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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 23.06.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-192106235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19210623
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19210623
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-06
- Tag 1921-06-23
-
Monat
1921-06
-
Jahr
1921
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 23.06.1921
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iuugcn nach dem Mörder eine Reihe von D»n- gcn nnterlaffcn worden ist" 'Als das Geriet sich nun »viede, zurückzieben will, wird Hölz äußerst rabiat und schreit in den Saal: „Es lebe das revolutionäre Proletariat!" Vorsitzender, welcher in höchster Erregung: „Ich verbitte mir diese Unverschämt- beiten. Führen Sie den Angeklagten ab!" Es kommt nun zu einer turbulenten Szene Als Hölz, der Miene macht, noch weiter zu rexn, von mehreren Sipobeamten gepackt wird, um ibn am Weitenprechen zu Verbindern und cw- zusühren, ruft Iustizrat Frenkel: „Ich stelle fest, daß das Verhalten des Angeklagten ledig lich die Folge des Austretens des Staatsan- walts ist!" Mach Wiederaufnahme der Verhandlung gegen 12 Uhr mittags sagt der Vorsitzende, Landgerichtsrat Dr- Vrau n, zum Angeklag ten: Ich mache den Angeklagten im Anschluß an die vorhergegangene Ezene darauf auf merksam, daß das Gericht, wenn der Ange klagte wener sortfahrcn sollte, sich ungebührlich zu betragen und die Würde des Gerichtes zn verletzen, ihn endgültig abfübren lasten würde, so daß er auch nicht das letzte Wort mcbr bekäme. Dazu ist das Gericht auf Grund des H 230 Abs- 2 der Str.-P-O. und auf Grund» einer Entscheidung des Reichsgerichts berechtigt. Hölz: Dazu babc ich folgendes zu sa gen: Ich habe schon am ersten Tage erklärt, daß ich das Gericht nicht anerkenne rind mich auch nicht als Angeklagter, sondern als Kläger betrachte. Wenn das Gericht mich abführen läßt, kann es das tun, weil cs nach dein Grundsatz handelt, wer die Macht bat, bat das Recht. V 0 r s-: Wir bandeln nur nach dem Gesetz. Iustizrat Vr 0 h : Der Angeklagte möchte noch eine Erklärung abgeben. H ölz : Von meiner Verteidigung erfahre ich, daß ein gewißer Ludwig Bergmann die sen Prozeß in schmutziger Weise ausnuht Er bat eine Broschüre geschrieben, in der Dinge behauptet werden, die hier gar nicht vor gekom men sind, und die dem Ergebnis dieses Pro zesses vorgreifen. Ich soll behauptet haben, daß die Genoffen Rüble und Pfemfcrt Gelder un terschlagen haben. Das ist Wahnsinn. Ich er kläre Ludwig Bergmann für einen gemeinen Verleumder. Vors.: Diese Beleidigung weise ich auch zurück. Sie sind nicht berechtigt, hier semand zu beleidigen. Der Vorsitzende teUt dann mit, daß das Gericht bei seinem Beschluß bestehen bleibe. Für das Gericht sei lediglich maßgebend, wie Frau Heß in der Hauptversammlung ausgefagt bat rind nicht ihre Aussage im Vorverfahren. Im Schlußwort de» Angeklagten führt Hölz seinen Werdegang an und betont u. a-: Nicht ich bin der Angeklagte, sondern die bürgerliche Gesellschaft Ich vertrete alle meine Taten. Sprechen Sic rußig Ihr To desurteil und vollstrecken Sie es- Sie können Mar Hölz richten, aber nicht den Geist Sie schlagen ein Holz ab, und es stehen tausend Hölzer dafür aus, unter diesen werden sich aber eiserne befinden, die nicht mit Ohrfeigen Re volution machen, sondern mit anderen Dingen. Die sogen. Novemberrevolution war nur