praktische Anleitung zur Darstellung aller Arten von Toilette-Seifen auf kaltem und warmem Wege, der Glycerin-Seifen, der Seifenkugeln, der Schaumseifen und der Seifenspecialitäten : mit Rücksicht auf die hierbei in Verwendung kommenden Materialien, Maschinen und Apparate
172 Die Bereitung der Grundmasse für Toiletteseifen. Je nach den Handelsverhältnissen kann es dem Fabri kanten zweckmäßig erscheinen, seine Seife aus Talg, aus Palmöl oder einem anderen Fette — eventuell aus Ge mischen derselben — herzustellen, und werden sich auch in diesem Falle günstige Ergebnisse erreichen lassen, wenn man die Seife erstens rein darstellt, andererseits ihr aber den erforderlichen Wassergehalt ertheilt. Letzteres geschieht am einfachsten durch das schon beschriebene Umschmelzen unter Anwendung der gehörigen Vorsichtsmaßregeln. Beim Kochen oder Sieden der Seife ist neben den gewöhnlichen, hierbei allgemein einzuhaltenden Regeln die größte Sorgfalt darauf zu legen, eine völlig rein gesottene Seife zu erhalten, das heißt eine soche, welche ganz neutral, frei von unverseiftem Alkali ist. Um in Bezug auf die vollständige Neutralität der Seife ganz sicher zu gehen, ist es nothwendig, die Seife mehrere Male auszusalzen, wieder aufzukochcn und nach der Glas- oder Tafelprobe zu prüfen. Man darf erst dann die Seife als völlig neutral gekocht ansehen, wenn sie bei der Glasprobe vollkommen stichhältig sich erweist und na mentlich wenn sie die Beschaffenheit zeigt, beim Drücken zwischen den Fingern leicht breite Platten zu bilden, welche nicht anhaftcn. Bezüglich des Aussalzens ist Eines zu bemerken: Wenn mau die Abscheidung der Seife unter Anwendung von Koch salz vornehmen will, so kann dies nur vollständig bei Seifen geschehen, zu deren Bereitung kein Cocosfett verwendet ward, indem bekanntlich gerade den Cocosseifen die Eigen schaft zukommt, in ziemlich eonceutrirten Salzlösungen noch leicht löslich zu sein. Die Anwendung des Kochsalzes zum Aussalzen hat aber noch einen Uebelstand im Gefolge, nämlich den der