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91 Ein solcher Einschub nicht fachlich ausgebildeter Lehrer in die Kollegien unserer höheren Unterrichtsanstalten wird einerseits keinen, oder doch schlimmstenfalls keinen er heblichen oder dauernden Schaden anrichten und anderer seits auch kaum zu umgehen sein, weil von den Ober lehrern eine beträchtliche Anzahl gebraucht wird zur ersten Einrichtung der Pflichtfortbildungsschule in Stadt und Land für das männliche und weibliche Geschlecht. Für die Kinderschule, welche die Jugend bis zum vierzehnten Lebensjahr einschließlich besucht, haben unsere großen Stadtgemeinden schon vorbildliche An stalten geschaffen: ihr Lehrplan muß möglichst auch auf die ländlichen Schulen übertragen werden. Gleichzeitig haben aber auch die Volksschulen der großen Städte be gonnen, die Fortbildungsschule aus sich selbst heraus zu entwickeln: wie sie nämlich die schwächer begabten Kinder von den normalbegabten aussondern und ihnen einen ihrem beschränkten Fassungsvermögen angepaßten Unterricht angedeihen lassen, so haben sie für die besser begabten Kinder Unterrichtskurse, namentlich im Fran zösischen, eingerichtet, welche über das jetzige Ziel der Volksschulen hinausweisen. Auf diese Art schon in der Kinderschule die Fortbildungsschule vorzubereiten, wird überall angestrebt werden müssen. Die Fortbildungsschule nun, welche die schon im Er werbsleben tätige Jugend des männlichen Geschlechts bis zum zwanzigsten, des weiblichen bis zum achtzehnten Jahr umfaßt, soll die Besuchspflichtigen schon während weniger Vormittagsstunden, in der Stadt ohne Ausnahme während der letzten Abendstunden und auch während des ganzen Sonntags in Anspruch nehmen, auf dem Dorf nach fester Regel den Erfordernissen der Landwirtschaft gemäß zeit-