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Nr. 130 HchmMu EmIÜHaln Tageblatt un-LMiger Donnerstag, den 8. Lunt 1939 1. Bettaoe Dachsen und Aachöarkän-er ^on Iconn jstrt out 2 /wsn droun v/sntsn: (gez.) AdolfHitler Not in der Landwirtschaft Für Abendbrot und Mittagessen darfst den Fisch du nicht vergessen. v 8 Versailles, Stellung zu der Frage der Kar toffelkäferbekämpfung in Europa. Die Anwesenheit dieses Insektes und sein Vordrin gen stellten die europäische Landwirtschaft vor wichtige Probleme, da der Kartoffelanbau in Europa eine zehnfach größere Fläche als in Amerika einnehme und die Kartoffel in vielen Gegenden durch keine andere Frucht ersetzt wer den könne. Insgesamt erscheine der Kartoffel käfer für mehr als drei Viertel des europäischen Anbaues als ein Schädling, der ständig größter Aufmerksamkeit bedürfe. Unterbleibe die Ab wehr, so enthülle das Insekt plötzlich seine ganze Schädlichkeit. Die Aufrechterhaltung des Kar toffelbaues in Europa sei, so betonte der Redner, zur Zeit von der chemischen Bekämpfung des Käfers abhängig. Der Vortragende ging dann ausführlich auf die Kampfmittel und ihre An wendung ein und kam zu dem Schluß, daß eine völlige Zer st örung des europäischen Kar toffelanbaues nicht zu befürchten sei, daß aber neue besondere Vorsorgemaßnahmen und gewisse Veränderungen in der Bekämpfungsweise . notwendig seien. anstellt über das Verhältnis zwischen der land wirtschaftlichen Bevölkerung und dem bebau baren Land, um das Ausmaß der Übervölkerung und die Gründe des Mangels an landwirtschaft lichen Arbeitskräften festzustellen. Die aus 54 Staaten auf dem XVlll. Inter nationalen Landwirtschastskongreß versammelten Vertreter der Landwirtschaft entbieten dem Füh rer und Reichskanzler ehrerbietigsten Gruß. Die Landwirtschaft ist lebenswichtiger Bestandteil eines jeden Volkes. Unsere Kongreßarbeit, die in diesem Jahre ihr fünfzigjähriges Jubiläum feiert, hat das Wohl der Landwirtschaft zum Ziel. Sie will damit die gesunde Entwicklung der Völker und die fruchtbare Zusammenarbeit der Nationen fördern. (gez.) Der Präsident des XVIII. Internationalen Die Reihe der Sektionssitzungen des XVIII. Internationalen Landwirtschaftskongresses eröff- »ete am Mittwochnachmittag Mit großem Interesse wurde auf der Sitzung der Sektion VI, Tierzucht, der Vortrag von a cappella-Chören (Männer-, Frauen- oder gemischte Chöre), die sich zur Umrahmung und Ausgestaltung von Feierstunden eignen, erlassen. Es können sowohl Einzelchöre als auch Chor zyklen eingereicht werden. Die Aufführungs dauer soll 15 Minuten nicht überschreiten. Die Chöre sollen so gehalten sein, daß sie auch von musikalisch wenig geschulten Sängern erarbeitet werden können. Die Bewertung erstreckt sich so wohl auf die Komposition als auch auf den ihr zugrunde gelegten Text. Es können jedoch auch die bereits musikalisches Allgemeingut der Be wegung geworden sind. Eine Aufteilung des Preises nach Komposition und Text erfolgt nicht. Der Preis wird in jedem Falle dem Kompo nisten zuerkannt. Die Teilnahme steht allen offen, die in Sachsen geboren sind oder am 1. September 1839 wenigstens 10 Jahre in Sach sen wohnen. Di« Prüfung der eingesandten Kompositionen erfolgt durch einen Ausschuß, dem Vertreter der lernt hier eine neue Welt und eine andere Form des Zusammenlebens kennen. Er wird schon tiefgehender körperlich und weltanschaulich geschult und zu einem abgehärteten, aufgeschlos senen Jungen erzogen. Das Sommerlager bedeutet in jeder Hinsicht den Höhepunkt der gesamten Jahresarbeit der HI. Für den Jungen selbst ist es der Höhepunkt seines Erlebens im Dienst, der schönste und freu digste Dienst des ganzen Jahres. Für die Füh rerschaft ist es ein Höhepunkt an Arbeit und be geistertem Einsatz. Es ist die Krönung der im ganzen Jahre geleisteten Erziehungs- und Bil dungsaufgabe. Es ist zugleich Beweis und Be leg des Erfolges der vorher geleisteten