Volltext Seite (XML)
26 Aluminiumsalze. und die Erzielung von unreinen Umrissen der Figuren beim nachfolgenden Ausfärben ver mieden. Man kann zur Entfernung des Ver dickungsmittels die gebeizten Gewebe waschen und dann ausfärben. Wie in der Baumwolldruckerei wird die essigsaure Thonerde auch in der Druckerei seidener Gewebe verwendet. Thonerdehydrat wird nur indirect als Beizmittel verwendet; man kann nämlich aus dem Thonerdehydrat LI(OU)z durch Lösen des selben in verschiedenen Säuren leicht mannig faltige Thonerdeverbindungen darstellen. Man be reitet das Thonerdehydrat, indem man eine Lösung von schwefelsaurer Thonerde mit Soda lösung versetzt, solange noch ein Niederschlag ent steht, denselben auswäscht und (am zweckmäßig sten sogleich) in Natronlauge, Salpetersäure oder einer anderen Säure löst. Chloraluminium wird erhalten durch Lösen von Thonerdehydrat in Salzsäure. Versetzt man die Lösung des Salzes mit Thonerde, so wird von dieser ausgenommen und man erhält basische Salze. Wenn man eine Lösung von schwefel saurer Thonerde mit Bleizuckerlösung und einer Lösung von Chlorbaryum behandelt, so erhält man gemischte Salze. Sowohl diese als das reine und basische Chloraluminium finden nur eine sehr beschränkte Anwendung als Bcizmittcl. Rhodanaluminium, Schwefelcyanalumi nium. Dieses Salz wird dargestellt durch Zu sammenbringen einer Lösung von schwefelsaurer Thonerde mit einer Lösnng von Rhodancalcium oder Rhodanbaryum. Die Anwendung dieses kostspieligen Beizmittels findet nur in bestimmten Fällen, und zwar beim Alizarinrothdruck, statt, indem bei letzteren Beizen, welche mit essigsaurer Thonerde hcrgestellt werden, durch die freie Essig säure die Eisentheile der Druckmaschinen ange griffen werden; es wurden hierdurch an den Rändern der bedruckten Stellen violette Flecken hervorgebracht. Bei Anwendung von Rhodan aluminium findet diese nachtheilige Einwirkung nicht statt; man erhält vollkommen gleichförmigen Rothdruck. Chlorsaures Aluminium wird auf folgende Art dargestellt. Man löst unter Erhitzen 100 x chlorsaures Kali in 250 g Wasser und bereitet sich gleichzeitig auch eine heiße Lösung von 362 x schwefelsaurer Thonerde in 181g Wasser. Man läßt diese Lösungen soweit abkühlcn, bis sie an fangen, Krystalle abzusetzen und die Lösung des chlorsauren Kali 80» C., jene der schwefelsauren Thonerde 60° C. zeigt, vermischt sie und rührt mit einem Glasstabe, bis die Flüssigkeit auf ge wöhnliche Temperatur abgckühlt ist. Es krystalli- sirt hierbei eine bedeutende Menge von Alaun aus und die von den Krystalleu abfiltrirte Lösung, welche stark sauer schmeckt, zeigt gewöhnlich das specifische Gewicht 1'18 (22" B«.). Bringt man die Lösung der chlorsauren Thonerde mit frisch gefälltem Thonerdehydrat zusammen, so nimmt sie bedeutende Mengen desselben auf. Das schweselsaure Aluminium kann in der Zeugdruckerei zur Ausführung von Aetzdruck ver wendet werden, d. h. zur Hervorbringung weißer Muster auf gefärbten Geweben durch Zerstörung des Farblackes in Folge von Oxydation. Da sich hierbei auf den betreffenden Stoffen Thonerde niederschlägt, so kann man diese weißen Stellen durch beliebige Farben färben. Zugleich wird durch die Einwirkung des chlorsauren Aluminiums an diesen Stellen die Baumwollfaser in der Weise verändert, daß die Cellulose in Oxycellu lose umgewandelt wird und kann diese ohne jede weitere Behandlung mit sehr vielen Farbstoffen gefärbt werden, welche an Cellulose nicht un mittelbar haften. Salpetersaures Aluminium. Dieses Salz kann unmittelbar durch Auflösen von Thonerde hydrat in Salpetersäure dargestellt werden. Man kann cs aber auch durch Zersetzung der Lösungen von schwefelsaurer Thonerde und salpetersaurem Blei bereiten. Fügt man der Lösung vorsichtig Sodalösung zu, bis ein nicht mehr verschwinden der Niederschlag entsteht, so erhält man basische Salze. Die Anwendung des salpetersauren Alu miniums ist bis nun auf die Zeugdruckerei (Dampf-Alizarinorauge) auf Baumwolle be schränkt, in der Färberei wird es nicht ange wendet. Weinsaure Thonerde entsteht durch Auf lösen von frisch gefällter Thonerde in einer Lö sung von Weinsäure bis zur Sättigung und bildet sich auch, wenn man beim Beizen von Wolle neben der Alaunlösung noch Weinstein in die Beizflüssigkeit bringt. Die weinsaure Thon erde, welche beim Beizen von Wolle sehr günstige Ergebnisse liefert, wird in reinem Zustande nur in der Kattundruckerei zur Herstellung gewisser Dampffarbcn verwendet; beim Beizen für die Zwecke des dirccten Färbens benützt man sie nur in Leizen, welche neben schwefelsaurer oder essig saurer Thonerdc noch Weinstein enthalten. Oxalsäure Thonerde wird direct durch Lösen von Thonerdehydrat in wässerigerer Oxal säurelösung dargestcllt. In seiner Wirkungsweise stimmt dieses Salz ziemlich mit der Weinsäuren Thonerde überein und wird auch wie diese ver wendet. Unterschwefeligsaure Thonerde. Man stellt dieses Salz durch Vermischen der Lösungen von unterschwefeligsaurem Natrium mit schwefel saurer Thonerde her. Dieses Beizmittel kommt billiger zu stehen als die essigsaure Thonerde; um dasselbe aber allgemein anwenden zu können, müßte zuerst ein Mittel gefunden werden, um die oft störende Abscheidung von Schwefel und die Entwickelung von schwefeliger Säure beim Hängen der Gewebe hintanzuhalten. Aluminiumsalze.