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Recht der Existenz in Anspruch nehmen, ist wohl befugt, in unserer Volkswirthschaft eine nicht ganz zurücktretende Stellung zu beanspruchen; die Leder-Industrie hat hierzu um so mehr das Recht, als sie im Kriegsfälle in erster Linie dazu berufen ist, das für die Ausrüstung der Armee unentbehrliche Leder in großen Massen zu liefern. Dies vermag die deutsche Leder-Industrie jedoch nur dann, wenn es ihr möglich ist, in den Zeiten des Friedens diejenige Entwickelung zu erlangen, welche sie unabhängig vom Auslande macht und ihr gestattet, ihren gewerblichen Anlagen eine ge nügende Ausdehnung zu geben. Dieser für alle Wechselfälle gerüsteten Entwickelung des Gerberei-Betriebes, ja der Fortexistenz desselben tritt nun, wie leicht nachzuweisen ist, in neuerer Zeit der empfindliche Mangel an Gerberinde hindernd in den Weg. Die Eichen-Kultur überhaupt hat seit dem Jahre 1750 in den deutschen Forsten stetig abgenommen. Die Gründe, welche diese Erscheinung herbeigeführt haben, sind mannigfacher Art. Bei der fortschreitenden Verminderung der Waldungen über haupt ergriff die Landwirthschaft zuerst und dauernd Besitz von denjenigen Waldtheilen, welche den besten Boden hatten und daher zur Ackerkultur besonders geeignet waren. Gerade diese Waldtheile jedoch waren es, welche der Eiche den gedeihlichsten Standort gewährten. Die geringe Ausbildung der Forsttechnik ferner im Mittel- alter, die Mißwirthschaft in den Markwaldungen und Gemeinde forsten, eine maßlose Holzverschwendung, die kulturfeindliche Aus übung der Weide- und Streu-Berechtigungen, die übermäßige Pflege der Wildstände u. dgl. m. führten ferner vielerorts zu gänzlicher Devastation der Waldungen, zu einer starken Ver minderung der Bodenkraft und zu einer so allgemeinen Furcht vor dem Holzmangel, daß man seit 1750 nur noch ein Ziel verfolgte: Die möglichst rasche Erzeugung thunlichst großer Holz massen und rasche Wiederbewaldung aller der zahlreichen ver ödeten Waldstriche, welche eine traurige Waldmißhandlung durch Jahrhunderte hindurch jener Zeit überliefert hatte. In beiden Richtungen schien die langsamwüchsige Eiche wenig verwendbar. Weichhölzer und Nadelhölzer boten sich als willkommene Helfer dar; sie gedeihen noch da, wo lang fortge setzte Mißwirthschaft die Bodenkraft verzehrt hatte. Die aus der Vergangenheit übernommenen immerhin noch bedeutenden Eichen - Vorräthe schwanden mehr und mehr dahin und der einst als ein Symbol deutscher Volkskraft verehrte Baum begann zu verschwinden. Der Eichen-Niederwald-Betrieb ganz besonders fand seit