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NHwnblutt EimuMrrMgstkr Jahrgang Mittwoch 19. Februar 1879 -1» 15 Hoffmann. Dr. H. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Pulsnitz und Königsbrück. Am 19. Januar dieses Jahres, Abends gegen 12 Uhr, sind aus dem Tanzsaale des Niedergaflhofes zu Großröhrsdorf 1 schwarze Mohairjacke mit schwarzer Borde besetzt und 1 langer weißwollner Shawl mit rothem Rand gestohlen worden. Behufs Wiedererlangung der gestohlenen Gegenstände und zur Ermittelung des Thäters wird dies, da die bisherigen Erörterungen erfolglos gewesen, mit dem Ersuchen bekannt gemach', etwaige Verdachtsmomente schriftlich oder mündlich hier anzuzeigen. Buchdruckerei von Ter ft Ludwig KörMer in Prlsnitz. »erantwortlick« Redaktion, Druck und »erlas von Paul ««der in PulSnitz. «eschäftSft-Uen für Königsbrück: bet Herrn Kaufmann R. Tschersich. Dresden: Annoncen, vureau's Haasenstein L Bögler, In validendank, W. Saalbach. Leipzig Rudolph Mosse, Haasenstein t Bögler. Berlin: Lentralannoncenbureau für s Smmtliche deutsche Zeitungen Das Königliche Gerichtsamt. Jahn. her kam und seinen Bruder Teophilus Lessing von Skeuditz, dem nachherigen Bürgermeister, nach Kamenz folgte. Der Kaufmann Lessing hier, „den Fleischbänken gegenüber" war ein höchst angesehener Mann und eben so seine beiden Söhne, die auch hier als Kaufleute und Inhaber von Ehrenstellen genannt werden. Die Töchter aus dieser Familie waren mit Kaufleuten und Pastoren rc. verheirathet. Die Artikel der „Kamenzer Cramer Innung" wurden eingebunden von Friedrich Gottlieb Lessing, der Dichters Onkel, der einen Prachtband ge liefert. Zu unserer Kaufmann-Innung zählen jetzt (von 1829—1879) 108 Mitglieder und der Senior, Herr Jo hann Friedrich Böttner, ist bereits 61 Jahre Mitglied der Gesellschaft. Bei der heutigen Feier wurde noch be sonders ausgezeichnet Herr Woldemar Biebel, welcher an dem Tage auch sein 50jähriges Jubiläum als, Innungs- Verwandter" beging. Die solenne Festtafel, welche mit einer Betrachtung über das „Sonst und Jetzt" durch Herrn Stadtrath Gust. Schneider eröffnet wurde, war reich an Festgenüssen, und Wort und Lied und Ter psichores Lust führten den Jubeltag zu einer glanzvollen Höhe. — üiel Interesse bietet jetzt, wie der Dr. A. schreibt, nach einer Periode der Stagnation die F schzuchtanstalt in Einsiedel bei Chemnitz. Tausende und Abertausende von Forellen in allen Stadien der Entwickelung kann man in flachen Trögen, die mit fließendem Wasser ge speist werden, aufgespeichert sehen. Die Anstalt steht Jedem, der sich für Fischzucht interessirt, zur Besichtig ung offen. — Wie in juristischen Kreisen verlautet, treten bei der Stelle des OberrcichSanwalts beim Reichsgericht in Leipzig der Reichstagsabgeordncte und sächsische General RbonnementSpreiS: Llerlcljährlich 1j Mark. . tUnserate mit 10 Pfennigen für den -teum einer grfpaltenen Torpu»- geil «berechnet u. sind bis spätestens Dlenstagt und Freitag- Bormittags Auswärtigte Betheiligte haben bei 15 Mark —- Strafe zur Annahme künftiger Zufertigungen Bevollmächtigte am hiesigen Orte zu bestellen. Pulsnitz, am 17. Februar 1879. > » » » s > DasKönigl. Sächs. Gerichtsamt. Jahn. / Zu