Volltext Seite (XML)
36 H. Haberstroh: Die Fabrikgebäude. Lufterneuerung herbeizuführen. Durchaus notwendig wird dies für alle solche Räume, in denen eine besondere Lüftungseinrichtung nicht vorgesehen ist. Ziegelsteine bilden für diesen Zweck einen guten Baustoff, sowie alle porösen Stoffe, während dichte Gesteine wie Granit, Sandstein und ähnliche oder Beton hier nicht am Platze sind. Mit der Porigkeit der Stoffe ist zugleich ein schlechtes Wärmeleitungs vermögen verbunden, so daß durch solche Stoffe die Räume gegen äußere Wärme oder Kälte geschützt werden. An guten Wärmeleitern (dichten, natürlichen Gesteinen u. dergl.) schlägt sich die Feuchtigkeit nieder; die daraus hergestellten Wände bleiben selber feucht, während solche aus porigen Stoffen schneller trocknen. Die Durchfeuchtung aber verringert wiederum die Durchlässigkeit. Von größter Bedeutung ist die Feuersicherheit der Baustoffe. Von ihr hängt in hohem Grade das Leben der Bewohner oder der Beschäftigten in einem Gebäude ab, die Beschränkung eines aus brechenden Feuers auf seinen Herd, oder die Zerstörung der ganzen Anlage. Das größere oder geringere spezifische Gewicht wird namentlich bei Herstellung leichter Zwischenwände, die unten keine unmittel baren Unterstützungen erhalten, bei leichten Deckenfüllungen und Ge wölben, sowie bei leichten Bedachungen eine Rolle spielen. 3. Die Hauptbaustoffe. Stein, Holz und Eisen. (Ihre Vorzüge und Nachteile.) Zu den Hauptstoffen, die zum Aufbau eines Gebäudes dienen, sind Steine, Holz und Eisen zu rechnen. Hierher gehören auch die Mörtelstoffe, namentlich solche wie Gips und Zement, aus denen nicht nur einzelne Gebäudeteile hergestellt werden, wie Wände, Fußböden u. dergl., sondern die auch zur Errichtung ganzer Bauwerke dienen, wie der Zement im Eisenbetonbau. Den ersten Platz unter den Baustoffen haben von jeher die natür lichen Steine eingenommen. Ihre Hauptvorzüge bestehen in ihrer großen Festigkeit, namentlich in bezug auf Druckkräfte, in ihrer Härte und Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung, in ihrer Beständigkeit gegen Wasser und Feuer und in ihrer oft Jahrhunderte und Jahr tausende überstehenden Widerstandsfähigkeit gegen Verwitterung. Nachteile bilden zuweilen im Vergleich mit Holz oder Eisen oder mit künstlichen Steinen die größeren Querschnittsabmessungen, die sie er halten müssen, die Luftundurchlässigkeit vieler von ihnen, die Be schränktheit in den Größen der einzelnen Stücke oder die schwierige Bearbeitung sowie das hohe Gewicht und der Mangel an Zugfestig keit und Elastizität. Vorzüge des Holzes bilden seine Elastizität und Zähigkeit, seine