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Noßlaad trachtet ganz Polen zu vereinigen und als Ncoennich sich anzueigncn, dabei aber Oestreichs Ler- Prößerung zu hindern und die von Preußen etwa nur zu dulden. England sorgt nur für die Festigung des neuen niederländischen Staals. Wer sollte sich auch um Deutschlands Wokl bekümmern? Wie out Heil sames ließe sich nicht machen, wenn nicht so viel Ver kehrtes in der Diplomatie wäre!" Leitnngonachrichten. Eisenach, 13. Nov. tFr. I.) Nachdem die Bc» urlaubten unseres hier gaurnonircnden Bataillons vot zwei Tagen eiligst einberusen worben waren, sind die« selben heule schon wieder entlassen worden. — Heute Abend passirte ein Bataillon Preußen unsere Stadt in der Richtung nach Hall, aus Hessen zurüäkrhrend; morgen wird von Vacha her eine mobile Coknne hier erwartet. Eisenach, 14. No». Die von Fulda zurückgezoge nen preußischen Truppen haben keinerlei Versiaikung in kiesen Tagen erhalten und haben sich nur noch auf der Etappenstraße bis HerSseld hin concentritt. Ick Beziehung auf die Mobilmachung des weiMaeischeN Contingents ist Cvntrcordr« enolgt. Berlin, 16. Nov. Die Antwort auf die als Ul timatum gellende preußische Nott ist eingegäNgcN. Wie zu erwarten war, ist Oesterreich auch mit kett jetzigen Eoncessionen noch nicht zufrieden. SS bt» steht darauf, daß die freien ConsereNztn in — Wien stattfinden sollen. Darauf aber will man hier nicht eingehen. Außerdem ist die ganze No te ausweichend und unbestimmt. Die Rückantwort soll sogleich erfolgen. — Aus der gestrigen geheimen Sitzung des Fürsten- kvllcginms erfahrt man, daß die preußische Regierung die Union zwar nicht ausführen aber bei drm Dünd- niß selbst verharren und mit den Verbündeten auch weiter gemeinsam handeln wolle. AuS Frankfurt wird der „hi. Pr. Ztg." gemeldet, daß von den dort vertretenen Regierungen Erklärun gen nach Berlin abgehen sollten, um die Antwort Oe- sterreichS auf das preußische Ultimatum zu unterstützen. Von der Saale, 14. Nov. Gestern ist hier bis Ordre angclangt, nun auch daS zweite Garde-Lande wehraufgeoot auf daS schleunigste zu den Fahnen zu rufen. Frankfurt, 14. Nov. (F. I.) Im fürstl. Lhur» und Laxis'schcn PalaiS herrscht jetzt rege» Leben und die resp. BureauS haben vollauf zu thun. Graf Thun soll so beschäftigt sein, daß derselbe bis tief in die Nacht hinein arbeitet. Auch den Kurfürsten von His sen sieht man öfters im BundespalaiS mit Graf ZHun conferiren. —. Die Bundescenl-alcommission hat sich dagegen in genanntem Palais auf nur noch einige Zimmer beschränkt, und hält in der Woche nicht mehr wie drei Sitzungen. — Der dieser Tage hier ringe- troffen» a»ßervrd«»tliche Gesandt« Rußlands her» deutschen Bunde , Fürst Gortschakoff, hat eine groß« Privatwohnung an der Hockenheimer Chaussee in Miethe genommen. Von'der sächsisch-böhmischen Grenze, 16. Nov» Wir erfahren, daß das österreichische Armeekorps im Norden Böhmens demnächst seine Standquartiere ver» lassen wird, um nach Vereinigung mit einem Theis« der bairischen Truppen alsbald gegen Schleswig.Hol* stein vorzurücke». Leipzig, 17. Nov. Die Vaterlandsblätter sind di» finitiv verboten worden. Ler Redakteur Kramer hat remonstrirt. Zwickau, 1?. Nov. Der in die Maiereignisse verb wickelte und seil mehreren Monaten hier veihafieti Nechtskandidat Steinert ist mit 12 Jahren Zuchthaus ersten Grades belegt worden. Kiel, 16. Nov. Dem Vernehmen nach ist hier dsh Weisung aus Berlin eingetroffen, baß, wenn unfert Armee bis zum 15. Dez. nicht entwaffnet ist, die Sre» kution vollzogen werden solle. Die Antwort unserer Regierung soll dahin lauten, daß die SchleSwig-Ho^ steiner bis auf den letzten Mann für ihr Rech« und ihr Vaterland zu sterben wissen würden. — Hannover soll, wie versichert wird, seine Zu stimmung zum Durchmarsch bei Erekntionsttuppen des Bundrökotp» für Schleswig-Holstein bereits ertheilt haben, und werd« die Beförderung derselben demnaH beginnen« Altona, 16. Nov. Hier ist Alles in Aufregung« Man will den etwa zu erwtrtenden ReichS-Erekuliöns- truppen geradezu Widerstand leisten. Rendsburg soll auf 5 Jahre verproviantikt und Altotia mit sechs Ba taillonen und 140 Kanonen besetzt werden. Kurfürstenthum Hessen. Lon de« weimarisch-hessischen Grenze/ 13. Nov. (Fr. I.) Da» preußisch« Militär hat nunmehr dis PtoviNz Fulda geräumt und ist bereits gestern auch zu Hünfeld und den benachbarten Ortschaften durch bainsch« und österreichische Truppen ersetzt worden.' Dat Hauptquartiet deS Generals s. d. Btöben liegt noch in der Stadt Vacha. AuS Franken, 13. Nov. Sicherem Vernehmen nach werden in Folge der getroffenen Einleitungen zur Verständigung zwischen den BundeSverbüudrtcn und Preußen di« Zuzüge von österreichischem Militär an dern Vorarlbergischeo Armeekorps vorerst eingestellt und auch die Truppenbewegungen im Kaiserreich selbst rück gängig gemacht. Doch sollen an 30,000 Mann Oe- sterreichir längs der Mainlinie den Winter über ean- tonniren. Marburg, 13. Nov. (Kaff. Z.) So eben haben unS die Preußen verlassen; sie gingen, wie man hört, mit der Eisenbahn direkt nach Berlin. Fulda, 14. No». (D. A. Z.) Nach dem Ein märsche deik Baiern und Desterreicher wurde alsbald der Kriegszustand durch Proklamation verkündet; es ist Dke- feit zwei Monaten die dritte Auflage. Die Bürgergarde ist nicht entwaffnet, auch sind sonst keine Waffen eingesorderk worden, nur daS Tragen von Waffen ist untersagt und die politischen Vereine sind