Die chemische Untersuchung der Eichenrinden bearbeitet von Dr. C. Neubauer. I. Die quantitative Bestimmung des Gerbstoffsgehalts der Eichenrinde. Nach vielen Vorversuchen und einer Reihe, nach den verschiedenen in Vorschlag gebrachten Methoden vergleichend ausgeführten, Gerbstoff- bestimmungen entschied ich mich, zu den mir von Königlicher Regierung in Wiesbaden in Auftrag gegebenen'Analysen verschiedener Eichenrinden, die theils im Safte, theils nach vorheriger Behandlung mit Dampf nach dem Maitre’schen Verfahren geschält wurden, für die von mir ein wenig modificirte Methode von Loewenthal, welche bekanntlich darauf be ruht, dass Gerbstoff bei gleichzeitiger Anwesenheit von Indigo durch übermangansaures Kali derart zerstört wird, dass mit dem letzten Ver schwinden der blauen Farbe auch die letzte Spur des vorhandenen Gerb stoffs zersetzt ist. Ich habe mich durch eine grosse Reihe vergleichender Versuche, wie früher auch schon Gauhe, Hallwachs, Cech*)u. A. überzeugt, dass diese Methode, richtig ausgeführt, constante und zuver lässige Resultate liefert. Der diesem Verfahren häufig gemachte Vor- wurf, dass auch andere Bestandtheile der Eichenrinde durch Chamäleon . *) Fresenius, Zeitschrift f. analyt. Chemie, Bd. 3 p. 122, Bd. 5, p. 231 Bd. 7, p. 130. Wohmann u. A.» Schälung der Eichenrinde. Q IB 4a beuhchss Lederinstitut