Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 24.06.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191606249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160624
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160624
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-06
- Tag 1916-06-24
-
Monat
1916-06
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 24.06.1916
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ebenso gut wie Leder, und unter den heutigen Verhältnissen muß mit dem Leder so viel als möglich gespart werden. Wenn aber die Knapp heit und der hohe Preis des Leders die Fabri kanten veranlaßt hat, sogenannte Strapazierstiefel mit Pappsohlen in den Verkehr zu bringen, so ist da« eine Unsitte, unter der sowohl die Ver braucher als die Händler leiden; sie wirkt auch insofern höchst unwirtschaftlich, als durch den schnellen Verschleiß solcher Stiesel das brauch bare Leder, das sie enthalten, ungenügend au«- genutzt wird Solche Lederoerschwenduna ist gegenwärtig durchaus verwerflich. Deshalb ist nunmehr für den Absatz und die Lauflohle die Verwendung von Pappe überhaupt verboten, die Brandsohle und die Hinterkappe müssen über wiegend aus Leder bestehen, Absätze ohne kräftige Oberflecke aus Leder sind unzulässig. Die Ver ordnung tritt erst in zwei Wochen in Kraft, da mit die schon begonnene Fabrikation zu Ende geführt werden kann und das durch die Bearbei tung in Anspruch genommene Leder erhalten bleibt. Für eine reichlich bemessene UebergangLzeit bleibt der Vertrieb der nachweislich bereit« hergestellten minderwertigen Schuhe erlaubt, aber nur unter deutlicher Kennzeichnung der an Stelle von Leder verwendeten Stoffe. Die näheren Bestimmungen erläßt der Reichskanzler. Fabrikanten und Schuh- Händler werden gut tun, sich schleunigst mit den Einzelheiten der Verordnung und den Ausfüh rungsbestimmungen vertraut zu machen. Auch für daS kaufende Publikum ist die Kenntnis der neuen Vorschriften von Wert. OerMcheS mW «SchstscheS. * — Sitt«r»n«S»U»sicht Hl, Sonnabend, den 24. Juni: Heiter, wärmer, trocken. * — In der 2. Dekade des Juni 1916 stellten sich die WitterungSverhältniffe nach den Beobachtungen der meteorologischen Station im Martin Luther-Stift wie folgt: Mederschl. N in Lit. pro iedrigste Tem- Höchste Lem- Temperatur mittags Tag Ouadr.-Met. peratur peratur 12 Uhr 11. 352 6.0 14.0 14.0 12. 1.5 6.0 16.0 160 13. 06 7.5 14.0 12.4 14. 02 6.5 16.0 14.0 15. 50 8.0 11.5 11.0 16. 12.3 6.0 8.5 7.8 17. 3.7 5.0 135 13.0 18. 5.0 16.0 16.0 19. 9.0 13.0 10.8 20. 43 6.0 11.8 10.2 Ea.: 62.8 65.0 134.3 125.2 M.: 6.28 6 50 13.43 12.52 -i- — E h r e n g e l ä u t e. Am morgigen Johannistage findet in der Ephorie Glauchau von 12—1 Uhr ein Ehrengeläute zum Ge dächtnis unserer gefallenen Heldenvriider halt. * — Das morgige Johannis- f e st wird in mancher Familie schmerzliche Erin nerungen Hervorrufen, da sie ihre lieben, im Kampfe fürs Vaterland gefallenen Helden lei der nicht cmffuchcn und deren Ruheplätze nicht schmücken können. Fiir sie allein kann nur der Gedanke troswoll sein, das; um sie das ganze deutsche Volk mittrauert, und die Hoffnung des Wiedersehens in einer anderen Welt. * — Unsere Zeitung im Felde. Auch in den letzten Tagen hat unsere Sammel mappe für Feldpostkarten rind -briefe durch Zuschriften von Feldpostabonnenten eine wei tere Bereicherung erfahren. Grütze aus dem Felde entbieten uns Paul P ö l. lman n, Reinhard V ogel und Paul Keller, die gleichzeitig die Mitteilung