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Hammer. Das von mir benutzte, schön weisse Tannin war von Tr omms- dorff bezogen und wurde in folgender Weise geprüft: a. 3,616 Grm. bei 100° C. getrocknetes Tannin wurden zu 250 CC. Wasser gelöst, das spec. Gew. dieser Lösung bei 15° C. mit einem grossen Picnometer auf feiner Wage bestimmt und zu 1,0062 gefunden. Einem spec. Gew. von 1,0062 entspricht nach Hammer’s Tabelle (siehe Fre senius, quant. Analyse, 5. Aug., p. 841) ein Gerbstoffgehalt von 1,55 Proc. 150 CC. dieser Lösung wurden mit 10 Grm. gründlich eingeweichter und darauf ausgepresster, feingeraspelter Blösse durch längeres Digeriren von dem Gerbstoff befreit, filtrirt und das spec. Gew. des Filtrats be stimmt; es betrug 1,0005, dem ein Gerbstoffgehalt von 0,12 Proc. ent spricht. In 100 CC. der Lösung waren mithin (1,55—0,12) = 1,43 Grm. Gerbstoff; in 250 CC. also 3,575 Grm., woraus sich der Gerbstoffgehalt des angewandten Tannins zu 98,86 Proc. berechnet. b. Zu einem zweiten Versuche wurden 4,4263 Grm. Tannin zu 250 CC. gelöst und folgende Zahlen erhalten: Spec. Gew. der Lösung vor dem Behandeln mit Blösse = 1,0074, entsprechend 1,85 Proc. Gerbstoff. Spec. Gew. nach dem Behandeln mit Blösse gefunden zu 1,0004, entsprechend 0,1 Proc. Gerbstoff. Es enthalten mithin 100 CC. der ursprünglichen Lösung (1,85 bis 0,10) = 1,75 Grm. Gerbstoff; 250 CC. enthalten also 4,375 Grm., woraus sich ein Gerbstoffgehalt des angewandten Tannins zu 98,84 Proc. be rechnet. Nachdem das Tannin aus der Lösung durch Blösse herausgefällt war, gab Leimlösung in dem Filtrat keine Spur einer Fällung, dagegen ent stand auf Zusatz von Eisenchlorid und essigsaurem Natron eine violette Färbung, welche also unzweifelhaft einen geringen Gehalt an Gallussäure anzeigte*). — Auch die Tanninlösung ist im höchsten Grade zum Schim meln geneigt, erwärmt man dieselbe jedoch in kleinen, möglichst gefüllten 15 Grm. fassenden Gläschen längere Zeit im Wasserbade auf 70° C., *) Loewe sagt in seiner vortrefflichen Arbeit „Ueber reine Galläpfelgerb säure“, Zeitschr. f. analyt. Chemie, Bd. 11, p. 367: „Bei eingehender Prüfung der in dem Handel vorkommenden besseren Sorten Tannins hat sich ergeben, dass dieselben schon vorzugsweise aus reiner Galläpfelgerbsäure bestehen, fast ausschliesslich nur verunreinigt mit wechselnden Mengen von Gallussäure.“ 3*