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der heute unbe- kamen men waren. Ihre Waffen hingen noch an Mauer. Diese Niederlage der Schantungarmoe hat in Tokio großes Aufsehen ausgelöst. Das Ka binett hat sofort die Absendung von 5 0 0 0 Mann noch Tsingtau angordnet, die zum Teil sofort nach Tsinanfu weiter marschieren sollen, um die Hauptstadt vor der Ankunft der Südtruppen zu besetzen. In Tsingtau sind 550 Mann Marineinfanterie gelandet, und so fort das Kriegsrecht verhängt worden. Die Aufgabe der Truppen ist, wie behauptet wird, der Schutz von Eigentum und Leben der dort ansässigen 2000 Japaner. Die Tokioter Regierung hat gegen über den Angriffen der Opposition heute offiziell erklärt, daß sie nicht beabsichtige, zu gunsten Tschangtsolins zu intervenie ren. Wie weiter gemeldet wird, hat die natio nalistische Regierung bei dein japani schen Generalkonsul wegen Entsendung von ja panischen Truppen Einspruch erhoben. Die Nationalisten haben bereits die Stadt Jen tsch a u f u eingenommen und dringen rasch vor, um die entmutigten Nordtruppen zu verhindern, sich in der Nähe von Taianfu (zwischen Jen- tschausu und Tsinanfu) aufs neue zu formieren. Die Nationalisten find bestrebt, vor der Ankunft der Japaner in Tsinanfu diese Stadt «inzu- nehmen. Die japanische Negierung begründet in einer amtlichen Erklärung die Entsendung von Truppen nach China und sagt dabei, sie habe, als sie letztes Jahr ihre Kräfte aus Schan- tung zurückgezogen habe, der chinesischen Negie rung mitgeteilt, daß sie zum Schutze des Lebens und der Güter ihrer Staatsangehörigen diese an der Stirn davongetragen, die jedoch deutend ist. Hünefeld und Fitzmaurice völlig unversehrt davon. Die „Neuyork Times"' veröffentlichen Truppen von neuem entsenden würde, wenn Friede und Ordnung noch einmal bedroht wür den. Es ist natürlich eine Fechterei mit Wor ten, ob man di« Entsendung ,von japanischen Soldaten nach China „keine Einmischung" nennt. Die U. S. A. hatten ja in Nicaragua ein Exemplum statuieret Verhaftung ei »es österreichischen Bahnangcstell- tcn durch italienische Grenzbehörüen Wien, 20. April Nach der „Innsbrucker Volkszeitung" ist der Vundesbahnheizer Anton Fasching, als er am 17. April dienstlich aus der Brennerstr' "e tätig war, von den italienischen Behörden ver haftet und dem Militärgerichtshof in Ve rona zugeführt worden, weil er angeblich ver sucht hat, einen italienischen Zoll beamten zur Desertation zu verleiten. einen Bericht von Fitzmaurice über den Ozeanflug der „Bremen". Der irische Flieger erklärt u. a., daß, wenn an der Küste von Neu fundland nicht dichter Nebel aufgetreten wäre, die „Bremen" leicht Neuyork erreicht hätte, da die Flieger in der Nacht sich nach den Landlichtern hätten richten können. Als einen Fehler bezeichnete er es, daß man keine Funkvorrichtung mitgenommen habe,- im anderen Falle hätten sich die Flieger nach Erreichung der Küste von Neufundland mit eines Kellers den Eingang zu eine» Unterstand entdeckt« und in diesem die Leichen von etwa 50 deutschen Sol daten vorfand, di« zum Teil am KeffU, zum Teil auf Feldbetten liegend, vermutlich durch Explosion einer Giftgasbombe ums Loben gekom- franzöfischen Luftsportes eingefunden. Das Flugzeug ist vollkommen aus Metall hergestellt und mit drei Motoren versehen. Außer dem Piloten befanden sich 6 Paffagiere an Bord. Das Großflugzeug ist das erste Flugzeug, das Schlafkabinen enthält und bequem zum Transport von Kranken verwendet werden kann. Für Paffagiere können außer den 11 stän digen Plätzen noch weitere fünf Sitze eingebaut werden, so daß im ganzen mit der Besatzung 20 Personen befördert werden können. Das Flug zeug wird morgen die Rückreise nach Frankfurt antreten und Ende April regelmäßig den Dienst Berlin—Frankfurt—Paris versehen. Reuyort, 20. April Die „Canadian Preß" glaubt jetzt, Aeuße - rungen Köhls bestätigen zu können, daß er beabsichtige, mit seinem Flugzeug wie der nach Europa zurückzufliegen. Weiter habe Hauptmann Köhl erklärt, daß es 6 bis 7 Tage dauern werde, ehe die „Bre men" nach