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gehen einige nach Erlangen, einige ab« 4. B. Prediger, bleiben in Altdorf oder sitz «halten Pensionen. Leipzig, den i z. Sept. Heute Vormittage zwischen ra und r i Uhr ist das vor der äussersten Bch'riere des Petersthors gestandene Pulvermagazin in die Lust geflogen. Die Veranlassung zu" diesem Unglücke weiß man noch nicht ge- nau; eö sollen aber 4 bis 6 Personen da. bei) ihr Leben eingebüßt haben. Bamberg, den 8. Sept. In hiesiger Gegend grassiret die Horn. Viehseuche, so daß in vielen Dörfern fast kein Stück mehr anzutreffen ist. Es beste, het solche m einer Art Ruhr, gleich wie beym Menschen. Die Hülfsmittel welche angewendet werden, sind Leinöhl, das man den Vieh einflöset. Man sagt, daß, seit dem Rückmarsch der Kaiserlichen hierdurch Legen Rogensburg, sich diese Seuche ange. fangen habe. Der grosse Mogol. ' (Beschluß.) In der Mitte dieses Hausens reitet der, Monarch auf einem schönen persianischen Pferde, oder fährt in einem Wagen, der von 2 Ochsen gezogen wird, deren grosse auögebreitete Hörner mit Gold gezieret sind. Zuweilen läßt er sich auch in einem präch. tigen Palatin von Menschen tragen. Sein Gefolge bestehet aus den Hofbedienten, denen 5 bis 6oo Elephanten, Kameele und Bagagewogen folgen. Ihm zu Ehren werden jährlich zwey grosse Feste in der Hauptstadt gefeyert. Das erste A mit dem Anfangs des Neuen, jahrs Uttd ipähret 18 Tage, Während die ser Zeit werden ihch fdwähkvon den Gros sen des Reichs als vom Volke kostbare Geschenke, auf eine sehr feierliche Art überreichet. .Hetzen das Ende dieses Festes theilt er seine Begnadigungen aus, die in Erlhei- lung verschiedener Aemter und Würden bestehen. Das zweite Fest ist am Geburts tage des Mogols. Es fangt solches mit allen Arten pon. Lustbarkeiten an, worauf sich der Kaiser,, wenn. seine Mutter noch am Leben ist,, zu derselben begiebt, und ihr seine Erkenntlichkeit dadurch bezeiget, daß er die Vornehmsten des Reichs nöthigt, ihr kostbare Geschenke zu machen. Wenn er gefpeistt hat, legt er seine schönsten Klei der an, und feinen besten Schmuck von Gold und Juwelen, und verfügt sich in einen prächtigen Pavillon. Hier befindet sich eine grosse Wageschaale mit ihren Ket. ten von massiven Golde unp ebenfalls mit Juwelen verziert. In eine dieser Wage- schaale tritt er selbst, und in die andere wird Gold, Silber, Juwelen, seidne Zeuge, feine Leinwand, Zimmet, Muskatenblumen, Pfeffer, Getraide und Kräuter gelegt, und man hält alle Jahre eine Vergleichung des Unterschieds seines Gewichts. Groß ist die Freude, wenn er am Gewichte zunimmt, aber eben so auffallend die Betrübniß, »penn er abgenomcken hat. Hierauf folgt die grosse That der Barm- Herzigkeit, die der Mogol das ganze Jahr auöübt. Er giebt nämlich den Armen einige kleine Goldstücken, und wirft unter die Grossen Nüsse, Pistazien, Mandeln und andere Früchte, die zwar aus Gold gear. beitet,