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Mk. zahlte Prima-Rindfleisch jetzt nur noch 60 Pfg. kostet. — Der Preußische Eiscnbahmninister hat angeordnet, daß alle Eisenbahnwagen, welche in Zügen für den öffentlichen Berkehr Verwendung finden, mit Sicherheits- knppelungen auszurüsten sind. Gersdorf, 18. April. Ein Unglück kommt selten allein, so kann man auch sagen, wenn man an die Familie des Mühlenarbeiters Kiesewetter hierselbst denkt. Derselbe verunglückte am Donnerstag früh in der Uhligmühle dadurch, daß er von einem Mühlboden ab stürzte. Er war im Begriff, einen Deckel zu öffnen, rutschte aus und stürzte in die Tiefe, wobei er sich eine chwere Gehirnerschütterung zuzog. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ist nun dessen Frau, welche im Kindbett schwer darniederlag, gestorben. Der Schreck, als sie das Unglück ihres Ernährers erfuhr, hat ihre uoch schwachen Kräfte schnell dahingerafft. Der Gatte iegt heute noch besinnungs- und hoffnungslos im .Krankenhause darnieder. bis in die fernsten Zeiten erhalten. Die Uebersicht der Stiftungen nach Zahl und Verwaltungsbezirken ergiebt Stadt Dresden 2000000 Mark, Stadt Leipzig 40«>000 Mark, Stadt Chemnitz 400000 Mark. — Ans die Ansprache der Deputation der Geistlich- eit der Landeskirche antwortete Se. Maj. der König: „Meine Herren! Ich danke Ihnen für Ihre Glück wünsche zG meinem Jubiläum. Wenn ich auf eine 25jährige glückliche und auch friedfertige Regieruugszeit Ordens-Verleihungen im Regierungsbezirk Zwickau. Se. Majestät der König haben geruht, den Bezirks sekretären Karl August Bechert in Oelsnitz und Karl Hermann Poppe in Glauchau das Verdieustkreuz, dem Kaufmann Johannes Theodor Bickel in Plauen i. V-, Dresden, 19. April. Die Jubiläumsfeierlichkeiten haben heute Dienstag begonnen. Se. Majestät der König bat zahlreiche Deputationen heute empfangen. Vor dem Nesidenzschlosse herrscht ein lebhafter Verkehr, der weite Schloßhof ist mit Equipagen gefüllt. Vordem Eingang zum Schlosse stehen in Paradeuniform Soldaten Oertliches und Sächsisches. Hohenstein Ernstthal, den 20. April. — Ist der Arzt und Apotheker zur Verschwiegenheit verpflichtet? Eine vielfach nicht genügend bekannte That- sache ist es, daß der Arzt gesetzlich zur unbedingten Verschwiegenheit über den ihm in der Ausübung seines Berufes bekannt gewordenen Zustand des Patienten verpflichtet ist, so daß er also Dritten gegenüber in keiner Weise irgend welche Mittheilungen über die Art der Erkrankung machen darf. Diese Verpflichtung zur Verschwiegenheit ist durchaus berechtigt ja, es ist wohl mit Recht anzunehmen, daß ein großer Theil der Pa tienten aus falschem Schamgefühl und aus Furcht über haupt nicht die Hilfe eines Arztes in Anspruch nehmen, lediglich deshalb, weil sie die Pflicht des Arztes zur Verschwiegenheit nicht kennen. Aber nicht nur für den Arzt besteht diese Pflicht, sondern auch für den Apo theker, und es wird gerade hier oftmals, wenn auch in bester Absicht gegen diese Bestimmung gefehlt. So gilt z. V. der Inhalt eines Rezeptes im Sinne des Gesetzes als „anvertraut", und der Apotheker ist nicht berechtigt, selbst meist dem Kranken gegenüber, für den die ver schriebene Arzenei bestimmt ist, Auskunft über den In halt der für den Laien zumeist gänzlich unverständlichen Verordnung zu geben. — Der günstige Saaten- und Futterstand der Felder und Wiesen hat einen Rückgang der Rindviehpreise her beigeführt, der auch den Fleischkonsumenten zu Gute kommt. Die Fleischerinnung zu Adorf giebt im „Grenz- boteu" bekannt, daß das bisher mit 66—68 Pfg. be l znrückblicken darf, so