Volltext Seite (XML)
r. 21 XXI. Jahrgang Freitag, den 23. Mai 1919 Nr. 21 u. 22 per Handelsgärtner Bezugspreis Handelszeitung für den deutschen Gartenbau lü Verlag: Thalacker & Schwarz, Leipzig-R., Comeniusstr. 17. die bar ses urgal az Sachst hülerar andwir urge.l sehen Volkes in die Welt hinaus. Man hat uns einen G e - waltfrieden geboten, der uns nicht nur wehrlos, son dern auch ehrlos vor den Augen der Welt machen würde, en in •flau. ulen, eisen. 1918 xehall i etc. Beachtenswerte Artikel in vorliegender Nummer: Aufklärung der Verbraucher durch die Tageszeitungen. — Grablegung — Auf- • stehung. — Die Gärtnerei nach dem Kriege. — Uebertreibung. — Praxis und Wissen haft: Ueber die Veredlung gewisser Ziergehölze. — Noch ein Wort zum Anbau der jabohne.— Sehr frühzeitige Frostbeschädigung der Erdbeerblüte. — Kleinere Mit- ilungen. — Rechtspflege. — Geschäftsnadirichten. — Personalien. träge eitet 28 Pf. Iandel sipzig-! eny rüh Kitt tike Anzeigen 30 Pfennig für die fünf- gespaltene Nonpareille-Zeile, auf dem Umschlag 40 Pfennig, im Reklameteil M. 1.— für die zweigespaltene 105 mm breite Petit-Zeile. Teuerungszuschlag 25°/0- zur Abwehr, sondern vorbeugend und aufklärend der Tagespresse zur Verfügung gestellt werden würden. Die berufenen Stellen zur Einleitung solcher Aufklä- rungs- und Abwehrarbeit sind die gärtnerischen Vereini gungen; entweder die örtlichen Gruppen und Vereine oder die Zentralkörperschaften, des Berufs, so der Verband deutscher Gemüsezüchter und der Verband deutscher Gartenbaubetriebe, oder auch der Reichsverband für den deutschen Gartenbau. Es wäre überhaupt für die Ge samtheit der Berufsgenossen, die ihre Tätigkeit des Brot erwerbs wegen ausüben, sehr wichtig, wenn die Berufs verbände öfter Gelegenheit nehmen würden, in der Oef- fentlichkeit etwas von sich hören zu lassen. Eine passende Gelegenheit dazu wäre z. B, gerade jetzt eine entspre chende Stellungnahme gegen die leider wieder zu befürch tende Schnittblumeneinfuhr aus Italien und Frankreich. Was die Entente mit uns wirtschaftlich vorhat, ist nur zu gut bekannt. Der Friedensschluß in dem Sinne des jetzt zur Verhandlung stehenden Knebelungs- und Ausrau bungsvertrages bedeutet nichts anderes als eine wirt schaftliche Versklavung Deutschlands; er ist eine Fort setzung des Krieges mit anderen Mitteln, bei der wir man gels Gegenwehr zur stillschweigenden Duldung aller Nackenschläge gezwungen werden sollen. Da ist es gerade der richtige Zeitpunkt, das blumen- verbrauchende Publikum darauf hinzuweisen, daß der Verbrauch von Blumen aus Frankreich und Italien nichts anderes bedeutet, als eine Unterstützung der wirtschaft lichen Vernichtungspläne unserer Gegnerstaaten. Es be steht daher die Hoffnung, daß eine von den in Betracht kommenden Berufsstellen geschickt geleitete Propaganda in den Tageszeitungen gegen die Blumeneinfuhr aus bisher feindlichen Ländern ihren Zweck nicht verfehlen wird. Die Tageszeitungsredaktionen, die einmütig gegen den Pseudo-Wilson-Frieden Stellung genommen haben, dürf ten wohl gerade jetzt sich kaum weigern können, die deut schen Blumengärtner in diesem Kampfe zu unterstützen. Darüber müssen wir uns jedenfalls klar sein, daß eine Blumeneinfuhr aus dem Süden in dem Maßstabe und zu den Bedingungen wie sie vor dem Kriege bestanden, jetzt, wo die deutsche Erzeugung gegen früher um mindestens 300 vH. verteuert ist, eine Erdrosselung unserer heimi schen winterlichen Schnittblumenzucht bedeuten würde. Es müssen daher in dem sicher kommenden Kampfe um das Weiterbestehen der deutschen Blumenzucht bei zeiten alle irgend Erfolg versprechenden Mittel angewandt werden. Dazu ist nach der Ueberzeugung des Verfassers 2433 die hmid- r.29. OCX» Al nd M. 10.