iS. Beilage des Doigtländischen Anzeigers. Den 5. May r 8 r 0. Geschichte des Tags. Am zo. v.M. ist unser geliebter König nebst Gemahlin und Prinzessin Tochter auf der, bei den vormaligen sächsisch-polnischenKönigen ge wöhnlichen Straße über Fraustadt nach dem Herzogchum Warschau abgereist und zwar zu vörderst nach Krakau, wo jedoch für letzt keine Huldigung statt finden, sondern wo sich der selbe nur etwa zTage aufhalten wird; im Mo nat Juny erwartet man die kön. Familie schon wieder in Dresden zurück. — Uever Annähe rung zum Friede» zwischen Frankreich und Eng, land laufen neue Gerüchte in Holland umher, von denen versichert wird, daß sie mehr Grund hätten, als die früher». Auf de» Fall jedoch, daß England auf seine kriegerischen Systeme be stehen sollte, scheint der franz. Kaiser den alten Plan einer Landung wieder ausgenommen zu Ha den, indem nach Boulogne und den andern Ha fen zahlreiche Truppencorps ziehen und daselbst nicht unbeträchtliche Rüstungen statt finden. Die Ausführung dieses Versuchs jedoch dürste wohl bis zur völligen Unterwerfung von Spa nien und Portugal ausgesetzt bleiben, worauf von mehrern Punkten von Spanien bis Norwe gen vielleicht das große Wagestück unternommen werden könnte. — In England ist Burdett der eifrige Vertheidiger der Volksrechte arretirt worden, wobei es zu sehr lumulmarischen Auf tritten gekommen ist. Gegen die Katholiken in Irland scheint man nachgiebiger werden zu wol len, vermuthlich weil man sich vor ihnen im Fall eines Angriffs von Seiten Frankreichs am meisten fürchtet. — Der ruff. Minister der auswärtigen Angelegenheiten soll mit einer wich tigen Sendung seines Kaisers nach Paris gegan gen seyn. — Neber den schon erwähnten Auf stand in Consiantinopel, wobei besonders der öster. Gesandte in große Gefahr gekommen seyl» soll, so wie über eine zum Nachtheil der Ruffen ausgesallne Schlacht, laufen nur noch dumpfe Gerüchte. So viel ist indeß gewiß, daß die Türken diesmal mit mehr Energie zu handeln entschlossen scheinen; zahlreiche Truppenzüge kommen besonders aus Asien herüber; unter die Truppen sind viele englische Officiers vertheilt, die so viel als möglich europäische Taktik einzu« führen suchen, und der Großherr selbst will sich zu der Armee begeben. Auch an der bosnisch- illyrischen Gränze scheint die Erbitterung eben falls noch fortzudauern; der Herzog von Ragu sa ist deshalb von Laibach nach Carlstadt abge gangen, wohin schon 5 Regimenter franz. In fanterie, l Regiment Cavallerie vorausgingen, mit welchen sich noch 4 Regimenter Croaten ver einigt haben. Ihnen gegenüber soll ein Bascha mit izooo Türken stehen. Die Zeit der Ge witternaht; das gefährlichste vielleicht steht der hohen Pforte bevor. Daß Igfr. Christianen Wilhelmine» Louisen Hepnigin allhier besitzendes brauberechtigtes Wohnhaus am Markle und Acker am Bärenstein, jedes besonders, auf Ansuchen deren Herrn Vormundes nächstkommenden 9. July s. c. auf allhiesigcm Rachhause öffentlich subhastirel wer den soll, wird Ralhswegeii hierdurch bekannt gemacht. Das Subhastationspatent nebst den Co»« signationen ist unter allhiesigem Nachhause angeschlagen. Plauen, den 16. April rZro. Bürgermeister und Rath das. Daß die Gräfl. Lerzenschen in der Jüdengasse allhier gelegenen und zusammengevauten zwei brauberechngten Wohnhäuser nebst dem daran befindlichen Garten nachstkommendcu 6. July a. c. aus allhiesigem Nachhause öffentlich subhastiret werden sötten, wird Nachswegen hierdurch bekannt