Volltext Seite (XML)
I Nr. 174 j Do««eh»tas. de« 27. S«U 1244 Gi« Tatsachenbericht über das Attentat. Rene ergebnislose Feiudangrtffe in der Normandie Durchbruchsversuche der Angloamerikaner südlich Florenz gescheitert. »erlag:«. M. «ärtaer, Na«, Sachsen Sahrg. 27 selbstverantwortliches, kaltblütiges und blitzschnelles Hanbeln ankommt. Die Befehle lauten dahin, den Derräterklüngel sofort niederzuschlagen und die Verbrecher dingfest zu machen. In wenigen Minuten ist das Wachbataillon von seinen Posten im Regierungsviertel zurück- und in meinem Garten zu sammengezogen. Auf Bitte von Major Remer spreche ich zu den versammelten Männern, lege ihnen den Tatsachenverhalt klar und erlebe einen Ausbruch von Wut und Empörung, wie ich ihn bis dahin noch nicht kennengelernt hatte. Diese Stunde werde ich nie vergessen. Sofort nach Abschluß meiner Rede nehmen Offiziere und Soldaten ihre Maschinenpistolen und Gewehre auf, um sich bereitzumachen, Abrechnung, zu halten. ' Von allen Seiten werde ich bestürmt, keiner anderen Forma tion als dieser die Ehre zu überlassen, die Schmach, die der Derräterklüngel dem deutschen Soldatenrock anzutun versucht, mit dem Blut der Verräter selbst abzuwaschen. Aushebung des Berraternestes. Schnelle Justiz. Unterdessen melden sich aus Berlin selbst wie aus der näheren und weiteren Umgebung die Kommandeure der hier stationierten Truppenverbände, von Infanterie- und Panzer- schulen, von Flak- und Iagdgruppen, von Waffen---, Polizei und sonstigen Einheiten, und keiner will dem anderen den Vortritt lassen- das Verräternest auszuheben. Das Wach- bataillon bekommt den Auftrag. Der Bendlerblock wird be- setzt, ohne daß auch nur ein Schuß fällt, da sich i« ihm selbst schon alle» gegen die Berrätergruppe erhoben hat. Sie ist bereits entwaffnet, sitzt völlig hilflos und verlassen in einem Dlenstzimmer zusammengepfercht und versucht verzweifelt Regierung zu spielen. Ein General, der sich bisher in der Kriegsführung nur dadurch auszeichnete, daß er jede große Entscheidung zu sabotieren pflegte, ist das Haupt. Ein Gene- raloberst, der vor Jahren schon abgelöst und in Pension ge schickt werden mußte, da er bei den geringsten Belastungen Nervenzusammenbrüche und Weinkrämpfe bekam, soll die zivile Führung des Reiches übernehmen. Er ist deshalb auch in Zivil gekommen, die einzige sachliche Voraussetzung, die er für sein neues Amt mitbringt. Ein anderer Generaloberst, der schon vor längerer Zeit wegen eines feigen Rückzuges an der Ostfront aus der Wehrmacht ausgestoßen und zur Aber- kennung des Rechtes zum Tragen der Uniform verurteilt wor den war, ist dazu ausersehen, das deutsche Heer zu führen. Der verbrecherische Attentäter Graf Stauffenberg spielt den politischen Berater. Dazu kommen noch ein paar unbedeu tende Chargen und Komparsen, die kurzerhand verhaftet wer den, ohne daß sie auch nur die Spur eines Widerstandes ver- suchen. Sin an Ort und Stelle zusammengetretenes Stand- gericht verurteilt die offenbar Schuldigen zum Tode, die übrigen werden in sichere Verwahrung genommen. Eln Pelo ton des Wachbataillon» nimmt sofort die Exekution vor. Die eidbrüchige^ Verbrecher erleiden unten im Hof den verdienten Tod. Und damit ist die ganze Aktion zu Ende. Die Treue der Truppe. Ersparen Sie mir, Ihnen weitere Einzelheiten zu berich ten. Sie sind für die Teilnehmer des Komplotts so beschä- mend, daß sie nur den Tatbestand an sich verwirren könnten. Wesentlich erscheint mir, daß ein Putschversuch einer Reihe verbrecherischer Ehrgeizlinge, die das Andenken ihrer gefal- lenen Kameraden besudeln und der kämpfenden Front in den Rücken fallen wollen, vom Heer selbst niedergeschlagen wird. Es braucht sich kein Soldat und kein Offizier zu schämen, daß er dieselbe Uniform trägt, die diese Dabanquespieler trugen bzw. unwürdig waren zu tragen. Ein Stand wird nicht dadurch diskreditiert, daß er auch einige Verbrecher in seinen Reihen