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Niß bewahrt werbe» mußte', ernährte uns bis jum 8, Iulius. An mir war die Reihe zu wachen. Ich ge wahrte um die Morgendämmerung, daß die Farbe des Wassers sich änderte. Als die Son ne heraufstieg, sahen wir Land. Um 8 Uhr des Morgens näherten wir uns dem Ufer; aber hier noch erwarteten uns neue Unglücksfälle. Das Anschlägen der Mecreswellen war zu hef tig, und wir allzugefchwächt, um das Schiff chen aufrecht zu erhalten. Es drehte sich, und ward umher gewirbelt. Nach vielen Anstren gungen wurden Conway, Parr und ich an das Ufer geworfen. Die armen M'Quinan und Bnghouse ertranken. Wir erfuhren bald, daß wir aus der Küste von Brasilien, nicht weit von Rio-Janeiro, wären, und empfingen die rühmlichsten Be weise des Milleidens und der Menschlichkeit. Des Wallers Worte am ersten Morgen des Jahres i8". Hörst du der Glocken silberreine Klänge, Wie sie herab vom hohen Thurme fliehn? Hörst du die lauten, feiernden Gesänge; Siehst du die Schaaren durch den Morgen jiehn? Die Sonne scheucht den dünnen Silberschleier, Und flammt herauf auf goldumstrahlter Dahn, Und zu des hohe» Festes heil'ger Feier Sieht man der Tempel Pforten aufgethan; Und wogend strömt, in freudigem Gedränge, Voll stiller Lust hinein des Volkes Menge. Auch mich ergreift's in ahnungsvollem Drange, Und zieht mich in das gottgeweihte Haus, Hier sprechen sich im feiernden Gesänge Des Herzens innerste Gefühle aus; Zu dir empor, zu deines Himmels Höhen Schweb'auf, mein Geist, auf Flügeln sanfter Lust.' Es dringe so mein stillgeheimes Flehen Jetzt laut hervor aus seiner tiefsten Brust; Und an des Iahr'ö geheimverschloß'ner Pforte Erheben sich der Andacht Flammenworte! — Euch allen Ruh' und sanfter Gottesfrieden, Die dieses Zahrzur Mutter heimgeführt; Doch uns, die noch im Lebensschiff hienieden Des Schicksals Walten ernst und streng regiert, Uns, Vater, gib Geduld in trüben Stunden, Und Hoffnung auf das ferne, schöne Licht, Daß, wenn der Gram die Herzen eng um wunden, Verzweiflung nicht den vesten Anker bricht. Und wüthen auch des Unglücks rothe Flammen, Die Eintracht halte Herz an Herz zusammen l Gib allen Kraft und muthigeS Gedeihen, In deren Brust hie Kunst den Altar baut, Die engvereint der Schönheit Palmen streuen. Ob neben ihnen auch kein Frührvkh graut; Ze.-'