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Das Dextrin. Unter den Namen Dextrin, Stärkegummi oder Leiokom kommt in sehr großen Mengen ein chemisches Präparat in dem Handel vor, welches jetzt vielfach das echte Gummi verdrängt hat und namentlich als Klebemittel Anwendung findet. Das Dextrin wird durch Erhitzen von Stärke dar gestellt, welche mit Salpetersäure befeuchtet wurde, und kann auch durch Erwärmen von Kleister mit Malzauszug oder mit sehr verdünnter Schwefelsäure bereitet werden. Das Dextrin des Handels bildet hellgelbe bis dunkel braune Massen, welche sich in Wasser leicht lösen und eine Lösung bilden, die in bezug auf klebende Wirkung jener von Gummi an die Seite gestellt werden kann. Das Dextrin hat daher in neuerer Zeit die ausgedehnteste Anwendung in der Zeugdruckerei, Karton-Fabrikation usw. gefunden. Als Klebemittel verwendet, ist das Dextrin so zu behandeln wie Gummi; einfaches Zusammenrühren des gepulverten Dextrins mit Wasser genügt, um in kürzester Zeit eine dickflüssige, klebrige Lösung herzustellen. Will man eine Gummi- oder Dextrinlösung durch längere Zeit unverändert erhalten, so ist es sehr angezeigt, in dem zur Herstellung der Lösung verwendeten Wassen vorher etwas Borsäure oder Salizylsäure aufzulösen; es wird hierdurch die lästige Schimmelbildnng auf der Ober fläche der Lösung hintangehalten. Der Tragant oder Gummi-Tragant ist das Produkt von H.8traAaIu8 verus, einem in Asien einheimischen Baume. Der Name Gummi ist für den Tragant unrichtig angewendet, denn derselbe unterscheidet sich von den Gummiarten schon da durch, daß er weder in Wasser noch in Weingeist eigentlich löslich ist; der Tragant schwillt in Wasser einfach auf, ohne sich zu lösen. Der Tragant besteht aus rein weißen bis gelblich gefärbten, entweder unregelmäßigen oder bandförmigen