beherbergt. Die Uniform de« deutsche« Heeres wird durch Hunderttausende dentscher Soldaten, die in ihr für Führer und Volk den Heldentod starben und durch Millionen anderer, die in ihr täglich und stündlich an der Front ihr Leben der Nation einsetzen, repräsentiert, nnd nicht durch diese Ehrgeizlinge. Im übrigen habe ich an jenem Donners- tagnachmittag und -abend so viele brave und aus tiefster Seele treue nationalsozialistische Offiziere und Soldaten des Heeres kennen gelernt, daß ich glaube, auch über diesen Punkt ein maßgebendes Urteil abgeben zu dürfen. Kein Truppenteil, weder an der Front noch in der Heimat, ist in den kritische« Stunden auch nur einen Augenblick wankend geworden in seiner Treue zum Führer, zum Regime und znm deutschen Volk. Alle, Offiziere «ad Soldaten, haben nur gewetteifert in dem heißen Bestreben, die Schmach a-zuwaschrn und den treubrüchigen Berräterklüngel z« Boden z« schlagen. Daß ihn, soweit das noch nicht der Fall ist, die verdiente Strafe treffen wird, braucht kaum betont zu werden. Das verlangt das deutsche Volk, vor allem aber auch das deutsche Heer. E» will nun auch von den letzten kümmerlichen Ueber- bleibseln eine reaktionären Rückständigkeit befreit werden, von jenen zweifelhaften Gestalten, die noch in den Vorstellungen de» 17. Jahrhundert« leben die unseren Dolksstaat nicht ver- stehen wollen und nicht verstehen können; die dem Führer nie verziehen, daß er auch dem Hohn des Volkes den Weg zur Offizierslaufbahn eröffnet hat, daß der Soldat wegen Tapfer- keit dieselben Auszeichnungen erhält wie der Offizier und daß kn unserem Regime jeder nur nach der Leistung und nicht nach Namen, Geburt und Vermögen gemessen wird. Soweit sie von diesem Standpunkt nicht loskommen können, gehören sie nicht an die Führung des Volke», auch nicht auf dery mili tärischen Sektor.. Soweit sie die Hand gegen unseren neuen, (Fortsetzung auf der 2. Seite.) Reichsminister Dr. Goebbels hielt gestern abend über alle deutschen Sender folgende Rede: „Meine deutschen Volksgenossen und Dolksgenossinnen! Ich schuld« dem deutschen Volke einen Rechenschaftsbericht über die Borgänge de» 2V. I«Ii «ad die daraus zu ziehenden Folgerungen. In ungezählten Briefen aus dem ganzen Lande bin ich darum gebeten worden. Aber trotzdem habe ich ge glaubt, noch ein paar Tage warten zu müssen, bis auch die letzten Hintergründe dieser beschämenden Vorgänge aufgedeckt sein würden. Das ist nun der Fall. Es gibt an ihnen nichts mehr za verschweigen oder zu beschönigen. Die Ereignisse sprechen eine so deutliche und selbstverständliche Sprache, daß man ihnen getrost selbst das Wort erteilen kann. Das will ich mit einem nüchternen und ungeschminkten Tatsachenbericht tun. Das deutsche Volk hat allen Grund, daraus di« verstärkte Ge- wißheit des kommenden Sieges unserer gerechten, in Gottes Schutz stehenden Sache zu schöpfen, und auch unsere Feinde werden sich kaum der Hoffnung schmeicheln können, daß dieser gemeine und hinterlistige Streich, der gegen den Führer un feinen Staat geführt wurde, ihrer eigenen Sache auch nur den geringsten Nutzen gebracht hätte. Ich habe die Ueberzeugung, daß es überhaupt kein Unglück und keine Gefahr gibt, die nicht am Ende zu unseren Gunsten ausschlagen würde. Als ich am Mittag des vergangenen Donnerstag durch einen Telephonruf aus dem Führerhauptquartier von dem scheußlichen Verbrechen unterrichtet wurde, das kurz vorher gegen den Führer und seine engsten militärischen Mitarbeiter unternommen worden war, ging es mir so, wie es wohl allen Deutschen ergangen ist, als einige Stunden später die Nachricht davon über den Rundfunk kam: ich hatte einen Augenblick das Gefühl, als begänne der Boden unter mir zu wanken. Ich sah im Geiste apokalyptischer Bilder eine geschichtliche Möglichkeit, die sich aus einem Gelingen dieses feigen und niederträchtigen Anschlages für unser Volk, ja für ganz Europa ergeben hätte. Ueber ««gezählte