J. A. Purpus: Othonnopsis cheirifofia Bentß. et Hook. Bereits vor Jahren machte ich in »Möllers Deutsche Gärtnerzeitung« darauf aufmerksam, daß die auffallend schöne und interessante Othonnopsis cheirifolia, der man ab und zu in Kalt Häusern botanischer Gärten begegnet, als Freilandpflanze behandelt werden kann, obgleich sie in Nord-Afrika zu Hause ist. Die Abhandlung scheint aber wenig Beachtung gefunden zu haben, Othonnopsis cheirifolia Bentt, et Hoofi. denn immer noch wird sie im Glashaus überwintert, während man sie in Staudensammlungen, trotzdem sie eine vorzügliche Pflanze zur Ausschmückung sonniger, trockener Steingruppen ist, vergebens sucht. Allerdings löst schon der Gedanke an Nord-Afrika ganz falsche Begriffe aus; glühend heiße Sandwüsten und Palmenoasen schweben vor Augen und man denkt nicht daran, daß es auch dort Hochgebirge mit grimmiger Kälte gibt. Da nun Othonnopsis cheirifolia weder eine Wüsten- noch Oasenpflanze ist, sondern Bewohnerin höherer Gebirge, braucht man sich nicht zu wundern, daß sie bei uns im Freien aushält. Wohl leiden die jungen Triebe bei — 18 bis 20° C, aber wesentlichen Schaden hat unsere, seit 6 Jahren im Freien stehende Pflanze noch nicht