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Natron-Zellnlose mit Schwefelkohlenstoff zusammenbringst so entsteht eine gelb gefärbte Masse, welche in chemischer Beziehung als Sulfkarbon-Zellulose anzusehen ist. Beim Zusammenbringen mit Wasser löst sich diese Masse zu einer Flüssigkeit auf, welche ungemein klebrig ist und welche man als Viskose bezeichnet hat. Läßt man eine Lösung von Viskose an der Luft stehen, so zerfällt die eben genannte Verbindung wieder voll ständig unter Hinterlassung einer strukturlosen Haut, die aus reiner Zellulose besteht. Man verwendet schon gegenwärtig die Viskose in größerem Maßstabe in dep Industrie, z. B. zum sogenannten Leimen des Papieres, welchem es eine sehr bedeutende Festigkeit verleiht; außerdem wird Viskose als ein vor zügliches Mittel zum Appretieren von Leinen- und Baum wollgeweben verwendet. Die klebrige Beschaffenheit der Viskose gestattet aber auch, sich derselben unmittelbar als Klebemittel zu bedienen. Bestreicht man z. B. Papier mit der Lösung und drückt einen zweiten Bogen darauf, so werden beide Bogen durch jenen Körper, aus welchem das Papier selbst besteht, nämlich aus Zellulose zu einem un trennbaren, festen Ganzen vereinigt. Mehrere Bogen in derselben Weise miteinander vereinigt, bilden eine Platte von außerordentlicher Festigkeit, und lassen sich derartige Platten in vortrefflicher Weise zur Herstellung von Buch einbänden usw. verwenden. In ähnlicher Weise können zwei Stücke von Baum- wollgewebe durch Bestreichen mit Viskose und Aneinander- Pressen zu einem Stücke vollkommen wasserdichten Zeuges, welches sich überdies durch eine überraschend große Festig keit auszeichnet, verbunden werden. Die eben angeführten Beispiele werden genügen, um zu zeigen, daß die Viskose als Klebemittel von ganz besonderen Eigenschaften große Beachtung verdient.