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WDMHMUM W MüAnfeiM D Hohenstein-Lrustthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf- k Dieses Blatt ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Stadtrats behördlicherseit- RÄSborf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, TirschheiM. I bestimmte Blatt, Außerdem veröffentlicht cS die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Finanzamts Kuhschnappel, Wüstenbrand. Mittelbach, Ursprung und Erlbach Hohenstein-Ernstthal lowie der Behörden der umliegenden Ortschaften Erscheint feden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel- Nr. 2341 — Postscheckkonto Leipzig 23464. — Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), .Dresdner Bank Zweigstelle Hohen stein, Ernstthal. Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. Im Falle höherer Gewalt — Störung des Betriebe- der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung deS Bezugspreises. — Er» küllungsort und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal Nr. 72 '0 1 Mittwoch, den 30. März 1938 1 1 88. Zahm. Siv hiKorMes Ereignis: Dr. Goebbels sprach lm begeisterten Wien Kundgebung für de« ersten Propagandisten des Mrers erhebe -ich, Volk, und bekenne dich zu Adolf Hitler!" Wien, 30. März Di« erst« Kundgebung mit Dr. Goebbels auf österreichischem Boden seit sechs Jahren! Di« erste Rede des Reichspropagandaministers, des grohen Künders der nationalsozialistischen Idee im befreiten Wien. Das ist ein historisches Ereignis. Das ist ein Erlebnis, das in sei ner Gröhe und der Stärke seines Eindruckes an jene Tage erinnert, da der Führer selbst in Wien weilte, da ganz Wien von einem einzigen groben Begeisterungstaumel erfaßt war. Die gewaltige Halle des Nordwestbahnhofes, die so lange sinnlos leergestanden hat und als Lokomotivfriedhof Zeuge wirtschaftlichen Ver falls Altösterreichs unter der Systemregierung war, ist dem sinnvollsten Zweck zugeführt, den es heute für diesen Riesenbau geben kann: Kund gebungshalle des Nationalsozia- lismuszu sein, die Scharen der Menschen auf zunehmen, die den „Doktor" sprechen hören «ollen. 20 000 Volksgenossen sind in der überfüllten Halle. 300 000 marschieren an diesem Abend und besetzten die Zufahrtsstraßen. Viele Tausende konnten auch hier keinen Platz finden. Der Rundfunk hatte inzwischen alle Besitzer von Apparaten aufgefordert, ihre Lautsprecher an die Fenster zu stellen, um so den Massen Gelegenheit zu geben, die Rede mithören zu können. Die Rundfunkgeschäfte hatten ebenfalls Großlautspre cher angebracht. Die meisten Gaststätten über trugen die Rede. So erlebte ganz Wien und über den Rund funk ganz Österreich die Stunde, in der einer der ältesten Mitkämpfer des Führers mit dem ver gangenen System unter dem Jubel ganz Öster reichs abrechnete und den Ausblick zeigte in eine glückhafte Zukunft für Deutsch-Österreich. Kurz vor 8 Uhr brausen in der Ferne die Be geisterungsrufe der Massen auf, die den Doktor auf seiner Fahrt zur Kundgebungshalle begrü ßen. Der Jubel greift auf die Menschenmenge in der Kundgebungshalle über. Alle springen von ihren Plätzen auf. „Sieg-Heil Goeb bels!" — so braust es durch den weiten Naum. Die Kapelle intoniert den Präsentiermarsch. SS.