eine Episode, die kommende deutsche Revolution wird alle Revolutionen an Grausamkeit über treffen, nicht weil das Proletariat grausam ist, sondern weil die Bourgeoisie gegen das Pro letariat grausam vorgebt Es wird deshalb der Tag kommen, an dem das revolutionäre Pro letariat zum Tiere wird. Ich betrachte das heutige Urteil als ein Lchulcramen. Wenn Sie mich freisprechcn, was ich mir natürlich nicht einbilde, aber gesetzt den Fall, Lie täten es, dann würde cs morgen vier Tote geben, drei Richter und einen Angeklagten. Sie müß ten sich aufhängen, weil Sie sich vor Ihren eigenen Klaffengenofsen nicht mehr sehen lasten bürsten, und ich müßte mich hängen, weil ich mich vor dem revolutionären Proletariat schl- »en müßte. Zehn Jahre Zuchthaus bedeuten ür mich Zensur 4, lebenslängliches Zuchthaus Zensur l, also eine gute Zensur; verurteilen Zie mich aber zum Tode, dann erhalte ich ie Zensur 1a, die allerbeste; denn dann ve- "oeisen Sie den revolutionären Klasten der .Lclt, daß eilt wirklicher Revottttionär sein Klaffenbewußtsein mit dem Tode besiegelt hat- Ich habe nie eine sogenannte bürgerliche Ehre besessen. Lie bedeutet fiir mich Monokel im Auge, vol len Bauch und bohlen Kopf; für mich gibt es ur eure proletarische Ebre. Es wäre für mich ine Beleidigung, wenn Sie mir die bürger- iche Ehre nicht absprechen würden. Als der Angeklagte in diesem Sinne immer »veiter- pricht, unterbricht ihn der Vorsitzende mit dem Bemerken, daß das alles nicht zur Sache ge höre. Hölz kümmert sich aber nicht darum, sondern spricht, ohne innezuhalten, ruhig »vei ler, bis der Gerichtshof schließlich den Saal verläßt. Der Staatsanwalt beantragt Todesstrafe. Der Staatsanwalt beantragte nach zwei- stündigem Plädoyer gegen der» Angeklagten wegen Mordes, Verbrechens gegen das Sprcng- stoffgeseh, Hochverrats und einer ganzen Reihe anderer Verbrechen und Vergehen die Todes strafe, lebenslängliches Zuchthaus und dauern den Ehrverlust. Die Urteilsverkündung. Gestern abend um 9 Uhr wurde folgendes Urteil verkündet: Der Angeklagte »mrd wegen Hochverrats in Tateinheit mit Mord an dem Gutsbesitzer Heß zu lebenslänglichem Z u cb t b a »i s und dauer,wem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Von der Verhängung der Todesstrafe wurde vom Ge richte Abstand genommen, weil ihm der Be weis des Mordes im Falle Heß nicht aus reichend geführt erschien. Nach der Urteilsverkündung wurde die Sitzung von» Vorsitzenden geschloffen. H ö 1 z laut schreiend: „E s k 0 m m t d e r Tag de - Freiheit und der Rache! Sie find die Zuhälter der Justiz!" Vors.: Der An geklagte ist abzuführen. Hölz: Ihr k'nn! das Wort verbieten, Ihr tötet aber nicht den Geist Cs kommt dann zu einer erregten Szene zivischeu dem Gefangenenwärter und dem Verteidiger Iustizrat Frenkel. Letzterer behauptet, daß der Wärter de», Angeklagten, um ibn am Weiterreden zu verhindern, ge- schlage,, babe. Weitere Auseinandersetzungen werden dadurch beendet, daß eine Anzahl von Schutzpolizeibeamten Hölz, der anscheinend noch wcitcrredw wollte, in die Mitte nehmen und ibn durch die Tür in der Anklagebank heraus drücke,,. Staatsanwaltschaftsrat Dr. Jäger, Rechtsanwalt Hegebusch und Iustizrat B-ob bealeiten .Hölz bis zu seiner Zelle. Palt» als Schatzstait Paarig. tu. Paris, 23. Juni Der Rat des Völkerbundes bat sich in seiner Sitzung am Mittwoch mit den Abmachungen der freien Stadt Danzig beschäftigt. Nach längeren Be ratungen wurde einstimmig ein Beschluß ge- 