machen, das; das heimatliche Matt allen ein lieber Freund ge worden ist und allseitigem Interesse begegnet. Tas; ohne Zeitung au; der Heimat nicht gut auszukommen ist, erhellt aus einem Schreiben des Soldaten Samuel Eimert, der sich zur zeit in einem Nürn-berger Vereinslazarett be findet. Er schreibt u. a.: „Ich habe Ihrer Zeitung schon immer das größte Interesse ent. gegengebracht und hoffe, sie auch recht bald hierher zu bekommen. Wenn man in ihr die Nachrichten der Hemmt liest, ist's fast, als weilte man sctlbst in der Heimat." Ein wei- teres Schreiben ging uns noch zu von Wehr mann Richard B ochma n n , der sich über pünktliches Eintreffen unserer Zeitung aner kennend ausspricht. Allen Einsendern Tank und Gruß ! * — Zwei sächsische Lehrer durch F l u g z e u g a b st u r z tödlich verunglückt. Am 17. Juni sind beim Absturz eines Flugzeuges vor Verdun der Un teroffizier und Flugzeugführer Ernst Otto und der Beolachtungsofsizier Leutnant d. R. Johs. Friedrich Borsch tödlich verunglückt. Otto ist der 27jäbrige Sohn des Pfarrers Otto in Atlas; bei Wermsdorf und war Lehrer in Chemnitz. Leutnant Borsch war Lehrer der Knabenschule zu Riesa und Ritter des Al'rechts- ordens 2. Klasse sowie des Eisernen Kreuzes 2. Klasse. Beide Lebrer und Flieger haben einen ruhmvollen Tod im Dienste des Vater- landes gefunden, fast zur gleichen Zeit, da auch Sachsens bester Kampfflieger, Oberleut nant Jmmelmann, vom Unglück betroffen wurde. * — Vermehr mit Web-, Wirk- und Strick waren. Diejenigen an den Kleinhandel absehenden Firmen der m Be tracht kommenden Geschäftszweige des Kammer, bezirkes, die Wert daraus legen, im Falle einer Verteilung beschlagnahmter Web-, Wirk- und Strickwaren oder aus ihnen gefertigter Erzeug nisse von der Reichsbekleidungsstelle Mengen zur Weiterleitung an den Kleinhandel über wiesen zu bekommen, werden von der Han- delskammer zu Chemnitz aufgefcrdert, sich bei dieser zwecks Anlegung eines Verzeichnisses un verzüglich zu melden. * Hohenstein-Ernstthal, 23. Juni. Be zugnehmend auf die Notiz in unserer gestrigen Nummer betr. das Glockengeläut am Johan- nistage zmn ehrenden Gedächtnis der fürs Va terland gefallenen Helden unseres Volles sei erwähnt, daß nicht nur die Glocken der Tri. nitatiMrche, sondern auch die der Kircke zu St. Chvistopbori geläutet werden. Tas Ge- läut tvird v.m 12 bis 12/10 Uhr in drei Pul sen zu 10 Minuten mit zwei dazwischen liegen den 5 Minuten währenden Pausen erfolgen. *— Eine Unterbrechung in der Zuführung des elektrischen Stromes tritt diesen Sonntag von 7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags wegen Rei nigung der Transformatoren ein, woraus auch an dieser Stelle besonders ausmerkwip g machi sei. *— Kriegs« uszeich n/u n g. Tie Friedrich-August-Medaille wurde crrn Lehrer Fritz Jakobi von hier, der vor seiner Ein- t eruung an der Schule in Walden'mg tätig war, verliehen. Ter ''Ausgezeichnete, der ei nem auf dem östlichen Kriegsschauplätze stelen- den Infanterie-Regiment angehirt, ist ein Sohn des Herrn Prokuristen Jaip' i. — Den Tod fürs Vaterland er- litten hat am 2. Psingstfeiertage der Pio- niev Richard T e v P e, Sohn desSchneidermcisters Herrn Gott'ilf Terpe. Er wurde bei einem Sturmangriff verschüttet und getUet und fand die letzte Ruhestätte auf dem "riedhof Ehren- Wald bei Cruisecke. Stets wird die Heimat auch dieses tapferen Helden gedenken. *— Ein Gelddiebstahl wurde vor einigen 'Tagen bei Herrn Gutsbesitzer Engel- wann (Poststvaße) ausgeführt