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Aetherische Oele, welche in sehr kalten Räumen auf- bcwahrt werden, erstarren entweder ganz, wie dies z. B. mit dem Anisöle der Fall ist, zu einer krystallinischen Masse, oder scheiden sich in einen festen krystallinischen Antheil (das sogenannte - Stearopten) und in einen flüssig bleibenden, welchen man als Elaeopten bezeichnet. Wenn man solche Oele verwenden will, braucht man sie nur durch einige Stunden im warmen Zimmer stehen zu lassen, und ver wandeln sie sich hierbei wieder vollständig in Flüssigkeiten. Wenn man eine der zur Aufbewahrung dienenden Flaschen entleert hat, so spült man letztere mehrere Male mit starkem Weingeist aus, uni die Reste von Oel, welche an der Glaswand haften, zu beseitigen, und stellt sie dann, mit dem Halse nach abwärts gerichtet, auf, um sie vollständig auszutrocknen. Diese Vorsichtsmaßregel ist nothwendig, damit nicht ein in der Flasche zurückbleibender Rest des Oeles verharze und das später eingefüllte Oel hierdurch Schaden leide. Da es nur durch sehr oft wiederholtes Ausspülcn einer Flasche, in welcher ätherisches Oel aufbewahrt war, möglich ist, den Geruch nach dem letzteren vollständig zu entfernen, so verwendet man immer dieselben Flaschen für das nämliche Oel. Seitdem die Kunst der Parfümerie auf jener hohen Stufe der Ausbildung angelangt ist, auf welcher sie sich gegenwärtig befindet, giebt es kaum einen Riechstoff, welcher für Parfumcriezwecke verwendet wird, den man nicht auch in Seifen incorporirt hätte, und müssen wir deshalb, wenn auch nur in ganz kurzer Weise, die Eigenschaften der ätherischen Oele, welche in der Parfümerie- und Seifenfabrikation zur Verwendung gelangen, beschreiben. Die Zahl der bis nun in der Parfümerie angewen deten Riechstoffe ist eine sehr große, und wird die Menge 7*