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43 an dieselbe herantrat, überzeugte ich mich von der Brauch barkeit der einzelnen in der Literatur angegebenen Methoden zum Nachweise des Tannins in Lösungen. Als die besten erwiesen sich die Methode der Ausschüttelung durch Essig- aether aus mit Kochsalz zur Hälfte gesättigter Lösung und die der Fällung der Gerbsäure durch Zusatz von Kochsalz zur Lösung bis zur Sättigung. Auf dem zuerst genannten Wege ist, wie schon früher erwähnt, eine Trennung der Gerbsäure von der Gallussäure jedoch nicht möglich. Zur Untersuchung gelangte nur ganz frischer und etwa 6 bis 14 Stunden nach der Application des Tannins gelassener Harn und zwar wurde die Untersuchung desselben in fol gender Weise ausgeführt: Der alkalisch reagirende Harn (215 ccm.) von einem mit pro Kilo 0,07 grm. Tannin ver gifteten Hunde wurde nach Zusatz von verd. Essigsäure bis zur deutlich sauren Reaction mit ca. 100 ccm. Aether 20 Minuten geschüttelt, der Aether vom Harne in der Bürette getrennt und letzterer einer zweiten Ausschüttelung mit Aether unterworfen. Hierauf wurde derselbe Harn zur Hälfte mit Kochsalz gesättigt und nun mit Essigaether zu wiederholten Malen ausgeschüttelt, und zwar so lange als nach dem Ver jagen des Essigaethers der letzten Ausschüttelung der Rück stand eine mit Eisenchloridlösung sich blaufärbende Substanz noch erkennen liess. Der zur Ausschüttelung benutzte Aether und Essigaether wurden darauf getrennt der Destillation unter worfen und beide Rückstände, die sich vollständig in abso lutem Aether lösten, in wenig Wasser aufgenommen. Beide Rückstände gaben mit Eisenchloridlösung eine schwarzblaue Fär bung, mit einigen Tropfen Cyankalilösung eine beim Schütteln zunehmende starke Rothfärbung und alle übrigen der Gallus säure zukommende Reactionen, dagegen mit Leimlösung nicht die geringste Trübung. Es fiel somit die einzige Reaction,