Spitzbuben drangen in die Wohnung und entwendeten aus einem unverschlossenen Schrank 40 bis 50 Mk. Als Diebe kommen Schulknaben in Betracht. ):( Oberlungwitz, 23. Juni Für einen erfolgreichen Patrouillengang mit dem Eiser nen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet wurde der einem auf den westlichen Kriegsschauplatz ste henden Ersatzregiment angehörend« Unteroffi zier Karl G e st n e r, Sohn des Herrn Flei schernwisters Alexander Gesner, hier. Ter Ausgezeichnete ist bereits im Besitze der Fried- rich-AuMst-Medaille. — Tas sckliäüe Kreuz von Eisen wurde auch einem Bruder des Aus gezeichneten zuteil und zwar dem gegenwärtig urlaubsweise lffer weilenden Bootsmannsmaat der Reserve Rudolf Geßner, der cm der großen Seeschlacht «m Skagerrak teilgenommen hat- ):( Oberlungwitz, 23. Juni. In der diesen Sonntag abends Uhr stattfindenden Versammlung des evangelischen Arbeitervereins wird ein Vortrag ü er „England" geboten. Zu dein Vortragsabende baten auch den; Verein Fernstetende Zutritt. r. Gersdorf, 23. Juni. Übernächsten Sonntag begeht der Rezescherrschaftlich-Schön- burgisMe Zweigverein der Gustav-Adolf-Stif- tung in unserer Gemeinde sein Jahresfest. In dem nachmittags 2 Ubr seinen Anfang neh menden Festgottesdienst hält Herr Pastor Günther aus Rochsburg die Festvredigt. Dem Gottesdienst schließt sich nachmittags 4 Uhr im „Grünen Tal" ein Beisammensein au. r. Gersdorf, 23. Ium. Auch in un serem Orte haben mehrere Landwirte Anträge gestellt, kriegsgefangene Franzosen zu beschäf tigen, damit es ihnen zur Ernte nicht an Erntearbeitern fehlt. Allerdings müssen die Landwirte die Vorschriften, die die Militär- behörde hierüber stellt, erfüllen. — Tie Kriegs küche wird, obwolll sie erst vor kurzem eröffnet wurde, von der Einwohnerschaft stark in An- spruch genommen. d. WAstenbrauS, 23. Juni. Die landeSkirch- liche Gemeinschaft hält diesen Sonntag nach mittags 4 Uhr in der Kirche ihre JahKSkonferenz ab, die u. a. mit Ansprachen des Herrn OrtS- pfarrerS und de« Herrn Pastors Zeißig auS Dresden über Hebr. 12,1—6 auLgefüllt werden soll. x . Meinsdorf, 23. Juni. Unser Oct hat Aussicht, GaS zu erhalten. Bis zu der „Tann- mllhle" ist die Leitung bereits gelegt. Meinsdorf dürfte dann zu den wenigen Dörfern gehören, die beide modernen Beleuchtungsarten: elektrisches Licht und GaS, haben. Da« Gab kommt von Siegmar. x . 8««se«ch«rSd«rf, 23. Juni. Der diesen Sonntag stattfindende HauptgotteLdienst wird gleichzeitig mit der Mitfeter deS JohanniSfesteL und einer Gedächtnisfeier für die den Heldentod erlittenen Krieger des Kirchspiele verbunden Die Feier vollzieht sich — vorausgesetzt, daß daS Wetter sich günstig gestattet — auf dem Friedhof. * R«tzd«rs, 23. Juni. Vor längerer Zeit wurde der Zimmermann Wilhelm Pröhl von einem Pferde an den Oberschenkel geschlagen. Nach längerem Krankenlager verschied er Ende voriger Woche an den Folgen der Verletzung. — Am Dienstag wurde der Kirschbehang der Gemeindekirschen an der BräunLdorfer Straße verpachtet. Der Gesamterlös stellte sich auf 224 Mark gegen 170 Mark im Vorjahre, erzielte also ein Diehr von 54 Mark trotz des schwächeren Behanges. * 22j Juni. Tine Krieger-Ehren» stätte ist auf unserem Friedhof? vollendet worden. Ein bekannter Wohltäter unserer Stadt hat sie geschenkt. Die Pläne sind vom Verwalter des Glauchauer Friedhofes angefertigt und durch den Verein „Heimatschutz" gebilligt worden. Sie sind nun in ihrem gärtnerischen Teile ausgcführt und bilden eine würdige Ruhestätte