'aßt, der besagt: Die polnische Regierung ist besonders (!) geeignet, im gegebenen Falle die Verteidigung der freien Äadt Danzig zu sichern und die Ausrechterbaltung der Ordnung aus dem Gebiete der freien Stadt Danzig, falls die eigenen Polizeikräfte hierzu nicht zu reichend sind, durcbzufükren. Zu diese», Zwecke wird der Obcrkommissar gegebenenfalls dem Rat des Völkerbundes um Instruktionen >üt- tcn, dem er gleichzeitig, wie er es für nötig hält, eingehende Vorschläge über die zu ergrci- Das Heheimnis von Duöschinka Kriminalroman von Lr'ch Lbenßttn. (»opz-rig-kt 1613 Orsiosr L Oo., LsrUa 30.) b1. Fortsetzung. (Nachdruck verboten) Eines Abends kam dann die Herrschaft selbst an. Man gab der Gräfin ein Schlaf mittel ein. Als sie am anderen Tage erwachte, befand sie sich mit künstlich blond gefärbtem Haar in der Obhut der Dobruck, die sic als „Töchterchen' ansprach und unaufhörlich be müht »var, ihr den „Wabn" auszuredcn, daN sie Gräfin Koschwinski sei — — „Welche Phantastik!" bobnlächeltc Graf Koschwinski mit blassen Lippen. „Wer soll Ihnen das glauben?" Parkinson warf ihm einen strengen Blick zu. „Leider ist das Leben oft viel phantasti scher und grausamer, als die kühnste Phantasie ersinnen könnte," sagte er kalt. „Die falsche Gräfin war also in Szene gesetzt und wurde nm, nach Aegypten geschickt, um sich dort in aller Rube in ihre Rolle cinzuleben, während der Graf zu», Schein das Schloß instand setzen ließ, in Wahrheit aber Umschau hielt nach irgendeiner Privatirrenanstalt, deren Be sitzer gewissenlos genug wäre — lästige Per sonen auf Lebenszeit verschwinden zu lasten. Auch wurde die bereits von der wirklichen Gräfin unter brutalstem Zwang eingeleitete Vermögenskranstiktion weiter betrieben. Denn inan mußte ja das Geld endlich auch wirklich in die Hand bekommen und bei dieser Gelegen heit womöglich »nt den Verwandten der wirk lichen Gräfin einen Bruch berbeiführen, um vor Ueberraschungen von dort sicher zu sein. Wie leicht tonnten sie sonst eines Tages Grace besuchen! Leider waren diese nicht ganz so naiv, wie man hoffte und fandlen die Schtvc ster der G'äfin zu persönlichen Bcspreclnmgen nach Europa. - Diese Nachricht kam, der Pseudo-Gräfin . in Kairo zu, und sie reiste, von panischen, ! Schreck ergriffen, nach Neapel, wohin ihr der Graf mündliche Weisungen durch ikren Vater senden wollte. Dobruck sollte wahrscheinlich als Sekretär gelten und um jeden Preis Verbin dern, daß Miß Morgan ihre Schwester obne Vorbereitung sab. Unglücklicherweise liebte cS Herr Iaßnitzki- Dobruck, auf eigene Faust zu handeln, und bevorzugte eine Politik der kurzen Hand da bei. Er suchte seine Tochter gar nicht erst auf, nabm aber dafür seinen Solin Miecis- law, der in Lemberg studierte, mit, und ließ sich von diesen, sein Opfer zutreiben, das er dam, erwürgte, beraubte und ins Meer schleu derte. Die Ankunft der Miß Morgan berei tete der „Gräfin" große Verlegenheit, die doch nicht gewagt hatte, der Schwester ihrer Vor gängerin persönlich entgegerypttreten. Was sollte sic tun, als man sie vor die Leiche ihrer an geblichen Schwester führte? Eine Untersuchung beraufbeschwören, die die amerikanischen Ver wandten auf allerlei Gedanken bringen, sic wabrschcinlich herübergcführt inch so alles viel leicht schon damals, wo sie selbst noch so we nig in ibrcr Rolle und die wirkliche Gräfin noch in keiner Anstalt begraben »var, ans Licht gebracht hätte? Nein, gerade jetzt durfte man kein Aufsehen machen. Am