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Olle Gründe seiner Weigeruch auseinander und fügte hinzu, daß, wenn ihm dich Frei- müthigkeit mißfiele, er um seine Entlassung bäte. Der Oberconsul dankte ihm in einem Antwortschreiben für seine Freimüthigkeit und die gegebenen Aufklärungen, und setzte hinzu, daß, weit entfernt, dadurch belei digt zu styir, er ihm vielrnehr bitte, seinen Posten nicht zu verlassen. Anweisung des Königl. Preuß. Obercol legium Med. und SanitatA wie man bei dem jetztrwch so aügermm herrschen den Scharlachfieher zuversghM W.. Da das Scharlachfieber meist erst durch .«ine fehlerhafte Behandlung gefährlich und tödlich wird: so muß diese kurze Belehrung allen auf dem Lande und in kleinen Städten Lebenden, die nicht gleich in der Geschwin digkeit einen Arzt bekommen können, sehr willkommen seyn; indeß ist auch diesen gleichwohl sehe anzurathen, die Hülfe eines geschickten Arztes aufs schleunigste zu suchen. »Das Scharlachsieber (auch der rothe Hund genannt) ist eine über die Haut nicht erhabene Ausschlagskrankheit, die sich durch Ansteckung, am häufigsten Kindern, oft aber auch Erwachsenen mittheilt; anfäng lich an einzelnen Theilen des Körpers, ge wöhnlich zuerst am Halse, am Vorderarme und auf der Brust, unter der Gestalt klei ner abgesonderter, Hochrother Flecken er scheint, welche bald darauf allmählig zusam men fließen, und den ganzen Körper, oder doch öinzelueTheile desselben mit einer Schar- tachröthe überziehe^ Gewöhnlich kündigt Ich dich LefahryM AWM dpych nach yehmhe Zufälle a»z, Frösteln ml, a^) wechselnder, starker Hitze, Schwindel, Schlblst re des Köpft, Neigung zum Schlaf, oder Schlaflosigkeit (erstere mehr bei Kindern, letztere bei Erwachsenen), Trägheit, rothe Augen, trockne Nast, Nasenbluten, öfteres Niesen, schmerzhafte Kinnbacken - und Oh- retchrüstn, undeutliche, veränderte S prache, 'starkenDurst, trocknen und brenneüden Hals, Beschwerlichkeit des Schlingens, Halsweh, Steifigkeit des Halses, Beklemmung-und Stiche in der Brust, verlorne Efilust, Leib schmerzen, Erbrechen, Harnz,vang,Lei- besperstopfung; herumfiehende oder fest- sitzende Rücken - und Gliederschmerzen. Am zweiten, gewvhrtUcher am dritten Abende nach Eintritt obiger Beschiverden, erschei nen zuerst im Gesicht und am Halft oben be reits erwähnte einzelne, rostnrvthe Fleckchen, die im kurzen zusammen fl esen, und hie ge? wöhnliche Hautfarbe in eine scharlachrothe verwandeln. Nach der Erscheinung des Ausschlags verschwinden jene Zufälle keines wegs; vielmehr wird der Kranke unruhiger, und raset besonders des Nachts, wirft sich im Bette hin und her, ohne die gewünschte Ruhe zu finden. Mit dem anbrechenden Morgen lassen einige Zufälle, besonders die Unruhe und das Jrrereden, etwas nach, keh ren jedoch gegen Abend, und zwar oft stär ker wieder zurück, und vermehren oder ver mindern sich nach der verschiedenen Stärke der Krankheit, bis gegen den siebenten, öf ters neunten Tag. Um diese Zeit verschwin de^ die Rothe allmählig in dxr nämlichen Ordnung, wie sie erschienen ist; die Häut wird rauh und löst sich, besonders an den Händen und Küßen, in ganzen Stücken, am Lbrk-