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50 Siebzehnter Abschnitt. Hölzer. grauviolett färbt. Brasilin und BrasileTn sind chemisch noch nicht ge nügend erforscht. Das rothe Santelholz, von Pterocarpus santalimis aus Ostindien, Ceylon, Golconda, Coromandel stammend, enthält den rothen, in alkalischer Lösung violetten Farbstoff Santalin, C15H405. Es liefert mit Zinn- und mit Aluminiumsalzen rothe, mit Ferrisalzen braune Farblacke. Chemische Constitution unbekannt. Als Ersatz für rothes Santelholz, wozu auch das Caliatur- oder Gariaturholz gehört, dienen einige aus Afrika stammende Hölzer: Ma dagaskarholz, Barwood und Camwood oder Gabanholz. Letzteres von Baphia nitida, deren Farbstoff noch nicht näher untersucht wor den ist. Das Gelbholz oder alter Fustik, ist das Stammholz des Färber maulbeerbaumes, Madura tinctoria oder Chlorophora tinctoria, hei misch in Südamerika (Westindien, Columbien, Brasilien bis Peru). Es ent hält neben dem nicht färbenden Makiurin, C3H,006, den gelben Farbstoff Morin oder Morinsäure, C 15 H 10 O 7 . 2H 2 O, dessen Constitution durch CH 0 COH CH HOC M/ C- C <y HCv•cou caA COH CO COH — 2H,0 auszudrücken ist. Dieser Stoff färbt mit Thonerdebeizen intensiv gelb. Dem Gelbholze ähnlich ist das ungarische Gelbholz oder junger Fustik, Fisetholz, das Kernholz von dem im Süden Europas wachsenden Perrückensumach [Rhus Cotinus). Es enthält an Gerbsäure gebunden das Glucosid Fustin, C 58 H 56 O 13 , aus welchem durch Erwärmen mit ver dünnter Schwefelsäure der gelbe Farbstoff Fisetin, C5 H006 + 4H 2 O, entsteht. Letzteres wurde als ein dreifach hydroxylirtes Flavonol CH 0 CH HOC < P C — C A COH HC/COH IIC\}CoH CH CO CH erkannt und steht somit dem Morin sehr nahe. Aus Vorstehendem dürfte hervorgehen, dass die Hauptbestandtheile der Pflanzenfasern nicht wesentlich verschieden sind von denen des Holzes beziehungsweise der verholzten Gewebe im Allgemeinen. Eine allgemeine chemische Charakteristik der Faserstoffe zu geben, liegt dem nach kein Grund vor, umsoweniger als eine eingehende Untersuchung