besten also, man leugnete kaltblütig die Identität der Toten überhaupt. Kam später Harriet Niorgan nicht mebr zum Vorschein, batte man doch Zeit ge wonnen und konnte den überseeischen Verwand ten bester gerüstet entgegentreten. Man reiste dabcr nach Dubschinka, wo »»an naturgemäß am unbeachtetsten leben konnte, und suchte so bald als möglich ein Asyl für die wirkliche. Gräfin zu finden. Zwar »var Dobruck auch hier für die kurze Hand, aber der Graf wollte kein Blut. Endlich glückte es ihm auch,.in der ienden Maßnahmen zu unterbreiten hat- Ein derartiger Mftrag kann Polen erteilt werden, wenn das Gebiet der freien Stadt Danzig eine» Drohuna einem Angriff oder einem dro heirden Angriff ausgesetzt ist, die von irgend einem Staat, abgesehen von Polen, ausgcwn, nachdem sich der Oberkommissar persönlich von der drohenden Gefahr überzeugt bat Wenn die Angelegenheit zur Zufriedenheit des Ober- kommistars geregelt ist, werden die polnischen Truppen wieder zurückgezogen. — Europa lacht: die Polen als — Schützer einer deut schen Stadt- Veatschtr Reichstag. Die Vorlage zur Aenderung der Reichs- v e r s i ch e r u n g s o r d r, u n g gebt an den sozialpolitischen Ausschuß, das Gesetz über die Abwicklung von Kriegsgesellschaf- tcn an den volkswirtschaftlichen Ausschuß. Eine Vorlage zur Aenderung des Gesetzes über Ein- und Ausfuhr von Kriegsgerät wird ohne Aussprache angenommen- Die neue Fern sprechgebührenvorlage wird dem Postgebühren-Ausschuß übcnviesen. Das Ge setz über die Erhebung einer Abgabe zur För derung des Wohnungsbaues wird nach einer unwesentlichen Aussprache in dritter Le sung angenommen. Es folgt die 2. Lesung des Gesetzes über den Volksentscheid. Die Beratung wird unterbrochen und die zurückgestellte na mcntliche Abstimmung über das Mißtrauensvotum der Deutschnationalen wegen der Haltung des Reichskanzlers in der Frage der Ergänzungsprüfung der Sekretäre vorgenommen. Das Mißtrauensvotum wird mit 216 gegen 67 Stirn»,en bei 45 Stimmen! Haltungen abgelcbnt- Dafür stimmen nur die Deutsch,,ationalen und die Kommunisten. Die Deutsche Volkspartei enthielt sich der Abstim mung. Die 2. Lesung des Gesetzes über de» Staatsgcrichtsdos wird zu Ende geführt- Da» Grubenunglück zu Herne gibt den, Reichstag Gelegenheit zu Ausfällen gegen die Bergbehörde, die, ohne die URer- suchung abzuwarten, als schuldig bezeichnet, wird Es wurde ein Uittersuchungsausschuß von 14 Mitgliedern eingesetzt. — Nächste Sitzung: 23. Juni- Rundschau. Als sächsischer Justlzminlster ist der Leipziger Landgcrichtsrat Dr. Z e i ch- n c r, »vie bereits vor kurzem angekündigt, er nannt worden. Dr. Zeichner wird sein neues Amt voraussichtlich am 1. August antreten Der neu« Minister ist verhältnismäßig jung Er ist 1886 geboren u,tt> bat seine zweite ju ristische Staatsprüfung 1914 abgelegt. Er ist dann Staatsanwalt gewesen und seit ciniaer Zeit Landgerichtsrat in Leipzig. Er geb nt der mchrbcitssozialistischen Partei an, ist aber in der Parteipolitik sehr wenig hervor getreten Im bayrischen Landtag gab Ministerpräsident von Kahr in Vcantwor tung der Interpellationen der Unabhängigen, und Mebrheitssozialistcn wegen der Ermordung des Abg- Gareis namens der Regierung den Abselneu über die Tat Ausdruck. Vor der end gültigen Aufklärung habe man kein Recht, den Mord als politisch hinzrrstellen. Die Regie rung babe nationalistischen Chauvinismus nie mals gebilligt. Wo Rechtsmöglichkeitcn zum Einschreiten gegen die Rechtsultras