Arbeit. Hier zeigt es sich, ob und inwieweit die Erzie hung zu Kameradschaftlichkeit, Einordnung, Diszi. plin sowie charakterlicher und körperlicher Tüch tigkeit Frucht getragen hat, ob das gesteckte Ziel des Jahres erreicht worden ist rufen eine tatsächliche Gleichheit der wirtschaft lichen und sozialen Bedingungen hergestellt wird. Der Kongreß — so regt dis Resolution weiter an — fordert die landwirtschaftlichen Berufsoer bände auf, die moralische Kraft des Bauerntums zu stärken. Die sittlichen Überlieferungen seien wieder zu Ehren zu brin gen. Es sei ferner über die Gefahren zu unter richten, denen sich diejenigen aussetzen, die da» Land verlassen. Abschließend bringt die Reso- Landwirtschaftskongresses, Marquis de Vogüö Der Führer hat auf das Telegramm wie folgt geantwortet: De» zum XVlll. Internationalen Landwirt schastskongreß versammelten Vertretern aus dem In- und Ausland danke ich für die mir übermit telten Grüße. Ich erwidere sie herzlich und ver binde damit meine besten Wünsche für den Er folg Ihrer Tagung und weiteren Zusammen arbeit. mon Bisher 370 000 Besucher auf der Reichsnährstands-Ausstellung Leipzig, 7. Juni Die 5. Reichsnährstands-Ausstellung hatte am Mittwoch einen Rekordbesuch aufzuweisen. Nach den vorläufigen Schätzungen, denen der Karten, verkauf zugrunde liegt, waren am Mittwoch 100 000 Besucher zu zählen. Damit ist die Be- sucherzahl in den ersten vier Tagen auf 370 000 gestiegen. Auch die Sektion VIII, Landleben und Land frau, begann am Mittwoch mit der Tagungs arbeit. Es lag ein Bericht über die „Beziehun gen zwischen der wirtschaftlichen und gesundheit lichen Lage der Landbevölkerung" von Agatha M. Hosking Großbritannien vor, die selbst am Erscheinen verhindert war. Ler Bericht führt zahlreiche Maßnahmen zur Be hebung der größten Mißstände, die es auf dem Lande gäbe, auf, die jedoch in Deutschland schon alle Berücksichtigung gefunden haben. Gefahren in der Reifezeit Die Staatliche Kriminalpolizei — Kriminal- polizeistelle Chemnitz gibt bekannt: „Wohnungen, die während der Reisezeit un bewacht sind, bilden immer ein beliebtes An- qrMsobjekt für Einbrecher Man schützt sich des- halb vor unliebsamen Überraschungen bei der Rückkehr, daß man die Wohnunaen fachgemäß gegen Einbruch sichert. Über die hierzu notwen digen Maßnahmen unterrichtet die Kriminal- beratungssielle im Polizeipräsidium Chemnib Hartmannltraße 24. HI. Stock. Zimmer 319. ied-n Seidenbau-Interessenten! Besucht Kurse in den Beispielraupereieni In zahlreichen Gemeinden wurden in den vergangenen Jahren Maulbeeren gepflanzt, die nunmehr so weit herangewachsen sind, daß an ihre Nutzung durch Seidenbau gedacht werden kann. Interessenten, die in Zukunft diese von den Gemeinden geschaffenen Maulbeerkulturen zum Zwecke des Seidenbaues übernehmen wol len, wird empfohlen, vor Beginn eigener Zuchten an einem Kursus in einer von der Reichsfach gruppe Seidenbauer anerkannten Beispiel- rauperei teilzunehmen. Die Kurse beginnen An fang Juli und werden fortlaufend bis Ende August durchgefllhrt. Dem einzelnen wird emp fohlen, wenigstens sechs Tage in einer Beispiel, rauperei tätig zu sein, wo er zu diesem Zeitpunkt den gesamten Entwicklungsgang des Seidenspin ners und alle für den Seidenbaner in Betracht kommenden Arbeiten kennenlernt. Interessenten, die bei dem Besuch einer Beispielrauperei ge- zwungen sind, außerhalb ihres Wohnortes zu übernachten, können auf Antrag eine Beihilfe von drei NM. durch die Neichsfachgruppe Seiden- bauer erhalten. Mitteilungen über die nächst- gclegene Beispielrauperei wie auch über den Seidenbau selbst erteilt die Reichsfachgruppe Seidenbauer e. V. Berlin W 50, Neue Ans bacher Straße 9, die auch die Anmeldungen zu den Kursen entgegennimmt. zu gewinnen, den das Land im Laufe der Jahre erlitten hat. Der Redner behandelte eingehend die Auswirkungen der Landflucht für die Ge samtheit eines Volkes. Das