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bestimmen können. Es ergibt sich aber dabei, daß sich dasselbe in den günstigsten Lagen bis Mitte November hinziehen kann. Diese Zeit kommt aber sür den Obstbau gar nicht mehr in Frage. Infolgedessen ist als Wachstumsabschluß allgemein der 25. Oktober festgelegt worden. Des weiteren war es notwendig, die Temperatur in dieser Zeit des Wachstums zu ermitteln. Dies geschah ebenfalls auf Grund der Temperatur beobachtungen an 36 meteorologischen Stationen. Die meteorologischen Beobachtungen gestatten also, zunächst den Vegetationsbeginn und dann auch das Temperaturmittel abzuleiten. Beide Werte sind nun in der Weise vereinigt worden, daß berechnet wurde, welche Wärmesummen den ein zelnen Gegenden zur Verfügung gestanden haben. Diese Berechnung wurde in der Weise durchgeführt, daß zunächst sür jeden Monat aus der Anzahl der für die Vegetation zur Verfügung stehenden Tage und dem hierzu gehörigen Mittelwerte der Temperatur das Produkt gebildet wurde. Die Summe dieser Produkte ergab alsdann die Wärmefumme in Celsiusgraden, welche im viel jährigen Mittel dem Orte zur Verfügung stand. Diese Rechnung zeitigte folgendes Ergebnis: Wärme- Temperatur- miltel der summe. Vcgctations- Vcgetaiionszeit. Grad Celsius: dauer: Grad Celsius: Dresden . . . 3077 228 Tage 13,3 Meißen . . . 3048 231 13,2 Leipzig . . . 3018 232 13,0 Graupe . . . 2985 220 13,5 Gohrisch . . . 2977 221 13,5 Zwenkau .- . . 2912 211 13,9 Hubertusburg . 2889 225 12,8 Bautzen . . . 2880 214 13,5 Dresden-N. . . 2847 209 13,4 Reudnitz . . . 2768 204 13,5 Zittau .... 2732 209 13,1 Moritzburg . . 2704 205 13,3 Zschadraß . . . 2694 226 11,9 Döbeln . . . 2693 212 12,6 Hohenstein . . 2680 211 12,9 Chemnitz . . . 2642 208 12,9 Freiberg . . . 2638 211 12,6 Cunnersdorf . . 2637 203 13,0 Tharandt . . . 2600 208 12,6 Niederpfannenstiel 2592 202 12,8 Plauen i. V. 2585 203 13,0 Grillenburg . . 2594 205 12,7 Schneeberg . . 2542 204 12,5 Annaberg . . . 2361 198 11,9 Elterlein . . . 2350 199 11,8 Eich i. V.. - . 2343 194 12,1 Elster .... 2347 197 12,0 Bockau.... 2346 197 11,9 Frauenstein . . 2334 200 11,6 Altenberg. . . 2138 194 11,0 Georgengrün. . 2160 193 11,0 Jöhstadt . . . 1992 185 10,9 Reitzenhain . . 1954 184 10,6 Reheseld . . . 1888 184 10,5 Carlsfeld . . . 1884 183 10,1 Tellerhäuser . . 1776 181 9,7 Diese Übersicht zeigt, daß die Wärmesummen zwischen 1776 und 3077 schwanken. Sie bildete die Unterlage für die beistehende kartographische Darstellung. An der Hand dieser wurde unter Berücksichtigung der obstbaulichen Verhältnisse eine Abgrenzung der einzelnen Zonen vorge nommen. Die günstigsten Zonen umfassen die klimatischen Gebiete Sachsens, die auch bei der Darstellung von Tagesmitteln der Temperatur, der Vegetalionsdauer usw. sich als die günstigsten Sachsens erwiesen haben. Sie umfassen als Zone 1 die Gebiete Sachsens, welche 2900 und mehr Wärmeeinheiten aufweisen und weiter als Zone 2 diejenigen, welche von 2700 bis 2900 Wärmeeinheiten besitzen. Im allgemeinen findet sich hierin das sächsische Tiefland. Die ersten Gebirgausläufer sind unter Zone 3 vereinigt. Sie besitzen 2600 bis 2700 Wärmeeinheiten. Das Gebirge selbst zeigt wiederum zwei Zonen. Die Zone 4 umfaßt die mittleren Höhenlagen mit 2400 bis 2600 Wärmegraden nnd die Zone 5 er die größeren Höhen, in denen Wärme- fummen bis zu 2000 herab festgestellt werden konnten. Das Gebiet, welches weniger als 2000 Wärmegrade während der Dauer der Vegetationszeit aufweist, wird für den Obstbau im größeren Maßstabe kaum in Betracht kommen. Es umfaßt den Kamm des Erzgebirges und damit die höchsten Lagen Sachsens. In der Karte erscheint dieser Teil als Zone 5u. Sollten aus diesem Erzeugnisse des Obstbaues eingehen, so unterliegen sie einer besonderen Bewertung. On. Grohmann-Dresden. Abteilung 2: Wirtschaftlicher Obstbau. Auch in der Obstzucht ist es nicht nötig, deutsche Arbeit hinter die des Auslandes zu stellen und die sächsische Obstbauförderung hat die unbe dingte Pflicht, sächsisches Obst in Sachsens Haupt stadt bei der Landes-Obstbauausstellung als Handelsware zur vollen Geltung zu bringen. Die einheimischen Obstsorten sind schon längst als recht schmackhaft, ansehnlich und haltbar bekannt, weniger aber der geschäftliche Geist, der Verbesserung der Qualität und lohnende Kulturen erstrebt. „Jeder Arbeiter ist feines Lohnes wert." Den Anbauverhältnissen des Landes ent sprechend, sind die Aussteller in den Aufgaben 5 bis 12 nach dem Umfange ihres Baumbestandes gruppiert und Züchter mit gleichem Besitz treten untereinander in Wettbewerb, die kleinen, mitt leren und großen jeder für sich. Dieser Gruppierung entsprechend sind auch die Obstmengen, die ausgestellt werden möchten, berechnet; keiner soll veranlaßt werden, zu große Mengen auszustellen und doch soll ihm die Möglichkeit, seine Leistungsfähigkeit zu beweisen, nicht abgeschnitten werden. Die Früchte sollen nicht, wie das ursprünglich geplant war und die letzten großen Ausstellungen vorsahen, sämtlich