verdanke ich das insonderheit auch der evangelischen Geistlichkeit des Landes, die mich in meinen Bestrebungen, den Frieden unter den Confesstonen zu erhalten, unterstützt hat, und nicht nur durch ihre Predigten, sondern auch in ihrem Wirken es dahin gebracht hat, daß ich durch die Treue und Liebe des Volkes geradezu verzogen worden bin. Wenn ich noch eins hinzufügen darf, so ist es die Bitte, daß Sic mich auch ferner mit ihren Gebeten tragen wollen, damit auch meine voraussichtlich nur noch kurze Regierungszeit eine ebenso glückliche und friedliche sein möge." Glauchau, 19. April. Sonnabend, den 16. April, Nachmittags von 3 Uhr ab wurde im Sitzungssaale der König!. Awtshanptmannschast in Glauchau die 3. Sitzung des Bezirksausschusses abgehalten. Nach einigen geschäftlichen Miltheilungen und Erledigung einiger die Bezirksanstalt betreffenden Angelegenheiten sanden be ziehentlich bedingungsweise Genehmigung: die Schank- erlaubnißgesuche Herolds in Gersdorf, Enderleins dort — für den Anbau —, und Lieberwirths in Oberlung witz sowie das Gesuch Niebels in Niederwinkel um Er- laubniß zur pachtweisen Ausübung der Real-Gasthofs gerechtsame und zum regulativmäßigen Tanzhalten; da gegen erfuhren Abweisung: die Schank- bez. Tanzer- laubniß-Gesuche der verehel. Modes in Rödlitz — für den neuen Tanzsaal — und Kadens in Oelsnitz i. E. — für Gersdorf. Nachdem sich der Bezirksausschuß noch über die Vertheilung der Wegebau- und Uferbaii- Staatsbeilulfe, die Anerkennung eines Gemeindevor standes als berufsmäßigen Gemeindebeamten und über ein Gesuch wegen Herstellung eines ordentlichen Fahr weges im Hüttengrunde, Kuhschnappeler Antheils, schlüssig gemacht hatte, wurde die Sitzung Nachmittags ^6 Uhr geschloffen. Callnberg, 18. April. Der Stadtgemeinderath hat aus Anlaß des bevorstehenden Negierungsjubiläums Sr. Maj. des Königs die Errichtung einer „König Albert- Jubiläums-Stiftung" beschlossen und als Grundstock zu derselben einen größeren Kapitalbetrag aus Stadtkassen mitteln bewilligt. Diese JubilänmSstiftung soll Anlage finden in einem „Bürgerheini", einer Pflegstätte für alte und kranke Bürger unserer Gemeinde. Waldenburg, 19. April. Im benachbarten Das Privateigeuthnm zur See im Kriege. Die Sorge, welche der deutschen Politik für den Fall eines Krieges obliegt, geht naturgemäß dahin, daß die großen Seehandelsbeziehungen zwischen dem Reiche und den beiden Mächten nicht zu Schaden kommen. Die Güter, die zwischen dem Reiche und Spanien hin und hergehen, haben einen Werth von nahezu 60 Mill. Mark; der deutsch-amerikanische Spezialhandel hat einen Werth von nahezu 900 Mill. Mark Zutreffend wird in Erinnerung gebracht, daß Spanien und die Ver einigten Staaten der Pariser Seerechtsdeklaration von 1856, welche die Kaperei abschafft, nicht beigetreten sind, daß also beide in der Lage sind, Privaten zu gestatten, den feindlichen Seehandel und den unerlaubten Seehandel Neutraler zu schädige». Was nun diesen letzten Punkt anlangt, so ist feind liches Gut, unter neutraler Flagge und neutrales Gut unter feindlicher Flagge frei, falls es nicht unter den Begriff der Kricgskontrebande fällt. Der Begriff der Kricgskontrebande aber ist, da auch Lebensmittel und Kohlen darunter gerechnet werden können, sehr dehnbar, so dehnbar wie die meisten Bestimmungen des Seekriegsrechtes, die im letzteren Grunde im einzelnen Falle nur soweit Bedeutung haben, wie die Seemacht, die dahinter steht. Es ist deshalb bemerkenswerth, daß in gut unter richteten Kreisen verlautet: Spanien und Nordamerika hätten sich entschlossen, in dem bevorstehenden