für unsere Tap feren- Ein Denkmal, da« derselbe edle Spender noch für den Platz stiftete, kann erst nach dem Kriege ausgestellt werden. * Lhemuitz, 23. Juni. Welch bedeutenden Schaden die Windhose am 27. Mai in den Gchloßtctchanlaaen angcrichtet hat, zeigt die Mit teilung der städtischen Gartenoerwaltung, daß daS von der Windhose abgeschlagene Laubholz versteigert werden soll. Zur Versteigerung ge langen 227 Klötzer von 11/15 Zenttmenter Stärke und 1,2 bis 5,8 Meter Länge, 91 Raum meter Laubholz, Brennholz und 31 Haufen Laubholzstöcke. * EreSdm, 22. Juni. Der König hat den Prinzen Ernst Heinrich beauftragt, ihn bei der Trauerseier für den verstorbenen Oberlentnavt Jmmelmann im Felde zu vertreten. Ferner hat der König durch seinen Generaladjutanteu Frei herrn o. Müller der Mutter de« Oberleutnant« Jmmelmann seine Teilnahme aussprechen lassen. * Leipzig, 22. Juni. Auch vor Geistlichen in der Umgebung unserer Stadt hat der Klatsch nicht Halt gemacht. Auch ihnen wurde nachgeredet, daß sie Vorräte eingehamstert oder in ungesetz licher Weise solche aufgekauft hätten. Einer der Verleumdeten hat bercUL von der Kanzel herab sich gegen solchen Klatsch verwahrt, jetzt tritt ein anderer Geistlicher in der Leipziger Presse dem Gerücht entgegen, daß er, sowie Mitglieder seine« Kirchenoorstande« unrechtmäßigerweise Kartoffel vorräte aufgekaust haben. * Vor»«, 22. Juni. Im Betriebe der Witz- nitzer Kohlenwerke hatte der auf dem Wipper- boden der Brikettfabrik beschäftigte Aufseher Häckert au« Altstadt-Borna, ein verheirateter Mann von 51 Jahren, beim Beobachten eines Betriebsvorganges da« Nahen eines Kohlenhuntes nicht bemerkt. Der Wagen erfaßte den Arbeiter und zerquetschte ihm den Kopf. * Zwickst», 22. Juni. Von den 28 entflohenen französischen KriegSgesangenen fehlen nur noch drei, darunter der Rädelsführer: ein Adjutant und französischer Rennstallbesttzer. * Mylaa, 22. Juni. D«S Gesuch der oogt- ländischen Handelsleute um Wiederabhaltung der Jahrmärkte wurde vom Rate abgelehnt. * Plaue»», 22. Juni. Im Alter von 54 Jahren starb der seit 1891 in OelSnitz ansässige Arzt, SanitätSrat Dr. med. Hermann Richter, infolge Blutvergiftung. Depeschen Berlin. Im Reichsami des Innern ist beute vormittag der parlamentarische Beirat für die Volksernährung zusammcngetrelen, uni auch seinerseits zu dem Wirtschaftsplan stw das neue Erittejahr Stellung zu nehmen. An den Verhandlungen, die von Staatssekretär Dr. Helfferich geleitet werden, nimmt auch Unter- staatslekretär Freiherr von Stein teil. Ferner sind wich Vertreter der preußischen Ministerien Lind Vertreter der einzelnen kriegswirtschaftli chen Gesellschaften anwesend. Berlin. Prinz Georg von Griechenland, der Bruder des Königs Konstantin, ist gestern in Berlin eingetrosfen. Ter Prinz vevöleibt den heutigen Tag in der Reiwsliauptsiadt und legilt sich beute abend zunächst nach der Schweiz. Bertin. Tie HauGverhandlung gegen den Abgeordneten Karl Lielknecht findet am 28. Funi vor dem König!. Kommandanlurge richt statt. Budapest. 