Willio««« braver deutscher Arbeiter, Bauer«, Soldate« ««d Geistesschafseader wäre u«1er solchen Umstände« eip ««» hente gänzlich «»vorstellbare» Unglück gekommen. Ans- gelöst durch die Hand eine» gemeinen Verbrecher», der km Auf trag einer ehrgeizigen, gewissenlosen kleine» Clique von Glücksrittern «Nd Hasardspreler« die -and erhoben hatte- um dem »ns allen teuersten Leben, das wir auf Erde« kenue«, ei« Ende z« setze«. Dann aber erfüllte eine fast religiöse andäch tige Dankbarkeit mein Herz. Ich hatte es schon ost, aber noch niemals so sichtbar und eindeutig wie hier erlebt, daß der Führer sein Werk unter dem Schutz der Vorsehung erfüllt, daß keine Gemeinheit und Niedertracht ihn daran zu hindern oder dabei aufzuhalten vermag. Daß damit aber auch ein über allem menschlichen Tun waltendes göttliches Schicksal uns einen Fingerzeig gibt, daß dieses Werk, auch wenn es noch so großen Schwierigkeiten begegnet, vollendet werden muß, vollendet wer- den kann und vollendet werden wird. Die Vorgänge in Berlin. Zwei meiner Ministerkollegen waren gerade zu einer Be- sprechung bei mir anwesend, als die Nachricht aus dem Führer hauptquartier eintraf. Ich war mir sofort darüber klar, daß keiner der im Führerhauptquartier tätigen Bauarbeiter dieses Verbrechen begangen haben konnte. Welches Interesse sollte ein Arbeiter oder sollte überhaupt ein anständiger Deutscher daran haben, die Hand gegen den Führer zu erheben, der ja. die Hoffnung der Nation ist und dessen Leben und Werk wir alles verdanken. Dieser hinterlistige Anschlag konnte nur von einem abgrundtief oösen und verworfenen Menschen be gangen worden sein, und ich wußte auch, in welchem Kreise er zu suchen war. Nachmittags um 4 Uhr begann die hinter ihm stehende kleine Verräterclique, wie wir erwartet hatten, ihre Fäden zu spinnen. D«r Attentäter, ei« Graf Stauffenberg, war mittlerweile mit einem Kurierflugzeug i« Berlin aage- kommen ««d hatte die erlogene Nachricht mitgebracht, daß der Führer dem Attentat erlege« ««d nunmehr für diese verbreche- rische« Ehrgeizlinge der Weg znm Handeln frei sei. Sie hatten den Anschlag unternommen, um die deutsche Wehrmacht eidfrei zu machen und dann, wie sie in ihrem verblendeten Irrwahn glaubten, in einer künstlich hervorgerufenen Verwirrung mit Leichtigkeit auf ihre Seite ziehen urü> für ihre niederträchtigen Pläne einsetzen zu können. Unter dem Vorwand, die politische Führung des Reiches schützen zu müssen, gaben sie, die, wenn auch nur ganz kurze Zeit im Besitz des Apparates in der Bend- lerstraße waren, dem Berliner Wachbataillon den Befehl, das Regierungsviertel zu zernieren, womit denn auch gleich ihre irgendwie ins Gewicht fallende aufrührerische Tätigkeit zu Ende war. Denn sie hatten vergessen, daß da» Bexliner Wachbatail lon wie alle Verbände der deutschen Wehrmacht aus fanatischen Nationalsozialisten besteht und sein Kommandeur Major Remer, der sich bei der blitzschnellen Niederschlagung der staats- feindlichen Tätigkeit dieser eid- und treuvergessenen Clique ein großes Verdienst erworben hat, nichts Eiligeres zu tun hatte, als zu mir zu kommen und sich über den Stand der Dinge auf- klären zu lassen. Befehle des Führers. Damit «ar praktisch der ganze Schurkenstreich schon »ach Ablauf eiuer knappen Stunde erledigt. Major Remer konnte von meinem Schreibtisch aus sofort mit dem Führer verbunden werden und von ihm unmittelbar klare und eindeutig« Befehle über seine weiteren Maßnahmen entgegennehmen. Dieses Telephongespräch gehört zu den ergreifendsten Erinnerungen meines Lebens. Ein junger Offizier des deutschen Heeres, im Frontdienst bewährt und mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet, hat die Ehre, aus dem Munde seines Führers und Obersten Befehlshabers direkt Weisungen zu empfangen, und zwar in einer Stunde, in der es in der Hauptsache auf unseren Grenadieren gegen alle bolschewistischen Angriffe ge halten. Im Raum