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14 Alfa - bricirt in Frankreich und Deutschland, ursprüng lich in Syrien, und zwar in Aleppo, daher der Name. Alfa (Halfa, Svarto, Espartogras). Faserstoff aus der in Nordasrika heimischen und cullivirten Grasart 8tlxn tenacisslma. Dient zu Seiler arbeiten, zur Korbflechterei und zur Anfertigung von Schuhen. Die aus den cylindrischen Blättern gewonnene Faser ist von grüngelber Farbe, ohne Glanz, rauh und steif anzufühlen. Algarovilla (Algarovilla), die Hülsenfrucht eines im sandigen, trockenen Norden Chiles und Columbias vorkommeuden Strauches, Inga Aar- tbas 8xr. Algarovilla besteht aus kleinen, linsen förmigen, schwärzlichen Bohnen, die gewöhnlich mit holzigen Hülsenresten vermengt und frisch in einen braunen Saft eingebettet sind. Wird zur Tintenfabrikation, zum Schwarzfärbcn und in der Gerberei benutzt. Algerirnne, ein ursprünglich nur in Algier dargestelltes Wollgewebe, mit bunten Querstreifen, wird jetzt auch in Europa vielfach angefertigt und nach dem Oriente ausgeführt. Algin, eiweißartige, in schwach alkalischen Flüssigkeiten lösliche Substanz, welche als Neben- product bei der Fabrikation von Jod aus Meeres algen gewonnen wird. Wird als Appreturmittel und an Stelle des Albumins zur Fabrikation photographischer Papiere verwendet. Alizari oder Lizari, die orientalische Krapp wurzel, Rubi» psrsgrlns. Alizarin, Krapproth, einer der schönsten und beständigsten Farbstoffe, kommt als Glycosid (Nuberythrinsäure) im Krapp fertig gebildet vor und wurde früher aus demselben fabriksmäßig gewonnen. Jetzt wird es künstlich aus dem im Stein- kohleutheer enthaltenen Anthracen dargestellt. Alizarin kommt in feuchtem Zustande als ziemlich dünner Brei mit einem Gehalt von 10«/, oder 20°/„ Alizarin (in Pastensorm) in den Handel. Durch Umkrystallisiren aus Alkohol oder Sub- limircn im Kohlensäurestrom kann das Alizarin rein erhalten werden. Mit Metalloxydcn giebt es gefärbte Verbindungen; hierauf beruht seine An wendung in der Färberei und Kaltundruckerei. Die Zeuge werden mit Thonerde gebeizt, indem man sie mit essigsaurem Aluminium tränkt oder bedruckt und erwärmt, wodurch sich in den Fasern Aluminiumoxydhydrat absetzt. Werden die Zeuge hieraus in die Alizarinlösung getaucht, so wird Ali- zarinalumiuat in den Fasern gebildet (fixirl). Das Alizarin des Handels enthält auch noch Beimen gungen von anderen ähnlichen Verbindungen (Purpurin u. a.), und wird dann auch unter ver schiedenen Namen verkauft. Früher wurde Alizarin aus der Krappwurzel in unreinem Zustande (Aus beute 3«/„) dargestellt und als grünes Alizarin in den Handel gebracht. Gegenwärtig kommt fast nur das künstliche Alizarin in den Handel und wird dasselbe ausschließlich aus dem Anthracen, einem I Alizarin. im Steinkohlcntheer vorkommenden Kohlenwasser stoffe von hohem Siedepunkte, dargestellt. Alizarin, Dioxyanthrachinon, eine bestimmte chemische Verbindung, welche sich in ver Krapp- Wurzel vorfindct und deren Darstellung auf künstlichem Wege von so großer Bedeutung für die Färberei und Druckerei geworden ist, daß man das Färben unter Anwendung von Krapp und Krapp-Präparaten gegenwärtig ganz auf gegeben hat und an deren Stelle ausschließlich das Kuustproduct benützt. Das reine Alizarin bildet große durchsichtige säulenförmige Krystallc, welche dunkelgelbe Farbe und starken Glanz besitzen. Man erhält sie in dieser Form, wenn man das Alizarin aus einer alkoholischen Lösung, die in der Wärme bereitet wurde, krystallisiren läßt. Beim Erwärmen geben diese Krystalle schon bei 160« ihr Krystallwasser ab und schmelzen bei stärkerem Erhitzen zu einer rothbraunen Masse, welche beim Erkalten kry- stallinisch erstarrt. Setzt man das Erhitzen aber bis auf 215—225« fort, so verflüchtigt sich das Alizarin unzcrsetzt und lagert sich an kälteren Theilen des Apparates wieder in krystallinischer Form ab. Diese sublimirten Krystalle haben ein dunkel goldgelb gefärbtes Aussehen und zeichnen sich besonders durch einen starken Dichroismus aus; sie sind nur im durchsallenden Lichte gelb, im reflectirten jedoch von schön rother Färbung. Das reine Alizarin löst sich in kaltem Wasser nur in sehr geringer Menge auf; von heißem wird cs etwas leichter ausgenommen, die Lösung läßt aber beim Erkalten wieder fast die ganze 'Menge des Alizarins in kleinen Krystallen fallen. Alkohol, Aether, ätherische und fette Oele geben beim Zusammenbriugen mit Alizarin gelb gefärbte Lösungen. Ganz besonders zeichnet sich das Ali zarin durch seine Widerstandsfähigkeit gegen con- centrirte Schwefelsäure aus; es löst sich in der selben mit dunkelgelber Farbe und wird beim Verdünnen der Lösung mit Wasser wieder un verändert ausgeschieden; die Ausscheidung erfolgt sogar, wenn man zu der heißen Lösung Wasser fügt. Gegen die Einwirkung von Oxydationsmitteln verhält sich das Alizarin je nach der Art derselben in verschiedener Weise. Behandelt man es mit verdünnter Salpetersäure in der Wärme, so findet eine Oxydation statt und sind die hierbei ent stehenden Producte Phtalsäure und Oxalsäure. Wendet man schwächere Oxydationsmittel an, z. B. salpetersaures Eisenoxyd oder selbst Eisen chlorid, so geht die Oxydation nicht bis zur Bil dung von Oxalsäure, sondern es wird nur Phtal säure gebildet. Diese Umwandlung des Alizarins in Phtalsäure führte zu dem Jrrthume, daß mau annahm, es besteht zwischen dem Alizarin und dem Naphtalin ein Zusammenhang, und sei es möglich, aus diesem Kohlenwasserstoffe das Ali zarin auf künstlichem Wege darzustellen. Man kann Alfa — Alizarin.