'Nach einer Meldung dcs „Az Esl" aus Krakau berichtet die „Gazotta Lu- dows'a" : Bon zuständigen militärischen Krei- sen erfahre ich, daß die gegenwärtige Lage nicht im geringsten Anlaß zu Besorgnis wegen der Räumung Lembergs und Umgegend be- deutet. Bern. Nach hierher gelangten Meldungen gns Athen batte sich Ministerpräsident Skuln- dis geweigert, die Note des Vierver.andcs überhaupt entgegenzunehmen. Als ungefähr gleichzeitig die Kriegsschiffe der Entente vor Photeron erschienen, ül ergab Tkuludis dem König sein Rücktrittsgesuch. Der darauf beru fene Zaimis Hot unter dem Zwange der Ka nonen das Ultimatum dcs Vierverbandcs ent gegengenommen und seine Erfüllung zugesagt Es wird in ungefähr 2 Monaten die Neuwahl slattfinden, über deren Ausgang inan unbe dingte Voraussagen nicht machen kann. Man kann aber annehmen, daß mit Hilfe der Ba jonette der Entente, die man dafür in Maze donien und auf den von den Engländern be- setzten Inseln bereit hat, die Mehrheit der Ve nizelos-Partei Zufällen wird. Bern. Wie „Petit Journal" aus Fccamp meldet, ist der Dreimaster „France et Russie" (329 Bruttoregistertonnen) im Mittelmeer durch ein Unterseeboot versenkt worden. Die Besatzung ist gerettet. Genf. Die „Maritim-Linie" in Marseille zeigt an, daß vier Dampfer der Gesellschaft aus Port Said seit 30. Mai überfällig sind. Paris. Tie Kammer nahm nnt 454 ge gen 89 Stimmen eine Tagesordnung an, wel che der Regierung das Vertrauen ausdrückt. Paris. Nach dem „Petit Parisien" ist bei St. Etienne in einem Bergwerk ein Einsturz ershlgt. Tie Arbeiter hätten die Gefahr recht zeitig bemerkt, so daß nur einer umgekommen sei. Weiter hätten sich i ei Nimes in einen: Schacht kohlensaure Gase entzündet: bisher seien vier Tote geborgen. Haag. Die holländischen Dampfer „PrinS Willem I.", der auf dem Wege nach Ostindien ist, und „Zyldyk", der von Nordamerika kam und am 20. Juni in Amsterdam eingelaufcn ist, haben ihre Post in England zurücklassen müssen. Der Dampfer „Tabana" des Rotterdamschcn Lloyds, der heute aus Holländisch-Ostindien hier angrkommcn ist, mußte seine Brief- und Paketpost in England zurücklassen. Amsterdo». Wie ein Gewährsmann der „Voss. Ztg." auS London berichtet, verlautet dort, daß in der Gcheimsitzung der französischen Kammer die Art der Verteidigung vor Verdun als schwerer Fehler der französischen Heeres leitung gekennzeichnet wurde. Mehrere Abgeord nete erklärten, die französischen Verluste seien so groß, daß Frankreich an der geplanten Viewer« bandS-Offensive nicht mehr tetlnehmen könne. Sie meinten, e« wäre viel vernünftiger gewesen, Berdun nach dem ersten Angriff der Deutschen zu räumen und die rückwärtigen Linien zu halten. Dazu hatten einsichtige Führer der Armee auch geraten, aber die Heeresleitung habe diese abge- setzt. Die Abgeordneten forderten dann, daß nach den Schuldigen geforscht und diese bestraft würden. Diese« Verlangen rief eine äußerst heftige Debatte hervor. Briand sagte schließlich eine Untersuchung zu, doch nicht in dem Sinne, wie^ie Kammer sie forderte. Die „Schuldigen" zrMvchen, könne man denen nicht antun, die seit Monaten unter schweren Qualen den Feind ausgehalten. Roller««». AuS Marseille werden neue Brände aus den im Hafen liegenden Schiffen gemeldet: Mittwoch 2 Uhr brach Feuer auf dem französischen Dampfer „Ester" auS. Bald darauf brach Feuer auf dem englischen Dampfer „Missouri" auS, wo große Mengen Futter und Oel etngeladen waren. Um 5 Uhr begann eine Ladung von 800 Säcken Kopra in einem dritten Dampftr zu brennen. Um 6 Uhr brannte der spanische Dampfer „Torresolorro" auS, der eine Jutelodung an Bord hatte. Alle Dampfer sind entweder völlig ausgebrannt oder schwer beschädigt. 