—, durch die Post oc den Buchhandel M. 20.— pro Kalenderjahr. : tusgabe jeden Freitag. xxxxx ehter 16 irektem Bezug vom Verlag: ü eutschland M. 6.—, für das Aufklärung der Verbraucher durch die Tageszeitungen. Recht häufig findet man in den politischen Tages- eitungen im lokalen Teil Notizen über die heutige Preis- estaltung der Gemüse. Meistens, oder wenigstens sehr ■t, gipfeln diese Artikel in einer einseitigen Verurteilung er Gemüseerzeuger. Derartige Notizen sind ein billiges ittel der Lokalredakteure und Reporter der betreffen- en Zeitung, ihr bei den Lesern den Ruf eines warm- arzig für die Interessen der Verbraucher eintretenden, für e Not der Zeit verständnisvollen Organs zu verschaffen. | Sie sind jedoch leider nur zu sehr geeignet, beim Pu- ikum die Meinung zu erwecken, als ob die im Klein- mdel von den Gemüsehändlern geforderten Preise m Gemüsegärtnern zugute kämen. Diese Meinung 1 natürlich eine ganz irrige; denn jeder Fachmann eiß, daß die Händler die Nutznießer der Marktlage id daß die Erzeugungskosten in annähernd dem gleichen aße wie die Preise gestiegen sind, so daß dem Gemüse- irtner gegen früher nur ein geringer Mehrgewinn bleibt, essen er auch zur Bestreitung seiner Lebensbedürfnisse mgend bedarf. Denn er bekommt ebensowenig von ir- :nd jemanden etwas geschenkt, wie die Herren Lokal porter und -redakteure. Der Verfasser weiß sehr wohl, iß er mir dieser Feststellung kein neues Evangelium vet- indet, daß es sich dabei vielmehr um olle Kamellen mdelL die jeder Fachmann an seinem eigenen Geld- utel täglich erfährt und fühlt. Aber die Fachleute soll- n den größten Wert darauf legen, die Gemüseverbrau- ier über den wahren Stand der Dinge aufzuklären. Das nzig geeignete Mittel dazu sind entsprechende Gegen- btizen, die regelmäßig als Antwort oder Dementi auf nen gegen die Gemüsegärtner gerichteten scharfmache- sehen Artikel an die betreffende Tageszeitung zur Ver- fentlichung übersandt werden sollten. In diesen Gegen- tizen sollte eindringlich darauf hingewiesen werden, eiche ungeheuerliche Steigerung alle Bedarfs- und Ver- •auchsgegenstände, überhaupt sämtliche Betriebsmittel s Gemüsegärtners, erfahren haben, damit das Publikum ?ht, daß es dem Gemüsegärtner ganz unmöglich ist, ine Waren zu den alten Schleuderpreisen zu Markte zu ingen. Ferner sollte das Publikum eingehend darüber ifgeklärt werden, daß der Groß- und Kleinhandel für ine geringen, fast arbeits- und wagnislosen Bemühungen el größeren, sicheren Vorteil hat, als der Gemüsegärt- r, dessen Beruf bezüglich des Risikos und der Arbeits- istung die größten Anforderungen stellt. Noch besser wäre, es, wenn diese Notizen nicht nur ?win ißen, zum riihbeetie: k -3 5 M. • n h alter k 35 M. r, Paar9 ilter St.Ji späne 1tner 105 utner 115 12.50 M bast. he are, kg li er, geg. N billig, Pa: Säm!l Bitte um- t, Leip ■ Str. 29,| Mithilfe der Tagespresse zu rechnen. Grablegung — Auferstehung. Ein Wort zum Friedensangebot unserer Feinde. Ein Schrei des höchsten Schreckens und tiefsten Has- und Zornes gellt von den Lippen des gesamten deut-