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seit 1900 dem Gewicht nach um ziemlich 140 Prozent erhöht hat. Es sind nämlich nach Deutschland eingeführt worden: 1900 1S1S än in 1000 M. -r- in Ivoo M. srische Äpsel . . 1 248 745 7 865 - Birnen. . 253 566 3 425 - Kirschen . 47 895 1676 - Zmetschen . 147 655 886 srisches anderes Steinobst . . 63 264 3163 getrocknetes, ge ¬ backenes usw. Obst .... 628 073 25 489 4 400 474 384137 82 873 84101 118 540 630474 58 614 6 204 3 723 1 137 4 513 41 626 zusammen 2 380 198 42 604 5 710 599 115 823 Nach der Bevölkerung berechnet, wird auf Sachsen von der Oostemfuhr ungefähr ge kommen sein in 1900 1913*) Doppelzentnern 178 090 421604 Mark 3 176171 8 551340 Die Einfuhrziffern zeigen auch zugleich, wie viel Millionen Mark allem für Obst dem National vermögen alljährlich verloren gehen und daß der Obstbau noch weit intensiver betrieben werden muß, um den Landesbedarf zu decken. (Aus: Zeitschrift des Königlich Sächsischen Statistischen LandeSamt 60. Jahrgang 1914. Erstes Heft., Grangenmarmeladen. In Nr. 9 dieses Jahrganges las ich einen Artikel, über Marmeladen. So wie es der Ver fasserin ergeht, ist es mir auch ergangen. So oft ich Orangenmarmelade kochte, nie ähnelte sie der echt englischen Orangenmarmelade, die man für teures Geld kauft. Es wurde nie eine gelee artige Masse mit vereinzelten haardünnen Orangen scheiben, sondern ein fast undurchsichtiges Mus. Obgleich ich keine Sympathien mehr für die Eng länder habe, so muß ich doch sagen, daß ich ihre Marmelade vorzüglich finde, und ich bin nicht der Meinung, daß die englische Orangenmarme lade eine kleistrige Masse ist. Da jetzt zur Er sparnis der teuren Butter viel Gelee und Mar melade gekocht worden ist und noch gekocht wird, möchte ich folgendes echt englisches Rezept von Orangenmarmelade empfehlen, welche sich, macke in Osrrnun^, in keiner Weise von der in Delika tessengeschäften gekauften unterscheidet: 12 bittre Orangen, 2 Zitronen, 8 Pfund Zucker. Die Orangen und Zitronen werden gewaschen, abgetrocknet und dann in ganz feine Scheiben geschnitten. Die Kerne sind gesondert zu halten. *) Nach der mittleren Bevölkerung von 1913 be rechnet. Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 19 l3 Seile 2. Über die Schnitten werden 7'/i Liter Wasser gegossen, 1 Liter davon über die Kerne. Nach dem dann alles 24 Stunden gestanden hat, wird das Wasser von den eingeweichten Kernen zu dem übrigen gegossen und zusammen 2 Stunden lang gekocht. Nun fügt man den Zucker hinzu und kocht alles noch 1'/2 Stunden weiter. Die Kerne der bitteren Orangen enthalten sehr viel Gallertstoff, ob auch die Kerne der süßen diesen Gallertstoff enthalten, habe ich noch nicht versucht. Die Marmelade, nach obenstehen- dem Rezept zubereitet, ist außerdem auch gar nicht teuer, denn man erhält eine große Menge. Bei einigermaßen guten Aufbewahrungsräumen ist sie auch sehr haltbar und schimmelt kaum. N. ll. v Ratschläge für den Monat Dezember. Obstgarten. Die im November erteilten Ratschläge sind auch in diesem Monat zu besolgen und die dort genannten Arbeiten zu vollenden. In der Bekanntmachung des Landes-Obstbau- vereius in Nr. 11 dieser Zeitschrift wird auf die Edelreiser bestellung aufmerksam gemacht. Die Obstbaumbesitzer wollen also ihre Bestände auf den Wert der Sorten hin prüfen. Dabei sehe man in erster Linie aus tragbare Sorten und tragfähige Bäume, daun aber auf handels- sähige und gesundwachsende Sorten. Den Baumbestand bringt man auf die erforderliche Höhe, wenn man die besten, tragsähigen Bäume, die man unter dem eignen Bestand hat, vermehrt, also von ihnen die Edelreiser im Dezember und Januar schneidet und damit die nichtbefriedigenden Bäume später umveredelt. Auf diese Weise wird man auch nicht zu viel Sorten erhalten. Leider beobachtet man gerade bei den Edelreiserbestellungen eine ganze Anzahl Züchter, die sich das ganze Landessortiment in den Edelreisern bestellen. Über diese Sortenmeierei sollten wir hinweg sein. Wenn man zu neuen Sorten greisen muß, dann befrage nran sich bei den Obstbauwanderlehrern oder sehe sich in benachbarten Gärten nach den bewährten Sorten eines Ortes um und wähle diese. Die Baumscheiben der im November gepflanzten Obst bäume bedecken wir noch nrit kurzem, verrottetem Dünger oder mit einer Schicht Kompost, und die jungen Stämmchen schützen wir gegen Hasenfratz durch Einbinden mit Stroh, besser noch durch einen Korb von engmaschigem Draht geflecht. Neupflanzungen nehmen wir in diesem Monat nicht mehr vor, sondern stellen diese bis zum Frühjahr zurück. Für die Frühjahrspflanzung können jetzt die Pflanzgruben gegraben iverden. Wir lassen sie über Winter offen liegen, damit Frost und Winterfeuchtigkeit auf den Erdboden einwirken können. In den älteren Obstpflanzungen geht man unverzüglich an die Boden lockerung und hiermit verbinden wir die Düngung. Es können Kompost, Stalldünger oder Thomasmehl und Kainit uutergebracht werden. Jin Laufe des Winters wird auch Jauche gegossen. Genügende Bodenlüstung und Düngung sichern und verbessern das Obsterträgnis; ohne diese kommt kein Züchter zum Ziele. Über die Düngemittel und ihre Anwendung stehe Nummer 2 des laufenden Jahrganges dieser Zeitschrift. Die Baumkronen älterer und dem Rückschnitt nicht mehr unterworfener Bäume werden ausgelichtet, die Stämme und stärkeren Aste von loser Rinde und Moos befreit und mit einem Kalkanstrich versehen. Nicht un wesentlich ist auch das Bespritzen der Kronen mit einer 8—10"/»igcn Obstbauuikarbolineumlösung, welches im Verlause des Winters wiederholt vorgenommen werden sollte. DtmtttWchle k5 LMtt-Mbwmin; Mden-Z, Mmenkr. II.