8»»«»«. Der Kapitän und die Mannschaft de« holländischen Dampfers „OtiS Torda" sind in Dirmouth gelandet. DaS Hinterschiff wurde durch eine Explosion weggeriflen. Die Mann schaft ging darauf in Boote, die von einem Paffa- gierdampfer ausgenommen wurden. Alle sind unverwundet. Cort«»» (Suffolk). Einige Meilen von Great Varmouth entfernt ist ein Leichter durch eine Mine oder durch einen Torpedo zum Sinken gebracht worden. Fünf Mann der Besatzung sind umgekommen, die übrigen schwer verwundet gelandet. K»pe»hage«. Nach Mitteilung der dänischen Generalpostdirektion ist die Paketpost des däni schen Dampfers „Tjaldur", der auf isländischer Fahrt zwischen Farör und Kopenhagen (also lediglich im tnnerdänischen Dienst) verkehrt, in Leith, wo der Dampfer untersucht wurde, von den Engländern beschlagnahmt worden. Kirtage««. Reuter meldet: DaS deutsche Unterseeboot „U 35" kam Dienstag abend hier an und ging in Dock, um Reparaturen vornehmen zu lassen. Der Sekretär der deutschen Botschaft machte einen Besuch auf dem Schiff. Der Kapitän hatte ein Handschreiben de« Kaiser« an König AlfonS mit, welcher den Dank für die Behandlung der Deutschen au« Kamerun auS- sprach. DaS Unterseeboot fuhr um 3 Uhr mor gens wieder ab. Außerhalb deS HafenS oer- fvlgten Torpedoboote die Bewegungen deS Unterseebootes. Ser deutsche SeucralWsdericht (W.T.B.) «ratze« Ha«ptq»arlier, 23 Juni. Westlicher Rries»sch«»p1«tz. Oestlich von Dpern wurde ein feindlicher Angriffsversuch vereitelt. Bei deutschen Patrouillen-Unternehmungen, so bei LihonS, Lasstgny und beim Gehöft Maison de Champagne, nordwestlich von Mas- siges, wurden einige Dutzend Gefangene gemacht und mehrere Maschinengewehre erbeutet. Drei französische Angriffe gegen unsere west lich der Feste Baux genommenen Gräben wurden abgewiesen. Wir haben hier am 21. Juni 24 Offiziere und 400 Mann gefangen genommen. Gestern wurden Karlsruhe und Müllheim im Breisgau, sowie Trier durch feindliche Flieger angegriffen. Wir haben eine Reihe von Opfern aus der bürgerlichen Bevölkerung zu beklagen. Nennenswerter militärischer Schaden konnte in jenen Orten nicht eingerichtet werden und ist nicht verursacht worden. Die Angreifer verloren 4 Flugzeuge, je eins mußte auf dem Rückfluge bei Nieder-Laulerbach und bet Limbach landen. Unter den gefangenen Insassen befanden sich zwei Engländer. Die anderen beiden Flug zeuge wurden im Luftkampf erledigt. Dabei holte Leutnant Hohendorf den 6. Gegner herunter. — Außerdem wurden gestern feindliche Flieger in der Gegend von Dpern, östlich von Hulluch (dieses als 5. des Leutnants Mullzer), bei Lanoon (südlich von Grandpre), bei Merxheim (östlich von Getweiler) und eins südlich von Sennheim abgeschossen, so daß unsere Gegner im ganzen 9 Flugzeuge eingebüßt haben Unsere Fliegergeschwader haben die militärischen Anlagen von Gt. Pool, sowie feindliche Lager und Unterkünfte westlich und südlich von Verdun angegriffen. Oestlicher RrieG»fch«»stl«tz. Heeresgruppe des ven«r«ls»ld- marschall» von Hindenburg. Bei einem kurzen Vorstoß auf Berestina, östlich von Bogdanow, fielen 45 Gefangene, 2 Maschinengewehre und 2 Revolverkanonen in unsere Hand. Heeresgruppe des Generalfeld marschalls Prinz Leopold von Bayern: Nordöstlich von Osaritschi gegen die Kanal stellung vorgehende schwächere feindliche Abtei lungen wurden blutig abgewiescn. Heeresgruppe de« General» von L i n s i n g e n. Trotz mehrfacher feindlicher Gegenstöße blieb unser Angriff westlich und südwestlich von Luzk im Fortschreiten. An der Front vorwärts der Linie Bercsteczko —Brody wurden russische Vorstöße glatt abge schlagen. Von der Armee des Generals Grafen Bothmer nichts Neues. B«lk«»»Rrt««»fch««stl«tz. Keine wesentlichen Ereignisse.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)