dem überschuldeten Nachlasse des Restaurateurs Fritdrich Wilhelm Melchert in Pulsnitz ist vom unterzeichneten Gerichtsamte der Concursprozeß eröffnet worden. ES werden daher alle DieMigen, welche Ansprüche an dieses Schuldenwesen als Concursgläubiger erheben wollen, hiermit aufgefordert, bei Vermeidung der Ausschließung von demselben r bis zum LS März Ltzrs ihre Forderung nebst den Ansprüchen aus bevorzugte Befriedigung unter Anführung der begründenden Thatsachen bei dem unterzeichneten Gerichtsamte anzumelden und binnen der gesetzlichen Frist mit dem bestellten Rechtsvertreter, nach Befinden mit einzelnen Gläubigern rechtlich zu verfahren, hiernächst aber am 1A Mai 1870 Vormittags 9 Uhr an hiesiger Gerichtsstelle zur Verhandlung über den Bestand der Masse und die Gebahrung mit derselben, zur Prüfung und Anerkennung der streitigen Forderungen und Ansprüche auf bevorzugte Befriedigung, sowie zur Gütepflegung zu erscheinen und zwar unter der Verwarnung, daß Diejenigen, welche in diesem Ter mine ausbleiben oder eine von Zeiten des Gerichts von ihnen verlangte Erklärung nicht abgeben, Alles, was über Feststellung der Masse und über Gebahrung mit der selben, sowie über Anerkennung der angemeldeten Forderungen und Ansprüche auf bevorzugte Befriedigung oder über andere den Concurs betreffenden Fragen verhandelt und beschlossen werden wird, gegen sich ebenso gelten zu lassen haben, als ob sie an den Verhandlungen Theil genommen und den gefaßten Beschlüssen zugestimmt hätten. Für den Fall, daß sich das weitere Verfahren durch Abschluß eines Vergleiches nicht erledigen sollte, ist Ker 20. Juni Vormittags 12 Uhr, als Termin sür Eröffnung eines Ordnungserkemitnisses anberaumt worden. " von uns unerkannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. Äs« staatsanwalt von Schwarze und der AppellationSgerichts- präsident Mager in Kassel, früher in Insterburg in Konkurrenz. — (Prüfung von Lebensmitteln auf Verfälschung.j In der „Augsb. Allg. Ztg." hat 0r. K. Birnbaum, Professor am Polytechnikum in Karlsruhe, vor einiger Zeit darauf hingewiesen, daß es keinem Staate möglich sein dürfte, tüchtige wissenschaftlich gebildete Chemiker in hinlänglicher Zahl anzustellen, um in Stadt und Land alle zum Verkauf gebrachten Waaren einer Prüfung un terwerfen zu können. Da aber die häufiger vorkommen den Fälschungen in der Regel gröberer Art sind und da rum recht wohl auch von genügend unterrichteten Laien erkannt werden können, so machte Herr vr. Birnbaum darauf aufmerksam, daß die bereits jetzt zur Ueberwach- ung des Marktes in Bezug auf äußere Beschaffenheit und richtiges Gewicht der Waaren verwendeten Polizei- beamtcn leicht entsprechend auszubilden wären. Diese hätten sich darauf zu beschränken, nur verdächtige Sachen einem wissenschaftlich gebildeten, vom Staate angestellten Chemiker zur genauen Untersuchung zu übergeben. Eine solche Einrichtung besteht schon seit zwei Jahren in Baden und soll sich gut bewährt haben. — Im Auftrage des badischen Ministeriums hat nun Prof. B. für die Polizei beamten eine Anleitung zur Prüfung der wichtigeren Le bensmittel veröffentlicht. („Einfache Methoden zur Prüf ung wichtiger Lebensmittel