Empfang der Ersatzteile wieder start bereit sei. Eine Bestätigung der Absicht Köhls, über den Ozean zurückzufliegen, liegt aus anderer zuverlässigen Quelle bis jetzt noch nicht vor. Nach weiteren Depeschen der „Canadian Preß" aus Lake St. Agnes erklärte Köhl dem Korrespondenten der „Canadian Preß", James Stanton: „Sobald unser Flugzeug ausgebeffert ist, flie gen wir nach Neuyork, wie zuerst beabsichtigt war. Unterwegs besuchen wir höchstwahrschein lich Murray Bay und Montreal. Danach hof fen wir, den Flug von Neuyork nach unserem Heimatlands ausführen zu können." Stanton, ein Berichterstatter des „Quebec Chronicle and Telegraph", der der „Canadian Preß" zur Verfügung gestellt wurde, und Ray Fernstorm, ein Photograph der „Paramount News" und „Associated Preß", landeten in einem Flugzeug der Lanadian Airways aus dem Eise nahe beiGreenly Island. Köhl und Hünefeld, sehr erfreut, sie zu sehen, kamen ihnen bis ans Ufer entgegen, um sie zu begrüßen, und ließen sich von Fernstorm photographieren. Diese Bilder wurden heut« in aller Eile durch ein Flugzeug nach Neuyork be fördert. Kühl und Hünefeld unterhielten sich eingehend mit Stanton. Köhl hat bei der Lan dung der „Bremen" eine leichte Schnittwunde Sächsisches Hobenttein-Erusttbal, 21. April 1028 Voraussage der Landestvetterwarte zu Dresden Für Sonntag: Wechselnd bewölkt. Weiteres Nachlassen der Unbeständigkeit. Langsames Fortschreiten der Temperaturzunahme. Schwache Lustbewe gung veränderlicher Richtung. Temperatur vom 2V. April Minimum —1.3, mittags 12 Uhr -f-4.0, Marimum -^4.6. Niederschlagsmenge von gestern früh 7 Uhr bi- reute früh 7 Uhrr Schnee: 1.4 mm. SiWsche Wilsche MMMnge» Neue Bezirksschulräte Dresden, 20. April Die vom Volksbildungsminister Dr. Kaiser in der letzten Landtagssitzung angekündigt« Er nennung der drei neuen Bezirks schulräte ist nunmehr erfolgt. Ernannt wur den der frühere altsozialistische Landtagsabge ordnete Lehrer Schurig-Plauen, sowie di« Lehrer Iobst - Leipzig und Laube- Chemnitz. Die beiden letzteren gehören, wie verlautet, der Deutschen Volkspartei und dem Neuen Sächsi schen Lehrerverein an. Mit diesen Ernennun gen steht im Zusammenhang die gleichzeitig er folgte Zerlegung der Schulaufsichtsbezirke Glau chau und Schwarzenberg. Wie dazu verlautet, hat das Bundeskanzleramt die österreichischen Vertreter bei den italienischen Behörden mit entsprechenden Schritten beauf tragt. Die bulgarische Erdbebenkatastrophe Sofia, 19. April Der Umfang des Erdbebens in Philippo- pel ist wesentlich größer, als man nach den ersten Mitteilungen annehmen konnte. Allein in zwei Stadtteilen sind 1030 Häu ser völlig zerstört und 1100 weitere unbewohnbar gewogen. Viele in der Um gegend Philippopels gelegene Ortschaften sind derart heimgesucht worden, daß kaum noch ein Haus ans den Trümmern hervorragt. In Bo- rissowgrad sind sämtliche Häuser, die beim ersten Erdbeben noch stehen geblieben waren, zerstört worden. Di« Zahl der Toten wächst ständig. Es sind bisher mehr al« 100 Tote festgestellt. Während des Bebens wurden interessante Naturerscheinungen beobachtet. In einigen Dörfern wurde der Boden aufg«rifsen und nach i dem Erdbeben sprangen meterhohe Wassersäu len hervor, di« das Land überschwemmten, i Außer den Eisenbahnen wurden große Land straßen zerstört. Die Papazly mit Philippopel verbindende Straße wurde besonders stark be schädigt und infolge der zahlreichen Löcher und Riss« unbefahrbar. Der Orientexpreß und an dere Züge, die vor dem Bahnhof Papazly an halten und die Ausbesserung der Gleise abwar ten mußten, konnten heute abend weiterfahren. König Boris besucyte Philippopel und die heinigesuchten Dörfer und gab persönlich« Anord nungen für schnell« Hilfe. Die Bevölkerung in Sofia ist immer noch von Panik ergriffen. Viele Familien verließen die Hauptstadt, um auf dem Land« di« Nacht zu verbringen. Akan sieht nicht selten Automobile und Fahrzeuge jeder Art, die zu Schlafstätten hergerichtet worden sind. Der Schaden, den das neue Erdbeben angerichtet hat, beläuft sich auf mehrere 100 