28 lassen. Die Maschinen dagegen, welche mit zu milden Materialien arbeiteten haben das Getreide zu wenig ange griffen, es nicht genug verarbeitet, wobei besonders diejenigen, bei welchen das Getreide durch Reibung unter sich gereinigt werden soll, den abgeriebenen Staub gar zu leicht in die Längsfurche (Kerbe, Granne) reiben, da gerade bei ihnen die sofortige Abführung des abgeriebenen Staubes größeren Schwierigkeiten begegnet. Die Maschinen, welche durch Reibung wirken (Scheuermaschinen, Spitzgänge), haben eine große Abstufung ihrer Wirksamkeit von der rechten Mitte nach beiden Seiten des Zuviel und Zuwenig, sie lassen sich deshalb nicht unter einem Gesichtspunkte beurtheilen. Eine gute Scheuermaschine braucht ein mildgriffiges Material, wo mit die Getreidekörner angegriffen werden. Dieses Material darf das Getreidekorn nicht ritzen, sondern soll nur die außen sitzenden Unreinigkeiten abreiben, zu welchem Zwecke jedes einzelne Kvrn vielfach gewendet (gerollt) werden muss. Außerdem muss dafür gesorgt sein, dass der abgeriebene Staub und Schmutz, sofort, nachdem er vom Korn gelöst, entfernt werde und sich nicht in der Längsfurche sestsetze. Aus der Längsfurche sind die Scheuermaschinen, ebenso wenig wie die Schleudermaschinen, imstande den Staub und Schmutz zu entfernen und ist dies der einzige Vorwurf, welcher den richtig konstruirten Scheuermaschinen mit ausgibiger Venti lation gemacht werden kann. Dagegen müssen alle jene Scheuermaschinen, welche durch scharf- und spitzkantige Mate rialien wirken und dadurch das Korn ritzen, den Mehlkern theilweise entblösen oder gar beide Enden des Kornes ab reissen ohne weiteres verworfen werden. Mit diesem strengen Urtheil soll indes die Operation des Spitzens, der von vielen Müllern eine große Bedeutung für den Mahlprozess beige legt wird, keineswegs verworfen werden. Nur soll das Reinigen des Getreides, die Entfernung des Schmutzes, und das Spitzen, welches hauptsächlich die Entfernung des Keimes