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rs nen sich bemüht. Solche Menschen aber wer den immer ihr Glück verfehlen, und durch ihr Beispiel andern die Lebre geben, daß keine Geschicklichkeit einen Werth hat, wenn sie nicht nützlich angewendet werden kann. Wer kann das, daß in der Welt oft weni ger darauf ankommt, was man thnt, als wie man es thut, ändern? Wer kann es än dern, daß die Zeit, in welcher etwas ge- schicht, den Vachen besondere Gestalten giebt? daß oft unschuldige Handlungen, Gespräche und dergleichen, zur unrechten Zeit, am unrechten Ort, zum Verbrechen werden? Daß selbst die allgemein anerkann ten. unumstößlichsten Wahrheilen aus dem besten Herzen gesprochen, manchen Ohren eben so unausstehlich sind, als dem Hunde der Geigenklang? Alles Vieles machc es nothwendig die Menschen und die Welt ken nen zu lernen, um sich in dieselbe zu schicken, weil sie sich selten oder gar nicht in uns schickt. Gellerc sagre: Je weniger wir diese Welt, uw selbst und andere Menschen ken nen, desto mehr steht unser Verstand in Ge- fahr, mit Irrthümern und Vorurchetien er füll zu werden, und desto mehr ist unser Heiz den Neigungen und Leidenschaften nn- terworfen, dir der Weisheit sich wieder setzen und uns unvermerkt auf die Bahn bringen, die uns vom Glück abführt. Die Welr und die Menschen kennen ler- nen heißt aber hier freilich nicht, wie in der Naturlehre, den Raum der Geschöpfe, und die Menschen nach ihren Wohnort, Nah- men,Sc<mdt und Gewerbe kennen zu lernen, sondern e« heißt das, was den Menschen überhaupt eigen ist, wornach sie gewöhnlich streben, welche Beweggründe sie zu der oder jener Handlung veranlaßen, welche Absich. ten sie damit zu verbinden pflegen, wie sie bei Glück und Unglück überhaupt und bet gewißen Arten deßelben insbesondere den ken, studiren, und sich damit bekannt ma chen. Der nun seine Denk nnd Handlungsart, seinen Umgang mit Menschen darnach ord nen und einrichten kann, so daß er sich in alle Vorfälle zu schicken weiß, der versteht die Welt, oder: der besitzt Menschenkennmiß. (Die Fortsetzung folgt.) Ludwigs XVl. Abschiedslied. Aus dem 8can,Lksch«n Ins Deutsche übersetzt. O du mein Volk, was hab ich dir gethan? Die Tugend liebt' ich und das Recht, Mein einziger Gedanke war dein Glück; Und du schlepst mich zum Tode hin? 2. Empsieng nicht, sagt mir, Ludwig unter euch, Bewohner Frankreich, die Geburt? Geboren werden sah ein Himmel unS; In eurer Kindheit war ich Kmd. z. O du mein Volk hab ich sie denn verdient. So viele Marter so viel Pein? Hab ich die Freyheit nicht gegeben dir? Warum schlägst du in Fesseln mich ? 4. In mir, dem Jüngling saht ihr alle schon Franzosen euern mächr'gen Schuß; Und als ich euer König noch nicht war, War ich schon milder Vater euch. 5. WiMholuns d«r tkflm Vers«». Al-