Kriege auf die Kaperei zu verzichten. Die beiden Gegner sollen sogar schon die Großmächte von diesem ihren Entschlusse auf vertraulichem Wege in Kenntniß gesetzt haben. Würde sich dies bestätigen, so könnte man das im Interesse des europäischen Handels nur als erfreu lich anerkennen. Von amtlicher Seite ist jedoch bisher die Nachricht nicht bestätigt worden. Hartha, 19. April. Die Vermuthung, daß das am vorigen Sonntag Nachmittag im Materialwaaren- hündler Lindnerschen Hause ausgebrochene Feuer, dem sieben Häuser zum Opfer gefallen sind, vorsätzlich an gelegt worden sei, hat sich bestätigt gefunden. Als Brandstifterin ist das seit Ostern bei Herrn Lindner dienende 14jährige Mädchen Elsa Sieber, Tochter einer seit kurzer Zeit vou Diedeuhaiu hierher verzogene» Wittwe, ermittelt worden. Das Mädchen hat bereits gestanden, das Feuer deshalb angelegt zu haben, um aus dem betreffenden Dienste zu kommen, weil es überhaupt keiue Lust zum Dienen habe, sondern Eigarrenmachen lernen wolle. Die Genannte ist an die Staatsanwalt schaft in Chemnitz abgeführt worden. Planen im Vogt!., 18. April. Der drohende Krieg zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten beein flußt bereits unsere Industrie. Wie der „Vogtl. Anz." vernimmt, sind mehrfach Abbestellungen schon ertheilter Aufträge hier eingetroffe» und in industriellen Kreisen nimmt mau an, daß diesmal die amerikanischen Ein käufer, die gewöhnlich im Mai hier eintreffe», ausbleiben oder doch nur geringfügige Aufträge ertheilen werden. daß mehrere hervorragende Führer der Aufständischen wiederholt erklärt haben, siewürden dieTyranneiSpaniens der Freiheit unter der Beherrschung durch die Vereinigten Staaten vorziehen. Zwischen Vertretern der Colonial regierung auf Cuba und den Hauptführern der Auf ständischen werden lebhafte Verhandlungen gepflogen, nm die Unterwerfung der letzteren auf dem Wege neuer Zugeständnisfe Spaniens im Rahmen des Cuba verliehenen autonomen Regiments zu erreichen. England. London, 19. April. In Washington verlautet, Präsident Mc Kinley werde heute die gemeinsame Re solution des Kongresses unterzeichnen und Spanien so fort von diesem Akte benachrichtigen. Ein heute statt findender Kabinetsrath werde die Frist bestimmen, inner halb welcher Spanien das Ultimatum annehmen müsse. Die Frist werde wahrscheinlich 24 bis 48 Stunden be tragen. Die Vorwärtsbewegung der amerikanischen Marine wird noch vor Ende dieser Woche erwartet. A m e r i k a. Washington, 19. April. Mac Kinley ließ seinen Freund, dem Senator Hanna, sowie alle Notabilitäten des Congresses wissen, daß er entschlossen sei, jede nicht konstitutionelle Resolution des Congresses einfach zu ignoriren. Damit scheint der Senatsbeschluß auf An erkennung der cubanischen Republik begraben zu sein; nur befürchtet man, daß die Insurgenten ans Cnba durch den Senatsbeschluß wieder in ihrer Absicht, mit Spanien zu verhandeln, wankend gemacht wurden und dadurch die Situation sich wieder verschlechtert hat. Washington, 19. April. Die Mitglieder des gemeinsamen Ausschusses nahmen um 1 Uhr Morgens die Resolution des Senats an, ausgenommen die Anerkennung der Unabhängigkeit der cubanischen Republik. Der Senat genehmigte hierauf mit 42 gegen 35 Stimmen, das Repräsentantenhaus mit 310 gegen 6 Stimmen den bezüglichen Bericht. Die Resolution lautet: Da die ent setzlichen Zustände, die seit mehr als drei Jahren in Cuba, so nahe unseren Grenzen, bestanden, den moralische» Sinn des Volkes der Vereinigten Staaten verletzt haben, eine Schande für die christliche Civilisativn sind, und ihren Höhepunkt in der