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5 werden 2 Reiser eingesetzt, kommt eins rechts, das andere links zu stehen, beim Einsetzen von 3 Reisern werden sie gleichmäßig aus der Pfropf ¬ es, mehr Abb. 7. als und stelle verteilt. Man vermeide faltiges- Reinigen des Stammes und eine sach gemäß ausgeführte Dün gung der Bäume Hand in Hand gehen. Während des Som mers sind dieVeredelungen nachzusehen und wenn nötig der Bast zu lösen. Gleichzeitig sucht man sich den schönsten Trieb, der später die Verlänge rung des Astes bilden soll, aus und hefte ihn eventuell an einen Stab. Die übrigen zu stark wach senden Edeltriebe werden eingekürzt und einige wilde Triebe unterhalb der Pfropfstelle, welche die Edeltriebe nachteilig be einflussen, entfernt. Im Frühjahr darauf werden die Leitzweige je nach ihrer Länge genau so zurückgeschnitten, wie 3 Reiser aufzusetzen. Ein gutes Verbinden Verstreichen der Veredelungen, wie auch der Wund stelle ist unbedingt nötig, denn bei Luftzutritt wächst kein Reis gut an. Gegen das Abbrechen der Reiser durch Vögel schützt man sich durch Schutz vorrichtungen von Weidenbogen usw. (Abb. 7). Mit dem Umpfropfen follte gleichzeitig ein sorg- das bei jungen Hochstämmen bei dem sogen. Kronenschnitt geschieht. Da, wo 2 oder 3 Reiser aufgesetzt wurden, wird nur der bestgestellte be lassen, die anderen stark gekürzt oder schon jetzt entfernt, andernfalls fallen sie im nächsten Früh jahr dem Messer zum Opfer. Die wilden Triebe entferne man zum Teil, die anderen werden vor läufig eingekürzt. Erst später, wenn die Edel reiser mit den Ästen gut verwachsen sind, werden nach und nach alle wilden Triebe, sowie etwa belassene Zugäste entfernt. Ich veredle gern einige Äste mehr, als wie etwa in der Krone nötig sind und säge später, nach dem Anwachsen der Reiser, die überflüssigen veredelten Äste heraus. Eine Beobachtung sei mir noch gestattet zu erwähnen. Oft sah ich Apfelbäume durch Rinden pfropfen veredelt, bei denen nicht nur die Reiser im Veredelungsjahre ausbrachen, sondern Jahre nach dem Umveredeln, wenn die Bäume reich mit Früchten behangen waren, brachen die Äste bei starkem Regenwetter unter der Last der Früchte direkt an der Pfropsstelle ab. Besonders war das der Fall, wenn starktriebige Sorten wie z. B. Jakob Lebel usw. auf schwächer wachsende Sorten veredelt waren. Wem es an der Kenntnis oder der nötigen Zeit zur Vornahme des Umveredelns seiner Bäume fehlt, nehme die Vereinsbaumwärter zur Hilfe. Diese werden gewiß gern bereit sein zu helfen, nur versäume man nicht, sich rechtzeitig mit dem Baumwärter deshalb in Verbindung zu setzen. V vogtländische Rirschen. Das Vogtland hat in seinen verschiedenen Teilen zahlreiche Obstanlagen, auch solche, in denen nicht nur 100, sondern 1000 und mehr Bäume stehen. Aber nur in wenig Fällen ist die Anlage so, daß größere Mengen nur einer Sorte für den Markt geliefert weiden können, die Mehrzahl trägt noch den Stempel des Obst- liebhabertums an sich: viele Sorten, darunter manche, die den Platz nicht verdient. So kommen diese Anlagen noch wenig für den heimischen Markt, geschweige für den auswärtigen in Be tracht. Nur in einer Obstart hat das Vogtland schon eine gewisse Marktfähigkeit und könnte es leicht und bald eine noch größere erlangen: in Kirschen. 2 Irin hinter Plauen teilt sich die (nach laufende) Pausaer Straße in 2 Stränge, wovon einer nach Pausa weitergeht, der andere nach Elsterberg sich wendet. Von dieser Abzweigung an sind beide Straßenstrecken mit Kirschbäumen bepflanzt, an der Pausaer stehen ihrer 200 in den Sorten Frühe Maiherz kirsche, Hedelfinger Riesen, Napoleonskirsche, Ochsenherzkirsche, Berliner späte Knorpelkirsche,