-Eruppenführer Reichsstatthalter Dr. Seyß-Jnquart tritt, freudig begrüßt, zum Rednerpult. Brausender Jubel klingt auf, als er an den Kampf erinnert, den Dr. Goebbels in Berlin gewonnen hat. Aber dieser Jubel geht in dem Augenblick in glühende Begeisterungsstürme über, als Dr. Goebbels selbst an das Rednerpult tritt. Minutenlang kann er nicht beginnen. Minutenlang jubeln die Riesenmassen von neuem „Sieg-Heil" und „Heil Dr. Goebbels". Alle sind von den Plätzen auf gesprungen. Jeder hebt die Hand zum Gruß der Deutschen. Alle grüßen in nicht endender Be geisterung den Mann, der stets einer der besten und treuesten Mitkämpfer des Führers gewesen ist. Endlich ist es möglich, Ruhe zu schaffen. Die klangvolle Stimme des Reichspropagandaleiters der Bewegung füllt den weiten Raum. Im ersten Augenblick fühlt man, daß er hier wieder aus tiefstem, vollstem Herzen spricht. Hingegeben lauschen die Menschen seinen Worten, seinen kla ren und bestimmten Sätzen, die in so meisterhaf ter Weise dem Gedankengut der Bewegung, dem Gefühl des Augenblickes, der Größe der Stunde Form und Ausdruck geben. Es sind Unzählige unter dieser Menge, denen es heute zum ersten Male vergönnt ist, diesen Mann zu hören. Spontan brechen die Pfuirufe aus, als er an die V e r l e u m d u n g s w e l l e der Juden- presse erinnert, die einen ihrer Höhepunkte er ¬ reichte, als er vor sechs Jahren hier in Wien sprach. In leidenschaftlicher Begeisterung geht die Menge mit, als er von der Machtübernahme des Nationalsozialismus im Reich spricht, als er in den Saal hineinruft, daß es für den National sozialismus keine Frage gewesen sei, ob, sondern nur wann Österreich wieder zum Reich zurück- kehren werde. Das sind Worte, die diesen Men schen, unter denen so viele für die Idee Eroß- deutschlands gestritten und gelitten haben, aus dem Herzen gesprochen sind. Mit beißenden Worten rechnet Dr. Goebbels mit der Wahlfarce, diesem ungeheuerlichen Betrug ab, dem Schwindel, den ein Herr Schusch nigg dem österreichischen Volke zumute,: wollte und der erbarmungslos entlarvt worden ist. Im mer wieder donnern Pfuirufe durch den Saal, immer wieder zittert der Riesenraum von den Lachstürmen der Massen. Minutenlanger Bei-j fall brandet auf, als dann Dr. Goebbels von dem Aufbruch im Reich erzählt, der dem Na tionalsozialismus zu danken ist, von dem Auf bruch einer Nation, die am Boden lag und jetzt wieder stolz und kraftvoll ihr Haupt erhebt. „Die Stimme des Blutes ist stärker als die Stimme der Paragraphen", so ruft Dr. Goebbels seinen Hörern zu, und diese wieder antworten mit lau ten Heilrufen. In klaren und überzeugenden Worten zeigt der Redner den Weg auf, der zur Befreiung der Unterdrückten und Unterjochten, der Gequälten und Gepeinigten in Österreich geführt hat. Und als er dann sagt, daß an demselben Tag, an dem Schuschnigg wählen wollte, der Anschluß an das Reich vollzogen war, da wollen die Heilrufe kein Ende nehmen. Spontan erheben sich die Massen und wie aus einem Munde klingt es: „Führer, wir danken Dir!" Schonungslos stellt Dr. Goebbels die inter ¬ nationale Hetzjournaille bloß, indem er ihr zuruft: Wir nahmen Österreich mit dem Recht der Zahl und diese Zahl werden wir nach dem 10. April vorlegen! Wieder begleiten ju belnde Zustimmungskundgebungen diese Worts des Ministers. An ihr Innerstes pocht Dr. Goebbels, wenn er seine Hörer an das Gebot desHerzens, an den Ruf des Gewissens und an die Beweiskraft des Werkes mahnt, das einzigartig dasteht, ein Werk, wie es nur der Nationalsozialismus schaffen konnte. Mitreißend sind feine Worte, in denen er das Werden der