gegeben gewesen seien, sei stets cingegriffen worden Die tiefsten Ursachen des gegenseitigen Miß trauens zwischen Nord und Süd, zwischen Reichs- m,d bayerischer Politik liegen in de», mangelnden Verständnis dafür, daß die wirt schaftliche und soziale Struktur Bayerns an ders ist al- die im Reich« Die Regierung richte an alle die dringende Mahnung, mit ibr zusammen unter Zurückstellung aller Son- oerwünsche und aller Klaffen- und Parteigegen- sätze dem Ziel zuzustrebcn, das allein heate Berechtigung hat: das Vaterland zu retten und der Not und den, Elend zu steuern, in das wir geraten sind. Wegen Hochverrats wurden in Freiburg (Breisgau) verschiedene ehemalige aktive Offiziere verhaftet. Sie sollen angeblich eine Organisation „ach dem Muster der Orgesch in Bayern, die sich über das ganze badische Land erstrecken sollte, geschahen haben. Kleine Nachrichten. Der Wiedcrausbau des Leipziger VolkSbauses kostet 8 Millionen Mark. Der Staat soll ein weiteres Darlehen von 2 Millionen gewähren In Bromberg kam cs abermals zu schwocen P o l e n a u s ! ch r e i - t u n g e n gegen die Derttschen. — Durch Verordnung dcS Reichspräsidenten ist heute der Äusnabmezu st a „ d über die Provinz Sachsen aufgehoben worden. — Die amerika nische Arbeiterschaft fordert in einer Entschlie ßung die F „ haltung aller Asia ten vom Boden der Union. — Bei den, ersten Auftreten der I-aszisten in, italienischen Parlament kam cs zu einem Handgemenge zivischcn F a s z i st e n und Sozialisten. — Die deutsche Regierung beabsichtigt die Her ausgabe eines Weißbuches über die Saarfrag e, das die Verstöße Frankreich? enthält. — Der Hamburger Trausportarbei- lerverband hat beschlossen, in eine Lohnbe - w c g u n g einzutreten. — Eine für gestern geplante Justiz-Demonstration der,' Kommunisten in Berlin wurde von der Poli zei verbmen. — Aus Breslau wird uns tele graphisch gemeldet: Drei unabhängige Funk tionäre, die Landtagsabgeordnete,, Winzer, Eckstein und Mesche, erlaßen, nachdem der Breslauer Bezirksausschuß eine Reihe von Verboten gegen die Orgesch aufgehoben hat, ihrerseits^ eine», Ausruf zur Gründung eines proletarischen S e l b st s ch u tz v er bau d e s. — Die «malischen Bergarbeiter haben die A rbeit z. T- wieder auf- gcno m rn e n. — In der irischen Stad, Knockerogbery wurden 47 Häuser nieder- g e b r a n n t. vmlitztr Süd SöchfisHrs. "—Einmalige Beihilfe an be dürftige Arbeiten« nten-Empfänger. Das Gesanuministerium hat beschlossen, drß die Möglichkeit zur Stellung eines Antrages au? Bewilligung einer einmaligen Beibile an bedürftige Arbeiter cmen-Empfänger noch einmal eiöffmt wird. Anträge aus Bethilft sind bis 15. Juli d. I bei dem für kvn Wohnort dcs Rertweirpfängers zuftändig-n Versichern», sowie zu stell n. Anspruch aus BettMe haben solche Inoal'dcn-, Alters-, Konken-, Unfall-, Witwen-, Wuwemmsall-, Waisen« und Waiftnnnfvll NmIemmpM deren Gesamteinkommen den B tra . der E.werbs« losen» tterstützung, die ihnen im Falle der Erwerb lo gkei.' zuftehm mü de, l icht er eicht, Unfrllrertner nur dann, wenn sie mwd stcns 50 Prozent Unsaluealc b w KZamtuns illrer te be- zi Heu Wttwni und Wftf n, die Mil tnrwiim^u« oder WaisewMinen oder sogn..