeschichte. Berlin, 2. Decbr. Die Reichstagseröffnung steht Mitte Februar bevor. Nach dem Reichstagsschlusse tritt der preußische Landtag zu nochmaliger Session zusammen. Kiel, 3. Decbr. Die „Kieler Zeitung" meldet: Von den in der „Kurfürstaffaire" Angeschuldigten sind die betreffenden Theile dem Gutachten der Admirale Jachmann und Klatt zur Gegenerklärung vorgelegt worden und wird erst demnächst die Abgabe der im Uebrigen abgeschlossenen Akten an die Admiralität erfolgen. Die Abhaltung des Kriegsgerichts wird bei dem Corpsgericht der Garde stattfinden. Rom, 30. Novbr. In Florenz sind einige Frauen, die der Internationalen angehören, verhaftet worden. — In Ancona haben die Gerichtsbehörden die Auflösung der Barsanticlubs „Umbertide" und „Sigillo" ausgesprochen. Voraussichtlich steht auch die Auf lösung der übrigen gleichnamigen. Casinos bevor. Rom, 30. Novbr. Das Befinden Cairoli's bessert sich langsam, jedoch wird derselbe voraussichtlich nicht in der Lage sein, an den Berathungen der Kammer am nächsten Dienstag theilzunehmen. — In Trani entdeckte die Polizeibehörde das Local, in welchem die Internationalisten ihre Versammlungen abhielten, sie saisirte daselbst wichtige Documente und Chiffernschlüssel. Moskau, 2. Dezember. Kaiser Alexander ist gestern Abend 10 Uhr hier eingetroffen. Petersburg, 3. December. Die gestrige Rede des Czaren im Kremlpalais zu Moskau dankt für die Wohlthätigkeitsbeweise in letztem Kriege und hofft baldige Unterzeichnung des definitiven Friedens mit der Türkei; dankt ferner für die Ergebenheitsgeftthle anläßlich der traurigen Ereignisse in Petersburg und an anderen Punkten 'Rußlands. Der Czar drückt Vertrauen auf die Mitwirkung der Bevölkerung aus, um die Jugend von gefährlichen Wegen zurückzuhalten. „Gott möge uns darin helfen, und uns den Trost geben, die friedliche Entwickel ung des Vaterlandes auf gesetzlichem Wege zu sehen. Nur so kann die künftige Macht Rußlands garantirt werden." Lahore, 3. Decbr. Ein heftiges Feuer fand am 30. Novbr. zwischen den Truppen bei Applegards und dem Feinde statt. Der Khyberpah ist offen, die Wagenzüge treffen in Alimusjid ein. Lahore, 3. Decbr. Nach einem hier verbreiteten, anscheinend nicht unglaubwürdigen Gerüchte, fand gestern den ganzen Tag eine Schlacht zwischen einer britischen Truppenabtheilung unter Roberts und afghanischen Truppen im Khyberpasse statt. — Tie britischen Truppen sind unter Steward in Kirta und im Defilöe Bolan ein getroffen. Nachrichten aus Kandahar zufolge sandte der afghanische Gouverneur seine Familie nach Farah. Schir Ali soll 20,000 Rupien auf die Einkunft Kandahars voraus erhoben haben. Serbien. Die „Presse" meldet aus Semlin: Fürst Milan ist erst jetzt nach zehntägiger Reise in Nisch eingetroffen. In Belgrad ist das allgemeine Gerücht von einer entdeckten Verschwörung gegen Milan verbreitet. Das Reisen fremder Personen nach Nisch ist vor läufig untersagt. Lokales und Sächsisches. Das Personal der städtischen Feuerwehr zu Leipzig besteht zur Zeit aus 1 Branddirektor, 2 Brandmeistern, 1 Feldwebel, 5 Ober- feuerwehrmännern, 45 Feuerwehrmännern 1. Klasse, 21 Feuerwehr männern 2. Klasse, 44 Spritzenmännern der Tagesabtheilung, 59 Spritzenmännern der Nachtabtheilung, im Ganzen aus 178 Mann. Die Besoldung dieses Personals ist so geregelt, daß der Branddirektor 3600 Mark, der erste Brandmeister 1800 Mark, der zweite Brand meister 1500 Mark, der Feldwebel 1350 Mark, die fünf Oberfeuer- wehrmünner je 1260 Mark, die Feuerwehrmänner 1. Klasse je 1050 Mark, die Feuerwehrmänner 2. Klasse je 870 Mark, die Spritzen männer der Tagesabtheilung für den Tag 1 Mark, die Spritzenmänner der Nachtabtheilung für die Stacht 60 Pfg. empfangen. Die 103 Spritzenmänner empfangen außerdem eine Vergütung von je 75 Mark nnd eine Auslösung bei ausgebrochenen Bränden und für Exerzierstunden. Durch die Unterhaltung der Feuerwehr entsteht für die Stadt eine Gesammtausgabe von 154,319 Mark jährlich. — Auf einem Neubaue in der Thatstraße ereignete sich gestern Nachmittag der Unglücksfall, daß sich plötzlich zwei große, an einem oberen Erker angebrachte Steinplatten ablösten und auf das darunter befindliche Stockwerk mit Stützen und Balken aufstürzten und auch dort noch mehrere Steinplatten zerschlugen. Gleichzeitig sielen aber auch drei Maurer, die auf der oberen Steinplatte gestanden hatten, mit herab. Zwei davon, Brüder Kntscher aus Gohlis, wurden schwer verletzt mittelst Siechkorbes ins Krankenhaus gebracht, der Dritte kam mit einigen Kontusionen unverletzt davon. Zwickau, 1. Dezember. Gestern Nachmittag stürzte sich der unverheirathete, 23jähriger Bergarbeiter Ernst Oswald Schubert aus Ebelsbrunn, zuletzt hier wohnhaft, in den Vertrauenschacht des Erz- gebirgischen Steinkohlenbauvereins, wo er in Arbeit stand, und fand den von ihm gesuchten Tod. Ueber die Beweggründe zu diesem Selbstmorde, dem in verhältnißmäßig kurzer Zeit bereits vier oder