auf Verfälschung"; Karlsruhe, 1877.) Die kleine Schrift, welche auch eine Zusammen stellung der bei diesen Prüfungsmethoden nöthigen Appa rate und Reagentien giebt, kann jedem empfohlen werden, der sich für die Angelegenheit interessirt; besonders möchten wir die Aufmerksamkeit der Hausfrauen darauf lenken. Berlin, 15. Febr. Im Namen der Reichspartei hat Zeitereignisse. PulSnitz 17. Februar. In der am 10 d. M. in Bautzen abgehaltenen öffentlichen Sitzung des Komgl. Be zirksgerichts gelangte die Untersuchung wwer den 20 Jahre alten Schneidergesellen Louis Richard Kramer aus Schnee, berg wegen versuchter Brandstiftung zur Verhandlung. Der Angeklagte, welcher bereits mit 2 Tagen Gefängnrß bestraft war, war in der Untersuchung sowie auch in der Hauptver handlung geständig, in der Nacht vom 4- zum 5. Jan. d. I., in der Absicht) das dem Schuhmachermeister Trepte hier gehörige Haus in Brand zu setzen, das in der Bodenkammer dieses Hause« gestandene Bett seines Mitgesellen Schöne vorfetzlich Ezundet zu haben. Kramer stand bei dem Schneidermeister Änger^ hin in Arbeit und war ihm seitens seines Meisters aus verschiedenen Gründen dieselbe gekündigt worden. Um sichln hierfür zu rächen, verschritt er zu dieser ruchloscn Thaü Glücklicherweise wurde aber der Brand, ehe er S^ßer- D^ annehmen konnte, von den Hausbewohnern gewicht. Daz Berirksaericht ver- urtheilte den Angeklagten Aamer wegen Versuchs der Brand- stiftung an emem von Menschen bewohn« Gebäude auf Arund der Bestimmungen M 88 306 unter 2 und 43 fa des Reichsstrafgesetzbuches zu Zuchthaus in der Dauer von d."' Nren, nach § 32 leg. eit. zu Verlust der bürger lichen Ehrenrechte auf diö Dauer von 6 Jahren und Ab- stattung der erwachsenen Untersuchungskosten, erkannte auch nach 325 des Gesetzbuches auf Zulässigkeit der Stellung siramerS unter Polizeiaufsicht. , ,./Euz 14. Febr. Heute jubilirten unsere Kauf- welche das 150jährige Bestehen ihrer Innung fei- Begründung, im Jahre 1927, geschah durch pl» Dichters Großonkel, Christian Lessing, der 1690 hier Crlaß, den Verkehr auf den öffentlichen Wegen betreffend. Im Anschlusse an den Erlaß voin 20. September 1876 ist unter Zustimmung des^kzirkSausschusseS folgende Bestimmung getroffen worden: Vom 1. März 1879 an müssen alle auf den Chaussee'en und CommunicationMegen verkehrenden beladenen oder leer gehenden, zur Beförderung von Personen oder zum Transporte von Gütern und Lasten bestimmten, mit Pferden oder andeiM großen Zugthieren bespannten Fuhrwerke (Wagen und Schlitten) während der Dunkelheit mit brennende« Laternen, und zwar die lediglich zur Beförderung von Personen dienenden Fuhrwerke je mit zwei, an beiden Seiten des Kutschersitzes befestigten Laternen, die Lastfuhrwerke dagegen mit einer, linker Seits am KMmete des Pferdes beziehendlich Sattelpferdes angebrachten Laterne versehen sein. Zuwiderhandlungen werden »ach 8 366 unter 10 des Reichsstraf buchs mit Geldstrafe bis zu 60 Mark —- oder mit Haft bis zu 14 Tagen geahndet werden. Kamenz, am 17. December 1878. Königliche Amtsbauptma unschaft. Schäffer. für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg «ud Umgegend Erscheint: «ritt»»-»« und Sonnabend« früh 8 Uhr.