-! »nl'tärsche Bersoraung bez eh n, hab«» kciv.cn APvuch au, die B.ihtlfe sz A u s dem Landtage. D-c Fr .kiion dec Deutsch?"' Volksvaltei h «l de» Anirag ein« g bracht, die Regikiung m er uchen, die beabsich« iigte Entlassung eines Teiles de, in den staat lichen Fmsten beschäftigt-.» Waldurbrn«r nicht zur Aussützrurg zu t ringen. Anstalt eines gewissen Dr. Vcigclftock ein pas sendes Asyl für seine Frau zu finden." Bei dem Namen Veigelstock zuckte der Gras zusammen, mW seine Augen öffneten sich weit vor Littsetzen. In der Gräfin blauen Auger, loderten Flammen. Man sak ibr an, daß sie sich nur mit Aufbietung aller Willenskraft beherrschte „Genug der albernen Märchen," sagte sic zornig. „All dies geschieht, wie ich jetzt erst begreife, nur darum, um die Auszahlung mei- ncs Geldes zu verzögern " Sie wandte sich an den Notar: „Lawn Sic sich nicht täuschen, mein Herr- Von die scr ganzen Geschichte ist „ur das wahr, daß unsere Portiersleute allerdings Iaßnihki heißen und ihre leider in unheilbaren Wahnsinn ver fallene Tochter bei sich haben. Aus Mitleid und in Anbetracht der Vergangenheit haben wir, da sic völlig mittellos sind, ihnen hier Unterkunft gegeben und uns sogar bereit er klärt, die Kosten für sic in einer Heilanstalt zu bezahlen. -Ick denke, dieses Aktes der Groß mut brauchen »vir uns nicht zu schämen! Und nun appelliere ich an Ihre Eigenschaft als 'Amtsperson. Ich bitte Sie um die Vorlegung c'ner Voll»,acht, die ich unterschreiben werde, damit Sie kraft derselben in meinem Namen die Auszahlung meines Vermögens von die se,» .Herrn, den ich fortan nicht mebr als »»ei nen Verwandten betrachten will, erzwingen!" Ebe ibr Appell beantwortet wurde, sagte Parkinson: „Nicht so rasch, Madame! Auch ich appelliere an die Amtscigcnschast dieser Herren, freilich in andere», Sinne. Cs ist nämlich keineswegs ein Notar mit seinem Schreiber, den ich hier mitgebracht babe, son- dcm zwei Beamte der Sicherheitspolizei. Bcida waren mir beute Nacht bereits behilflich, meine Kusine aus der Gewalt des Ehepaares Dobruck zu befreien, als diese mit ibr au? de», Wege zur Anstalt dcs famosen Dr. Vei ne'stock be griffen waren. Nachdem das Ehepaar Iaß- nitzki nun hinter Schloß und Riegel sitzt, ha ben sie mich nach Dubschinka beglcftct, um auch hier — Halt!" unterbrach er sich, seine Hand aus Koschwinski legend, da dic'cr, asch fabl in, Gesicht, eine Bewegung nach der Tür dcs Nebenzimmers bin machte, „Sic werde», dieses Zimmer keinesfalls ohne Begleitung ver laßen! Ich babe Ihren, Leibjägcr bereits be fohlen, anzuspanncn. Er wird Sic und Ihre Freundin bicr in Begleitung dieser beiden Be an,len nack, Pilsen sabrcn und der Staatsan waltschaft übergeben Vorder a^er muß im Ihnen noch ein paar Zeugen gegcnübcrstellen, damit Sie nicht etwa denken, sieb aus der Fabrt neue Märchen aussinnen ^zu können " Er trat an die Korridortür, die er öss nctc. Drei Personen traten ein. SilaS Hem pel und der Maler Peter Lindemann mtt einer verschleierten Dame a». Arm. Parkinson wies aus Hempel, der zuerst cingctrctcn »var. „Hier stelle ich Ihnen den berühmten De tektiv Silas Hempel vor, Graf Koscbwinsst der Ihnen von Neapel folgte, und in de Maske des Kammerdieners Bastide Zug nm Zug Ihr Geheimnis enthüllte. Er »var e- auch, der die vermeintliche Leiche des Rei: lnccbts noch nachts in die Hütte der alten Babuscha trug und mich von dem Geschehenen unterrichtete. Marbler ist gottlob nicht tot, mw »vird, da er sich auf dem Meae der Genes»» befinde,, seinerzeit gleichfalls als Zeuge gegen Sie auftrelen " Koscbwinskis Augen rubten mit dem Aus druck tödlichen Haffes ans dein Detektiv, aber seine Lippen blieben stumm. (Fortsetzung folgt.)
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