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AUW I Rr LS4 ^Donnerstag, de« S. Oktober 1V44 SihtvMk-OtkdtrgOr TDA^EDtt , »«lag»«.«. »«rn—,«»«,Lachsen Sahrg. 07 j „Kämpfen, arbeite« ««d standhaft bleiben." Dr. Goebbels sprach im feladbedrohten Weste«. Sobald der Reichsminister Dr. Goebbels batte dieser Tage im feindbedrohten Westen Besprechungen mit den Gauleitern über bi« Fragen der zivilen Landesverteidigung. Dann besuchte er den Oberbefehlshaber einer Heeresgruppe, Generalfeldmarschall Model, in seinem Hauptquartier, wo ihm ein Bild der Front- läge vermittelt wurde. Am späten Nachmittag sprach er in einer frontnahen Stadt zu tausenden Arbeiter und Arbeiter innen, die z. T. soeben erst wieder von Schanzarbeiten an ihre Werkbänke zurückgekehrt waren. Auch diese Kundgebung be- wies den ungebrochenen Willen, niemals den feindlichen Parolen Gehör zu schenken und furchtlos und treu den Boden der Heimat zu verteidigen. Jedes Haus, so sagte Dr. Goebbels unter stürmischer Zu stimmung, würde einer Festung gleichen, wenn es dem Femd zeitweilig gelingen sollte, hier oder dort auf den Boden des Vaterlandes vorzudringen. Ein Wall von Leibern, alt und jung würden aufstehen, um ihm Einhalt zu gebieten, und er würde erkennen, daß es etwas anderes sei, Paris und Buka rest zu erobern, als Königsberg oder Köln. In einem solchen Falle müßte sich der Feind darauf gefaßt machen, daß eine fanatische Bevölkerung ihm gegenüber und hinter seinem Rücken stände, die ihm unablässig zusetze, starke Kräfte bände und ihn weder zur Ruhe noch zur Auswertung eines etwaigen Erfolges kommen lassen würde. Unsere Divisionen, die immer mehr Verstärkung und immer bessere Waffen aus der Heimat erhielten, wüßten die dem Westen drohende Gefahr zu ver hindern. Man dürfe nicht vergessen, daß der Feind heute unter ungleich viel schwereren Bedingungen zu kämpfen habe als noch vor einigen Wochen- Er hätte lange Nachschubwege zu bewältigen, um Menschen, Waffen und Munition an die Front heranzuschaffen, denn noch immer stünden ihnen keine brauch baren Häfen zur Verfügung. Durch den Heldenkampf der Atlantikstützpunkte habe die Führung Zeit gewonnen, neue Verbände aufzustellen. Reserven heranzuführen und die West befestigungen zweckmäßig auszubauen. Wir hätten jetzt den Vorzug kurzer Verbindungslinien, die uns in die Lage ver setzten, Lücken verhältnismäßig schnell zu schließen und opera- tive Reserven rasch an bedrohte Stellen heranzuführen. Auch seien wir der Schwierigkeiten enthoben, die uns bisher Terro risten und Partisanen bereitet hätten. Kräftesparend sei es auch, daß wir nun nicht mehr gezwungen seien, in den rück wärtigen Heeresqebieten kostspielige Etapptznapparate aufrecht- zuerhalten. Wahrend hier die heimatliche Verwaltung un mittelbar eingreife, entfielen all die unerfreulichen Erschei nungen, die zu den fast unvermeidlichen Begleitumständen einer Kriegführung im fremden Land gehörten. Heute führe der Soldat die Verteidigung des Reiches unter den Augen der Frauen und Kinder, für deren Leben er die vielfältigen Ge fahren eines mörderischen Kampfes auf sich nehme. Die Gegner hätten erhofft, durch einen Generalansturm von ungeheurer Wucht einen schnellen Sieg zu erringen. Noch vor zehn Tagen habe nach Aeußerungen der feindlichen Presse die Absicht bestanden, uns bis Oktober niederzuringen. Roosevelt möchte zu gern mit einem Europasieg in den Präsidentenwahlkampf eintreten, und dem völligen Mangel an wirklichen Kriegszielen die englische Bevölkerung heute ausgesprochen kriegsmüde sei, während andererseits das deutsche Volk eine solche Müdigkeit gar nicht zeigen könne, weil es seine Grenzen, sein nationales Schicksal und den Bestand des Reiches unmittelbar bedroht sehe. Nun habe sich Churchill gezwungen gesehen, den vermeintlichen Sieg wieder einmal wie so oft zu vertagen. Die Angloamerikaner begännen jetzt einzusehen, daß von einem Ueberrennen der deutschen Widerstandsfront nicht die Rede sein könne, und daß sie sich auf einen schwierigen und verlustreichen Abnutzungs krieg einstellen müßten. Der deutsche Widerstand werde sich immer mehr verhärten, und die Volksgrenadierdivisionen, die sich in der Ausstellung