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die Abbildungen deutlich. Man pikiert oder pflanzt die kräftigen Pflänzchen in diese Töpfe, bring selbige in den Kasten, wo man diese mit Abb. 2. Blumenkohl, fertig zum Auspflanzen. den Töpfen in die Erde einsenkt: dort verbleiben sie so lange, bis man den richtigen Zeitpunkt zu haben glaubt, um sie dann mitsamt den Töpfen ins«: freie Land auszupflanzen. Nun bleibt natürlich der Ballen beisammen, und die Pflanzen werden fast gar nicht im Wachstum gestört und wachsen freudig weiter, wodurch der grosze Vor sprung entsteht. Die Pappe geht dann in Fäulnis über und ist der Pflanze nicht im ge ringsten hinderlich. Durch diese Methode habe ich die Ernte 2—3 und mehr Wochen früher gelegt, vorausgefetzt, daß auch die besten und frühesten Aussaaten verwendet werden. Es wurden größere Versuche mit Bohnen, Schoten, Kohlrabi, Gurken, Kraut, Tomaten, Salat, Blumenkohl usw. gemacht und damit groß artige Erfolge erzielt. Gurken (10000 Stück) in Töpfen herangezogen, blühten schon 3 Wochen nach der Pflanzung und haben mit Tragen aus gehalten bis zuletzt. Aber nicht nur für Gemüsepflanzen dürfte dieser Topf große Verbreitung finden, sondern auch ganz besonders bei Blumenpflanzen, welche wenig Faserwurzeln bilden, so Levkojen, Reseda, Wicken usw., da die Pflanzen fast blühend auf Beete und Gruppen gebracht werden können. Mit dem Topf „Schutzzoll" ist es beinahe keine Kunst mehr, das allerfrüheste Gemüse und Blumen im freien Lande zu haben, es ist wohl das vollkommenste Anzuchtmittel, was wir bis jetzt besitzen; man ist nicht mehr an bestimmte Tage beim Auspflanzen gebunden, man hat einen Ballen an jeder Pflanze, was ja allein schon den Erfolg sichert, man erntet 3—4 Wochen früher, und darin liegt ja alles. Gewiß wird der Intelligentere auch dabei wieder im Vorteil sein, der die Kniffe usw., die auch dabei beobachtet sein wollen, schnell weg hat. Bei Gurken ist die Verwendung von „Schutz zoll" wie folgt: Man zieht sich durch Aussaat in Schalen zunächst Gurkenpflanzen, Pflanzt diese in gut mit Misterde durchsetzte Land- und Mist beeterde in Schutzzoll Nr. II, bringt sie auf einen Kasten, der etwas angewärmt ist. Dort werden die Töpfe bis über den Rand in Erde eingefüttert in kleinen Zwischenräumen, so daß man mit dem Finger hindurch kann. Die ersten Tage werden die Kästen geschlossen gehalten, dann nach und nach gelüftet, bis zuletzt die Fenster ganz ab gehoben wurden, wodurch die Pflanzen gut ab gehärtet sind. Am 22. Mai konnten schon so herangezogene Gurken ins freie Land ausgepflanzt werden. Es wird sich meist empfehlen, die Gurken (schräg zu setzen, da diese noch immer etwas lang sind und die Wurzeln dann zu tief in die Erde kommen. Sobald die Pflanze mit dem Topf im Pflanzbeete liegt, empfiehlt es sich, mit dem Zeigefinger der rechten Hand (mit der linken hält man die Pflanze) den Topf oben etwas aufzureißen, da die Pappe feucht ist, geht dieses Abb. 3. Kohlrabi, fertig zum Auspflanzen. sehr leicht; dann füllt man das Loch zu, drückt vorsichtig an, da die Stengel sehr leicht beschädigt werden, gießt jede Pflanze, wenn nicht gleich