Zerstörung eines Vereinigte» Staaten-Schiffeü mit seinen 260 Offizieren nnd Mann schaften während eines freundschaftlichen Besuchs im Hafen von Havanna gefunden haben, nicht länger ge duldet werden können, wie dies von dem Präsidenten in seiner Botschaft vom 11. April auseinander gesetzt worden ist, auf welche hin der Congreß zu einer Action aufgefordert worden ist — wird deshalb beschlossen: 1. daß das Volk der Insel Cuba von Rechtswegen frei und unabhängig ist und dies sein sollte; 2. daß es die Nstichr der Nereiniaten Staaten ist. zu verlauaen. und die verlangt, daß die Regierung Spaniens sofort ihre Autorität und Verwaltung in der Insel Cnba aufgebe und ihre Land- und Seestreitkrüfte von Cuba und aus den cubanischen Gewässern zurückzieht; 3. daß der Präsident der Vereinigten Staaten hiermit angewiesen und ermächtigt wird (ckiroatöck am! ompowkreä), die sämmtlichen Land- und Seestreitkrüfte der Vereinigten Staaten, die Miliz der verschiedenen Staaten einzuberufen bis zu dem Maaße, als cs nöthig sein mag, um diese Resolutionen auszuführen. Schwaben kam es am Sonntag Abend auf dem dortigen Tanzsaale zu einer aufregenden Scene, indem ein sieb zehnjähriger Handarbeiter ans Hoyersdorf im ange trunkenen Zustande mit seinem Taschenmesser dort her umfuchtelte und die Anwesenden bedrohte, schließlich auch einen Hausbesitzer aus Schwaben damit an der Stirn und der einen Hand schwer verletzte, so daß er sich durch einen Arzt 'die Wunden zunähen lassen mußte. Der rohe Patron wurde schließlich überwältigt und in Nummer Sicher gebracht. Gautzsch, 19. April. Hier hat sich ein Fall von furchtbarer Rohheit und Gefühllossigkeit eines Kindes m„ Sch-„g°«hr. Man sich, »ich. l LL» m »„LL U ZLL gierige steht vor den Hauptemgange», sie werde» aber spielend die 2eit vertrieben Aus iraend einem Stta'ßm ab?r Äall"'^ -mn dA erst 2jührigc Kind den Stmdtner an der Ausschmückung gearbeitet. Der Verkehr wächst du?MibUUU trotz des ungünstige» Wetters v°» Stunde zu Stlmd!. ' Das unglückliche Kmd die L w!cht erL^L ke!7 Lem^ Um FübrUU" DrLeL^ Schutzma-n» daß er e7rinken"L^ Die Deputation überreichte die Urkunde über die Stift- Nassir gliche» und funken lassen ha. ung der im ganzen Lande gesammelten Summe von , Die in Lausigk wohnende Familie des Gruben- 4,790,000 Mark zu wohlthäligen Zwecke«. Die Er- ch bester s Kunadt aus Nleder-Frantenhaln hat nach träguisse dieser Stiftungen sollen iir den Gemeinden des der Kolomalvbtheilung des Auswärtigen Landes das Gedächtnis; an die ruhmreiche gesegnete ^st>tes enigegangelien Berichte des Oberkommandos der Regierung Sr. Majestät und an die zahllosen Beweise Schutztruppen den ältesten Sohn verloren. Der Gefreite der Güte und Barmherzigleit Ihrer Majestät der Königin kunadt ist in Südwestafnka auf einem Patrouilleugange - - - - - ' gegen die Hottentotten gefallen. Auitsh Annaberg . . 18 Slist. in 39 Gem. mit 3160' Auerbach . . 53 c, ee 55 42 330 Balchen . . 1 255 ,, 95600 Dorua . . 13 152 45 910 Chemnitz . . 5 81 .. 46 > 83 Dippoldiswalde 8 92 17700 Döbeln ... 10 // ee 1*7 30600 Dresden-?! list. 55 L, ,, «2 199 798 Dresden Reust. 0 75 34 220 Flöha . . 8 6l 61 190 grciberg . .61 62 845' 6 ,, Glauchau . . 1t K1 ,, 219 6 0 Grimma . . 7 185 26 750 Giostcnbnin 7 152 44 945 Kamenz . . 12 124 31 107 Leipzig . . 22 32 390 Lödan ... 9 94 86 000 Marienberg . 14 48 :2o.O Meisten . . 7 ,, ,, 270 61 300 Oelsnitz . . 5 93 ,, 47831 Olchntz ... 9 133 37 602 Pirna ... 3 130 64443 Planen . . i 123 141 600 Rochlitz . . 9 144 47 600 Schwarzenberg 22 24 4O5< 8 Zittau ... 3 .. .. 66 107 218 Zwickau . . 85 98 ,, ,, 29734 >