Volltext Seite (XML)
Siebzehnter Abschnitt. Hölzer. 49 den Aschengehalt herab. Ein umfangreiches Zahlenmaterial bezüglich der Aschengehalte von Hölzern und der ihn beeinflussenden Umstände nebst Literatur findet sich in E. Wolff’s Aschenanalysen 1 ). Der unter Um ständen bis zu 22 Proc. der Asche ansteigende Gehalt derselben an Kalium carbonat hat Anlass gegeben, dieses Salz (Pottasche) aus derselben zu gewinnen. Diese Industrie hat jedoch infolge weitgediehener Verdrängung der Holz- durch Steinkohlenfeuerung und durch die Auffindung grosser Kalisalzlager an Bedeutung sehr verloren. Von den Inhaltsstoffen oder Saftbestandtheilen des Holzes sollen hier bloss solche erwähnt werden, welche technische Verwerthung gefunden haben. Es sind dies die Gerbstoffe und einige Farbstoffe. Das an Gerbstoff reichste Holz ist wohl das rothe Quebrachoholz. Es enthält davon 20 — 25 Proc. Von einheimischen Hölzern werden das der Eiche und Edelkastanie zur Herstellung von Gerbstoffextracten verwendet, jedoch nur dann, wenn sie mehr wie 5 Proc. Gerbstoff enthalten. Die ein gehende Besprechung dieser Gerbstoffe fällt in das angehörige Kapitel- Von Hölzern, deren Farbstoff technisch verwerthet wird (Farbhölzer) sind nachstehende zu nennen: Das Blauholz (oder Campeche-, auch Blutholz genannt) ist das Kern holz von Hcematoxylon Campecheanum, einer in Mittelamerika einheimi schen Ccesalpiniacee\ die beste Sorte wird an der Campeche-Bai auf der Halbinsel Yukatan erhalten; andere Productionsorte sind Jamaica, Domingo, Honduras, Martinique und Guadeloupe. Das dem Blauholze eigenthüm- liche, an sich farblose Chromogen Hämatoxylin, C6H406.3 H 2 O, viel leicht als Glucosid darin enthalten, geht ausserordentlich leicht durch Oxydation, in alkalischer Lösung momentan schon durch den Luftsauerstoff, in den Farbstoff Hämaten, C16H1206, über, welcher neben seiner Mutter substanz auch im Holze vorhanden ist. Die chemische Constitution beider Körper ist noch unbekannt. Blauholz, Blauholzextract und daraus dar gestellte Präparate (Hömatine, Indigoersatz) dienen insbesondere zur Er zeugung blauer, violetter und schwarzer Färbungen. Unter der Bezeichnung Rothholz oder Brasilienholz cursiren die Hölzer verschiedener Caesalpiniaarten (C. crista, brasiliensis, echinata, Sappan, bijuga, tinctorid}, welche aus Brasilien, Guiana, Westindien, Chile und dem tropischen Asien stammen. Sie enthalten (als Glucosid?) das gelblich gefärbte Brasilin, C16H40,. Dieses oxydirt sich sehr leicht, in alkalischer Lösung schon durch den Luftsauerstoff, zum Farbstoffe Bra- silen, C6H20, . H,0, welcher mit Thonerdebeizen roth, mit Eisenbeizen 4) I, p. 128. II, p. 68 u. f. Zusammenfassende Bemerkungen ibid. II, p. 158. Vgl. auch Fehling, Neues Handwörterbuch der Chemie, und Hamann Forstl. Standortslehre und Bodenkunde, 1 893, p. 322—334. Wiesner, Pflanzenstoffe. II. 2. Auf, 4