Problem, das den Nationen durch die Landflucht gestellt werde, sei vor allem ein politisches und soziales. Es müsse selbstverständlich olles getan werden, um das Bauerntum, das eine Reserve der Zu kunft der Nation ist, zu erhalten. Im Kampf gegen die Landflucht gäbe es drei Möglichkeiten: die moralische Widerstandskraft des L auern zu vermehren, die Gleichheit der Stellung des Städters und des Landbewoh ners wieder herzustellen und ferner zu vermei den, daß sich die Bauern falschen Vorstel lungen über die angeblichen Vorteile des Lebens hingeben. M. Auge Laribe schloß seine Ausführun gen, indem er dem Kongreß eine Resolution zur Annahme vorlegte. Der XVIII. Internationale Landwirtschafts- kongreß — so heißt es darin — macht die Negie rungen auf das rasche Anwachsen der Landflucht aufmerksam, eines eindeutigen Zeichens der Staatssekretär Backe vom Reichsministcrium für Ernährung und Landwirtschaft mit einem Referat über „Die in Deutschland ergriffenen Maßnahmen zur Er- Haltung des Bauerntum s". Die Grund lage unserer Agrargesetzgebung ist das Reichs - «rbhofgesetz vom 29. September 1933, in dem grundsätzlich die Unbeleihbarkeit des Bodens festgelegt und jede Neuverschuldung unterbun den wurde. Die Erbhöfe werden für alle Zu kunft stabilisiert und können weder durch Zer splitterung in nicht lebensfähige Betriebe zer schlagen, noch durch Zusammenlegung ihres bäuerlichen Charakters entkleidet werden. Zur Ergänzung des Reichserbhofgesetzes sind seit 1933 eine Reihe von Maßnahmen getroffen worden: 1. die Neubildung deutschen Bauern tums, 2. die Neichsumlegungsordnung, 3. die Grundstücksverkehrsbckanntmachung, 4. das Lan deskulturwerk. Das zweite grundlegende agrarpolitische Ge setz des Nationalsozialismus ist das Neichs- nährstandsgesetz vom 14. September 1933 Seine Aufgabe war es, das Erbhofgesetz wirt schaftlich zu unterbauen. Dem erhöhten Bedarf konnte die deutsche Landwirtschaft durch die Erzeugungs- schlacht Rechnung tragen. Es gibt kein Gebiet der landwirtschaftlichen Erzeugung, das nicht seit 1933 einen starken Aufschwung erlebt hätte. Eine < besondere Rechtfertigung für unsere Wege er- ! blicken wir darin, daß die Ertragssteigerungen In Deutschland die Zunahme der Erträge im übrigen Europa erheblich übertreffen. Ministerialdirigent Prof. Dr. Müßemeier über „Die neuesten Erfahrungen bei der Be kämpfung der Maul- und Klauen seuche" verfolgt. Der Redner ging auf die Frage ein, worauf es zurückzuführen sei, daß die Maul- und Klauenseuche bisher nicht mit dem gleichen Erfolg bekämpft werden konnte wie die meisten anderen Tierseuchen und schilderte die Schwierigkeiten, die der Bekämpfung dieser Seuche entgegenstehen. Inzwischen sind aber die Aussichten für eine wirksame Bekämpfung der Seuche günstiger geworden. In den Staatlichen Forschungsanstalten auf der Insel Riems ist es Prof. Dr. Waldmann und seinem Mitarbeiter Dr. Köbe gelungen, ein aktives Jmmuni- sierungsverfahren gegen die Seuche zu entwickeln, durch das die damit behandelten Tiere die Fähigkeit erwerben, selbst Abwehrstoffe zu bilden, die sie gegen das Haften nicht zu ge- SaS Sommerlager - ein Hr-esmatt Seit Bestand der HI. nehmen die Fahrt und das Lager einen breiten Raum in ihrem Auf gabengebiet ein. Es wäre falsch, im Sommer lager nur ein Mittel zur Schulung und Ausrich tung zu sehen. Ausschlaggebend ist vor allem auch das seelisch« Erlebnis. Acht Jahre gehört der Junge der Gemeinschaft der HI. an. Es wäre grundverkehrt, den 10jährigen Pimpf auf Großfahrt zu schicken. Ganz abgesehen davon, daß ihm noch die nötige Gewandtheit, das Auf fassungsvermögen und die körperlichen Kräfte für ein mehrfaches Wechseln des Aufenthaltsortes feh len, müssen ihm erst in erzieherischer und diszi- plineller Hinsicht Unterlagen gebaut werden. Das Sommerlager muß in jeder Hinsicht ein unübertreffliches Erlebnis sein. Während seiner Zugehörigkeit zur HI. muß der Junge