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J. A. Purpus: Schomburgkia tibicinis Batem. in der Heimat. Eine der interessantesten Orchideen Mexikos ist unstreitig Schomburgkia tibicinis Batem. Sie ist eine Bewohnerin der unteren, heißen Savanne, zum mindesten im Staate Vera= cruz, steigt nicht viel über 500 m Seehöhe und geht bis zur Küste, wenigstens fand ich sie noch in der Nähe von Veracruz. In der offenen Savanne ist sie nicht oder selten zu finden, überaus häufig aber am Rande Schomburgkia tibicinis Batem. Zwei junge Pflanzen, daneben Tillandsien, an einem Steinwall bei Cameron,- Savannen 400 m St. Veracruz. von Barrancas (Schluchten), die zahlreich das Gelände durchziehen und Ravinen, durch die während der Regenzeit kleine Bächlein laufen, die im Winter aber vollständig versiegen. Man findet sie hier meist in großen Klumpen bis weit über 50 Scheinbulben an ganz dünnen Stämmchen von Sträuchern oder strauchartigen Bäumchen ohne jegliches Substrat. Selbst auf blanken Steinen eines von Nord nach Süd ziehenden Grenzwalles sah ich einmal mehrere gut entwickelte Exem- plare und es ließ sich feststellen, daß sie nicht zufällig dorthin gelangten, sondern aus Samen ent- standen waren. Der Steinwall hatte die ganze Morgensonne während die Strahlen der schräg auf- fallenden Mittagssonne durch überhängende Sträucher gemildert wurden. Dennoch waren die Steine glühend heiß und man kann nur die Energie und Lebenszähigkeit einer Pflanze bewundern, solch ungünstige Standorts Verhältnisse zu überwinden. Die großen, hohlen Bulben tragen am Ende 3 — 4 lederige Blätter und erreichen eine Länge von 30 — 40 cm bei einem Durchmesser von