Gemeinschaft, die Formung der Na tion den Massen vor Augen führte, «nd immer wieder unterbricht lauter Zubel die Worte, mit denen Dr. Goebbels Etappe um Etappe, Zug um Zug, Schritt für Schritt das grandiose Ausbau» (Fortsetzung aus der «. Seit«) Der Führer in Ler HanfeatenstaLt Die Weiherede des Führers beim Stapellauf des KdF-Schiffes „Robert Leh" — 40 000 Volks genoffen Zeuge dieses großartigen Erlebnisses -«MG lmZMl Hamburg, 29. März Der Führer und Reichskanzler traf heute kurz nach 14 Uhr in Hamburg ein, um am Stapellauf des zweiten KdF.-Urlauber- Schiffes tcilzunehmen und am Abend in einer Großkundgebung in der Hanseatenhalle das Wort zu ergreifen. Die Stadt der Häfen und Schiffe bereitete dem Führer einen aus tiefstem Herzen kommenden begeisterten Empfang, der sich zu einer machtvollen Kundgebung der Treue, Liebe und Dankbarkeit gestaltete. Auf dem Bahnsteig hatten sich zur Begrüßung außer den führenden Männern Hamburgs mit Reichsstatthalter Gauleiter Kaufmann an der Spitze auch Reichsführer SS. Himmler, Korps- führer Hühnlein und SS.-Obergruppenführer Sepp Dietrich eingefunden, die bereits vorher in Hamburg eingetroffen waren. Reichsstatthalter Gauleiter Kaufmann hieß den Führer in Hamburgs Mauern auf das herzlichste willkom men. Als der Führer das Portal des Bahnhofsge bäudes verläßt, brechen die Massett in jubelnde Willkommenskundgcbungen aus, die kein Ende nehmen wollen und sich mit dem feierlichen Glok- kengeläut vermischen, das von allen Kirchtürmen weit über die Stadt und den Hafen schwingt. Der Führer schreitet mit Reichsstatthalter Gauleiter Kaufmann und dem Kommandierenden General Knochenhauer die Front der Ehrenkompanien des Heeres und der Luftwaffe und der Ehrenfor mationen der Bewegung ab. Dann tritt der Führer die Fahrt durch die Straßen der Stadt zu den St.-Pauli-Landungs- brücken an. Es ist eine einzigartige Fahrt des Jubels und der Begeisterung. * Heilrufe brausen über das Werftgelände, als der Führer auf der Staatsbarkaffe sich dem Lan dungssteg nähert. Veii? Betreten des Werft geländes wird der Führer von dem Betriebs- führer Direktor Paech und dem Betriebsob mann der Werft, Hartig, herzlich begrüßt. Der Führer betritt die Tribüne und die Tauf kanzel, von der die Standarte des Führers leuch tet. Neben ihm stehen der Reichsleiter der Deut schen Arbeitsfront und Schöpfer des großen „Kraft-durch-Freude"-Werkes, Neichsorganisa- tionsleiter Dr. Ley, Generaladmiral Raeder, Reichsführer SS. Himmler, Korpsführer Hühn lein, Reichsstatthalter Gauleiter Kaufmann, Kommandierender General Knochenhauer, Reichs amtsleiter Dr. Lafferentz und der Betriebsführer der Werft, Direktor Paech. Auch die Patin des Schiffes, der vom Betriebsführer Blumen über reicht werden, hat die Taufkanzel betreten. Es ist eine Arbeitskameradin aus der Leipziger Wollkämmerei, einem nationalsozialistischen Musterbetrieb, mit Namen Lieschen Kießling. 40 000 beim Stapellauf Reichsamtsleiter Dr. Lafferentz erstattet dem Führer die Meldung: „Mein Führer! Ich melde: 40000 Volksgenossen, Männer und Frauen, darunter 10 000 Volksgenoffen unserer deutschen Südostmark, zum Stapellauf des zweiten KdF.