vo« Iaro »lau und Lublin hält der starke feindliche Druck au. Die Stadt Lublin ging nach erbittertem Kampf verloren. Beiderselt» von Brest-Litowsk, beiBialystok nnd östlich Kane« wvrdea alle Durchbruchsversuche der Bolsche wisten zerschlage«, örtliche Einbrüche abgeriegelt. Bei Po nt ewi sch sind Kämpfe mit feindlichen Aufklärung»- nnd Vanzersvitze« im Gange. Zwischen Dünaburg «ud dem Finnische« Meerbusen brachen auch gestern wieder zahlreiche Angriffe der Sowjets blutig zusammen. Die in einem vorspringenden Frontbogen gelegene Stadt Narwa wurde uach Durchführung der seit langer Zeit vorbereiteten Zerstörung aller kriegswichtigen An- lagen befehlsgemäß geräumt. Angriffe de» Feinde» gegen unsere verkürzten wenige Kilometer westlich verlaufenden neuen Stellungen blieben erfolglos. Bei den schweren Kämpfen im Raum vo« Ludsen zeich- nete sich da» Füstlierbataillon 32 ««ter Rittmeister v. Heqd «- breck durch besondere Standhaftigkeit au«. Der tapfer« «om- mandeur fand in vorderster Linie den Heldentod. In der Zeit vom 24. Juni bi« 24. Inlt wurde« imRord- ab schnitt der Ostfront durch Truppe« de» Heeres «ad der Waffen--- sowie durch fliegend« Berbänd« «ud Flakartilltrie der Luftwaffe »24 sowjetische Panzer vernichtet. Starke Schlachtfliegerverbänd« griffen in den Schwer- punktabschnitten wirksam in die Erdkämpfe «in und zerspreng- ten feindlich« «olonneü. -i«rb«i «nrden 88 feindlich« Panzer und über 40V Fahrzeuge zerstört. Sn der Nacht führten fchwere Kampfflugzeuge Angriff« g«g«a feindlich« V«r«ttstrl. lv«g«n im Raum von Lublin. Rordamerikaaische Bomb«r griff«« Ort« i« Südast. drutschland ««d i« Rumäsie« an. Durch L«ftv«r- ttidigungskräft« wurden 42 feindlich« Flugz«ng«, da,»nt«r 88 viermotorig« Bomb«, vrrnichtrt. Rnmänische Iaadfli«grr schossen im Kampf mit einem nordamerlkanischen Sagdver- band neu» feindliche Jäger ab. I« der Nacht warf«« feindliche Flugzeuge Bombe« i« Ra«m vo« Hamburg «ud auf die Stabt Tilsit. Sech» Flugzeug« wurden zum Absturz gebracht. Dr. Ooebbels riSkt äie Vilsm äes 20. ^ulir M MmMk KM m Mr M im Sim WWW Lublin nnd Narwa geräumt. OKW.-Lerlokt von keat«, DNB. Au» dem Führerhauptquattier, 27. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Südlich Caen wnrden unsere gestern zurückgewon- nenen Stellungen gefestigt nnd gegen erneute örtliche An griffe gehalten. Panzerbereitstellungen östlich Laen «nrden durch zusammengefaßte» Artilleriefeuer zerschlagen. Im Raum westlich Eaumont erzielte der Feind wenige örtliche Einbrüche, die nach Abschuß von 45 Panzern abge riegelt wurden. Amerikanische Verbände setzten im Raum westlich St. So mit starken Kräften ihre Angriffe fort. Einer feindlichen Angriffsgruppe vo« 2V Panzer« mit aufgesessener Infanterie gelang es, bi« in den Raum Ca »isy vorzustoßen. 15 Pan- zer wurde« davon abgeschossen. Heftig« Kämpfe halten hier und im Raum Marignq an. Nördlich Peri« rs behaup teten «nsere Truppen ihre Stellungen gegen alle feindlichen Angriffe. Wirksam« Angriffe «nserer Kdmpfflieger richteten sich bei Nacht gegen feindliche Bereitstellungen im Raum Laen und Schiffsziele nordöstlich Lherbonrg. Der Feind verlor elf Flug zeuge in Lnftkämpfen. Im sranzöslschen Raum wurden 40 Terroristen im Kampf medergemacht. Da« Bergeltungsfeuer auf London dauert an. 2a Italien blieb dem Gegner im Raum südlich Flo- renz auch gestern trotz aller Anstrengungen, unser« Front zu durchstoßt», jeder Erfolge versagt. Unter Einsatz starker In- fanterle- nnd Panzerverbände rannt« d«r Feind immer wie der, von Artillerie nnd schweren Luftangriffen unterstützt, gegen unsere Stellungen an, blieb jedoch «nter hohe» B«r- lüste» liegen. Ei« örtlicher Einbruch, den der Feind erst nach schwersten Kämpfen südwestlich Figliae erzielen konnte, «urd« abgeriegelt. An der Ostfront wnrden im Abschnitt Staniolau — Lemberg zahlreich« Angriffe der Sowjet« verlustreich abge wiesen. Der Stadtkern vo« Lemberg wird weitirhin vo»