Millio nen Le was. Furchtbare Bluttat eines Krüppels Kirchhain (Kreis Luckau), 20. April. Heute vormittag erschlug in dem Dorf Prießen bei Kirchhain nach vorausgegangenem Streit der 45 Jahre alle Verginvalid Schulze seine Wir tin, die 66 Jahre alte Frau Seifert mit seinen Krücken. Dann ging der Mörder in die Scheune des Landwirts Köpke, zündete sie an und schnitt sich die Kehle durch. Die Flammen wurden so rechtzeitig bemerkt, daß fast die ganze Scheune gerettet werden konnte. Man nimmt an, daß Schulze, der ein notorischer Trinker war, die Tat beging, weil seine Wirtin ihm Geld für Schnaps verweigert hatte. Schulze, der aus Leipzig stammt, hatte bei einem llnglücksfall in einem Bergwerk Gliederbrüche und Rückgrat verletzungen erlitten, so daß er sich nur auf Krücken sortbewegen konnte. Wiederbeginn der Kümpfe in S-ina Entscheidender Sieg Tschiaugkaischeks London, 20. April Di« erste diesjährige große Schlacht in China ist geschlagen. Suntsch »anfangs Heer ist so gut wie vernichtet. Sein« Truppen sollen ungeheure Verlust« erlitten haben. Auch die Truppen Tschangtsolins sind auf dem Rückmarsch längs der Peking— Hankau-Bahn. Der Vormarsch Tschangkaischeks auf Tsinanfu, di« Hauptstadt Schantungs, steht nunmehr offen. Eine Schantungarmec existiert nicht mehr. Die Nordtruppen sind de moralisiert. Ihre 7. Armee ging in Mas sen zum Feinde über. Nach ergänzenden Berichten aus Schanghai teilte General Tschangkaischek mit, daß «r während der Kämpfe entlang der Tientsin-Pu- kau-Eisenbahn mehr als 30000 Mann Nordtruppen gefangen genommen habe. General Feng gibt die Zahl seiner Ge fangenen in den Känrpsen an der Peking—Han- kau-Eisenbahn mit 40 000 Mann an. Der Zusammenbruch der Nordarmeen in Schantung ist unerklärlich, da die Nordarmeen wesentlich besser ausgerüstet waren, als die Südtruppen. Der amerikanische Gesandte in Peking hat an alle amerikanischen Staatsanghörigen in Schantung «ine Warnung gerichtet, die Provinz sofort zu verlassen. den KLstenstationen in Verbindung fetzen . können. Inzwischen wartet Fitzmaurice in Murray Bay mit dem größten Teile der zur Reparatur der „Bremen" notwendigen Mate- rialien auf das dreimotorige Flugzeug, das heute früh von Detroit abgeslogen ist und Greenly Island in direktem Flug ohne Zwischenlandung erreichen kann. Zn einem Interview erklärte Fitzmaurice, er könne noch nicht angeben, wie lange er sich in den Vereinigten Staaten aufhalten werde. Er werde jedoch nach Kanada zurückkehren, um dem kanadischen Volke für seine Gastfreund schaft zu danken. Start der „Mmen" am Montag? Eigene Funkmeldung Neuyork, 21. April Das Ford-Flugzeug, das Propeller, Benzol und Untergestell für die „Bre men" mitführt, ist von der Murray Bucht nach Greenly Island aufgestiegen. Der Start der Ozeanflieger wird für Montag frühmorgens erwartet, so daß die „Bremen" am Nachmittag in Ncnyork sein könirte, eine Stunde für eine Zwischenlandung in der Mur ray-Bucht zwecks etwaiger Nachfüllung von Ben zol mit eingerechnet. Großflugzeug „Hermann Köhl" in Paris Paris, 20. April Heute 14.45 Uhr ist auf dem Flugplatz Le Bourget das Großflugzeug der Junkerswerke, das den Namen „Hermann Köhl" trägt, auf seinem Probeslug, den es heute um 11.45 Uhr in Frankfurt a. M. begonnen hat, ein getroffen. Zum Empfang hatten sich als Ver- treter des deutschen Botschafters Legationssekre tär Clodius sowie zahlreiche Vertreter des RiWug MW ans der „Bremen"? Abflug nach Reuyork in k—7 Tagen ^rk. lülSS. Kald!«0«r- Spanganienud n,u«ilig«, N0o0sU 4?«.iaiS0. voig» ro»H Mil H-c'SoiS. ö»igo-ro»4 i.i0o-Son0ai« mit d«ig»-roa4 l.»0«r / »serisrung. MM AlW- - K MME «NN» Oior« mockornon frübjabcstendon «srckon von uns in ckon ontrüekonckston IMockollon gebracht Varaussckausnck - boi ckor Isusrung auf cksm llockormarkto -» tätigten »vir rocktroltig unser» Hdseblüss«. vor krfoig - unsere niockrigon flroiso. ckvckos verkaufte paar- - vollkommen hualität-vdeckoutot für. uns einen neuen ckauornckon Kunckon. ckocko krbükunA «los vmsstres spornt uns an, lbnon immer mebr fük Ihr Eelclru^ bieten.