- Schiffes auf der Howaldtwerft versammelt." Reichsstatthalter Gauleiter Kaufmann begrüßt jetzt den Führer und dankt ihm ange sichts der großen Friedenstat dieses Stapellaufes für all das, was er für Hamburg und seinen Wiederaufstieg getan habe. Dann erinnerte Betriebsführer Paech dar an, daß auf den Nebenhelgen im Jahre 1912 Deutschlands größtes Schiff der Vorkriegszeit, der „Imperator", vom Stapel gelaufen sei, und betonte die Freude und den Stolz der Betriebs führung und der gesamten Gefolgschaft der Werft, daß nun dieses große Schiff des Friedens und der Freude hier entstehe. „Mein Führer!" so schloß der Betriebsführer, „ich melde Ihnen: Das KdF.-Schiff, unser Neubau 754, ist klar zum Ab lauf." Die Weiherede Jetzt tritt der Führer vor das Mikrophon, um selbst dem stolzen Schiff die Weihered« zu halten. In diesem Augenblick schlägt wieder die Woge der Begeisterung über allen Köpfen zu sammen. Minutenlange tosende Stürme des Jubels und der Verehrung schlagen zum Führer hinauf. Dann spricht der Führer. Deutsche! Deutsche Volksgenossen und Volksgenossinnen! In diesen Tagen, da wir soeben die Grün dung eines größeren Reiches erlebten, muß uns allen besonders bewußt werden, daß dieses grö ßere Deutschland nur dann einen höheren Sinn und Zweck hat, wenn es erfüllt und getragen wird von einer unlösbaren, wahrhaf ten deutschen Volksgemeinschaft. Diese Gemeinschaft kann kein Wunschtraum sein, sie ist ein Problem der Erziehung unseres Volkes, und damit eine Aufgabe, von deren Tröge und ßchwere wir alle durchdrungen sind. Im Dienste dieser Aufgabe steht auch der Kampf gegen all« jene Elemente, die früher als asozial und klassen spaltend angesehen werden konnten. Der nationalsozialistische Staat, die national sozialistische Volksgemeinschaft bemühen sich da her, ihren Volksgenossen alles das zugängig zu machen, was früher Vorrecht einer begrenzten Lebens- und Volksschicht war. Wir wollen dem ganzen deutschen Volke die Schönheit des deut schen Lebens, der deutschen Lande, der deutschen Kultur erschließen. Aus diesen Gedankengängen heraus ist einst auch das Werk „Kraft durch Freude" gegründet worden. Es soll mithelfen, Millionen vom Glück nicht so begünstigten Men schen dennoch das Glück der deutschen Heimat und ihre Schönheiten zu zeigen. Es soll vor allem aber mithelfen, unserem Volk wieder Möglich keiten zu erschließen, die früher nur einer kleinen Auslese von Menschen zugängig waren. Das ist eine Zielsetzung, die einst vielen im ersten Augenblick als phantastisch erschien. Es gab damals nicht wenige, die glaubten: „Dieses Programm erinnert so sehr an frühere marxi stische Versprechungen, daß es gar nicht verwirk licht werden kann". Nun, meine Volksgenoffen, die Verwirk- lichuyg ist in vollem Zuge begrif fen. Sie kann allerdings nur gelingen in der Erkenntnis, daß dieses Leben im gesamten nur schöner werden kann durch die gemeinsame Ar beitsleistung aller. Und so ist auch dieses Werk vor uns, das bestimmt ist, Hunderttausenden und Millionen von deutschen Volksgenossen das Leben zu verschönern und ihnen glückliche Stunden und Tage der Erholung zu schenken, das Ergebnis einer gemeinschaftlichen Arbeit und Leistung. Der nationalsozialistische Staat und die natio nalsozialistische Volksgemeinschaft h«b«n sich da. mit ein sehr großes Ziel gesetzt. Si« wissen, daß dieses Ziel nur erreicht werden kann durch den stärksten Einsatz aller und mit überaus großem Idealismus. So habe ich damals denn zum Lei» ter dieser großen Gemeinschaft d«n Mann be rufen, der mir im Laufe meine» Kampfes al» einer meiner größten Idealisten be gegnet war. Er hat es verstanden, «in fast un lösbar scheinendes Problem anznfassen «nd «ine