Volltext Seite (XML)
Wonne deö Glückeö in die Nacht der Verzweif lung gestürzt, mich auS dein Palaste deS Dogen von Venedig in das Dunkel des WaldeS gebannt, um da selbst mit wenigen trauten Genossen der Schrecken der ganzen Umgegend zu werden und zu sein. Mit dem Herzoge von Ferrara will und muß ich sprechen, und ist er kein Schurke, so wird er mir Rede stehen. Wisset, die Herzogin von Ferrara hat mir bei ihrem schönen, goldenem Haare ewige Liebe und Treue geschworen, bei jenem Haare, welches sie mit falschem ersetzt hat. Sehet Kameraden, auch diesen güldenen Reif hat sie mir geschenkt, er hat aber einen Riß bekommen, seit dem die Treulose mich verrathen und ihre Treue gebrochen. Sehet Kameraden, dieses Haupt, welches alö Oberhaupt vor Euch steht, war be rechtigt an Stelle des Herzogs von Ferrara die Krone zu tkagcn. Und, — der Herzog von Ferrara war cs, welcher Meuchelmörder gedungen hat, um mich zu ermorden; nur meiner Kühnheit gelang eS, mich auS ihren Händen zu befreien. Doch ich will vor Euch nicht lamentiren wie ein Kind, sondern jetzt wollen wir trinken und lustig sein, dann will ich Euch meine Lebensgeschichte erzählen, und dann stelle ich cs anheim, ob Ihr mich nach Venedig begleiten wollt. Ich muß,