16 Beiles, einer Heppe oder eines anderen, schneidenden Instrumentes, oder durch Klopfen einer Linie mit dem Haupte eines Beiles oder gar der Holzhauer-Axt, oder schliesslich durch das Aufschneiden der Rinde mit einem eigenen Instrumente (Schlitzer). Das Abnehmen eines Rindenstreifens ist eine vielfach angewandte, aber nicht zu empfehlende Manier, indem der von der Stange abgenom mene dünne Rindenstreifen schon bei feuchter Luft an seinem Gerb stoff durch Zersetzung des letzteren, leidet und bei etwaigem Regenwetter binnen wenigen Tagen zu einem für die Gerberei fast werthlosen Ma teriale wird. Das Abnehmen eines Rindenstreifen, behufs Oeffnens der Rinde war desshalb instructionsmässig untersagt. Ebenso verwerflich ist die Methode, die Rinde mit einem eisernen Hammer, dem Haupte einer Axt oder Beiles, auf einer Linie längs der Stange so mürbe zu machen, dass sie mit dem Löffel mit Leichtigkeit zum Aufspringen gebracht werden kann. Bei dieser Methode erleidet die Rinde die Nachtheile, die oben im Abschnitte über den Transport des Schälholzes und der dabei der Rinde zugefügten Quetschungen aufgezählt wurden, im höchsten Grade, wesshalb sie in einem rationellen Schälbetriebe niemals Anwendung finden darf. Die beste Manier ist die Rinde mit einem eigenen Instrumente einfach zu durchschneiden, sodass der Löffel zum Loslösen der Rinde, ohne Schwierigkeit zwischen Holz und Rinde eingebracht werden kann. Dieses Oeffnen der Rinde kann nun sowohl vor dem Einlegen des Schäl holzes in den Apparat, wie auch nach erfolgter Dämpfung unmittelbar vor dem Schälen geschehen. Das Schälen der schon vor dem Einlegen aufgeschlitzten Stange geht sogar besser von statten, als wenn die Rinde geschlossen geblieben ist, weil die Wärme der heissen Wasserdämpfe durch den der Länge der gan zen Stange nach gemachten Schlitz leichter zwischen Holz und Rinde ein dringen und damit den stockenden Saft in Fluss bringen kann. Die Rinde erhält aber, wenn das Aufschlitzen vor dem Einlegen geschieht, bei der Dämpfung an den Rändern des Schnittes oder Schlitzes wie auch das Holz auf der ganzen Oeffnung der Rinde eine braune Färbung, welche als eine Zer setzung des Gerbestoffes an der betreffenden Stelle gedeutet werden könnte *). *) Es rührt dieses ohne Zweifel von der Einwirkung des Eisens her. Neubautr.