eine Stei gerung dieses Erlebnisses finden. Der 10- bis 11jährige Pimpf geht in die Jugendherberge und erwandert sich von da aus seine Heimat. Der 12jährige Junge geht erstmalig ins Zeltlager und Sängerbundes sowie des Reichsverbandes der gemischten Chöre angehören. Für die besten Einsendungen stehen zur Verfügung: ein 1. Preis von NM. 500,— des Gauleiters Martin Mutsch mann, ein 2. Preis von NM. 300,— des Landes- kulturwalters, ein 3. Preis von NM. 150,— des Sängergauführers Dr. Erwin Richter. Die Beurteiler behalten sich vor, von einer Preisverteilung Abstand zu nehmen, falls keine Einsendungen festgestellt werden können, die den zu stellenden Erwartungen entsprechen. Die Be kanntgabe der Preisträger erfolgt mit der ersten Aufführung der besten Einsendungen im Rah men der Eaukulturwoche 1939 am 28. Oktober in Reichenbach i. V. Die Einsendungen sind bis 15. August 1 939 an den Landeskulturwalter Gau Sachsen, Dre»den-A. 1, Ostra-Allce 27, zu richten. Die Kompositionen sind mit einem Kennwort zu versehen. Name und Anschrift, Geburtsdaten mit Ortsangabe bezw. Angaben, seit wann in Sachsen wohnhaft, sind mit einem verschloßenen Briefumschlag, der das gleiche Kennwort wie die Komposition trägt, einzusenden. Anschließend behandelte der Delegierte der französischen Negierung beim Internationalen Landwirtschaftsinstitut in Nom, M. AugS LaribS. Las Thema „Die neue Landflucht, ihre Ursachen und die Mittel zu ihrer Abhilfe". Er schilderte einleitend die Vielseitigkeit der Vor gänge, die man unter dem weitgespannten Be griff der Landflucht zusammenfaßt und hob her vor, daß es nicht leicht sei, einen genauen Über blick über das Ausmaß des Menschenverlustes In der Sitzung der Sektion IV, Pflanzenbau, nahm der Direktor der Zentralstation für land wirtschaftliche Zoologie Bernard Trouvelot, Ser Mm m de« XVlll. WernatioiiÄn La«dwjktschast-l«nM Dresden, 7. Juni Der XVlll. Internationale Landwirtschafts kongreß hat dem Führer ein Telegramm über sandt, das folgenden Wortlaut hat: V« V» »» Vrr «I» » V »v «»«! u I t. Dort, wo bereits anderweit veröffentlichte Texte verwen- diese Not übermäßige Formen annimmt, ist Vor-! det werden. Eine nochmalige Vertonung be sorge zu ihrer Milderung zu treffen, indem zwi-! reits komponierter Texte ist wohl zulässig, doch schcn der Landwirtschaft und den anderen Be- darf es sich nicht um Texte von Liedern handeln, fährlicher Ansteckungen schützen. Das Verfahren, so betonte der Redner, sei bereits mit bestem Er folg in die praktische Seuchenbekämpfung einge- führt worden. Nach Fertigstellung der in der Errichtung begriffenen Anlagen und Einrichtun gen auf Riems dürfte die Herstellung des neuen Impfstoffes so gesteigert werden können, daß es möglich sei, rund um einen entstandenen Seu chenherd herum einen breiten Wall schutz geimpfter und dadurch mindestens für drei Monate unempfänglich gemachter Klauentiere zu schaffen. Nach menschlichem Ermessen werde es mit einem solchen Bekämpfungsverfahren mög lich sein, einen Seuchenzug im Entstehen abzu fangen. Solle dieses Verfahren aber wirklich von dauerndem Erfolg gekrönt sein, so dürfe es nicht nur in einem Lande Anwendung finden, sondern müße in allen, mindestens in den europäischen Ländern, angewandt werden. Zur Lösung dieser Ausgabe sollten sich alle Länder^ zusammenschließen. Deutschland würde bereit sein, seine Hilfsquellen, soweit möglich, zur Ver fügung zu stellen. Dresden, 7. Juni l lution den Wunsch zum Ausdruck, daß das Inter national« Landwirtschaftsinstitut Erhebungen Das geht alle an Erhaltung -es Bauerntums — Landflucht — Kartoffelkäfer — Maul- und Klauenseuche Preisausschreiben für - e-ppeNa-tzhöre Von Gauleiter Mutschmann erlassen — Preisträger- Verkündung zur Gaukulturwoche Gauleiter Martin Mutschmann hat Reichsmusikkammer, der Reichsschrifttumskam- ein Preisausschreiben zur Erlangung von mer, der Eanleitung Sachsen der NSDAP., des