befänden, würden sehr bald schon in weitestem Umfang zum Aufbau einer starken deutschen West- Verteidigung beitragen. Hier würden die ersten Auswirkungen des totalen Kriegseinsatzes sichtbar. An diesem Beispiel könne das deutsche Volk den Nutzen seiner zusätzlichen Einschrän- kungen und Opfer erkennen. Der Erfolg unserer Bemühun gen, wieder nach oben zu kommen, sei demnach ein reines werd«. Es sei ein schwerer Irrtum gewesen, wenn der Feind mit dem Zusammenbruch unserer moralischen Widerstandskraft ge rechnet habe. Roosevelt habe, wie man wisse, geglaubt, das Reich werde zusammenbrechen, sobald die Angloamerikaner die deutsch« Grenze überschritten. Nun stehe der Feind an der Grenze und habe auch schon kleine Teile deutschen Bodens be treten. Aber das Gegenteil der Hoffnung Roosevelts sei ein getreten: unser Widerstand sei fanatischer und unser« Verteidi gung stärker geworden. Heute bestehe von Holland bis zur Schweizer Grenz« wieder eine geschlossene Abwehrfront. Zwar müßten wir auch weiterhin mit schwersten Belastungen rechnen. Aber von einem „Spaziergang ins Reich" oder von ,^in biß chen Schießerei" als Ende des Krieges könne heute keine Rede mehr sein. Der operative Erfolg von Arnheim zeige überdies, wie auch eine englische Zeitung festgestellt habe, daß die deut schen Truppen wie in ihren besten Tagen kämpften. Gewisse unliebsame Erscheinungen in den kritischsten Tagen des deutschen Rückzuges aus dem französischen Raum könnten nicht geleugnet werden. Eine ebenso feststehende Tatsache aber sei es, daß es in der Hauptsache nur Etappen- einrichtungen waren, die sich den Belastungen jener Tage Nicht immer ganz gewachsen zeigten. Durch eigenen Augenschein habe er feststellen können, daß nicht nur von einer absolut intakten Moral, sondern darüber hinaus von einem wahrhaft besessenen Kampfesmut unserer Truppen gesprochen werden müsse. Der von 185 000 Hitlerjungen und Zehntausenden von Arbeitern durchgeführte Stellungsbau habe zu der Festigung der Fröntlage beigetragen. Im Auftrage- des Führers über- mittelte er all den Hunderttausenden von Schanzern im Westen wie im Osten für ihren unermüdlichen und mutigen Einsatz den Dank des ganzen Volkes. Die dabei Gefallenen seien Opfer eines barbarischen Feindes, der nicht besser oder menschlicher sei als die bolschewistischen Massen, die von Osten her Europa bedrohten. Was ein besiegtes Volk von den Angloamerikanern zu erwarten habe, dafür böten das beste Beispiel die chaotischen Zustände in Italien, wo im Gefolge einer ehrlosen Unterwerfung Hungersnot, Seuchen, -Prostitu- tion, Arbeitslosigkeit und Verbrechertum im ganzen Lande Platz gegriffen hätten. Die Angloamerikaner könnten nicht auf die geringste Sympathie in unserem Volke rechnen. Weder von dem einen noch von dem anderen Gegner könnten wir irgendeine Gnade oder Schonung erwarten, wenn wir uns in ihre Gewalt begäben. In diesem Zusammenhang er innerte Dr. Goebbels an die Haßpläne des USA.-Juden Mor genthau, in denen vorgesehen sei, aus dem industriereichen Deutschland ein einziges Kartoffelfeld zu machen. Stürmische Pfuirufe aus der Menge der Arbeiter beantworteten diese Abrechnung mit unseren Feinden. Den Höhepunkt der Rede stellte eine Auseinandersetzung mit dem alliierten Oberkommandierenden, General Eisen hower, dar, der geglaubt hatte, durch Aufrufe das deutsche Volk und die deutschen Arbeiter mürbe machen zu können, nachdem es den alliierten Armeen nicht gelungen war, ins Reich anzubrechen, um das Land auszubeuten und seine Ein wohner zu knü>eln. Mit Empörung wies Dr. Goebbels die unverschämten Anmaßungen dieses Mannes zurück, der in einem seiner Aufrufe erklärte, daß alle Deutschen sofort und ohne irgendwelche Fragen zu stellen, seinen Befehlen nachzu kommen hätten. Stürmischer Beifall folgte der Feststellung des Ministers, daß das deutsche Volk nicht irgendeinem Her- Organisationsproblem, ebenso wie unser Sieg nur eine Frage des Durchhaltens und de» Zeitgewinn«» sei, vis neue Waffen und zahlreiche neue Dvisionen auch zum Angriff bereitstänben. Dies gelte auch für unsere Luftverteidigung. ... Feind nämlich infolge schlechten Wetters sein« Jagd- und Bomberverbände nicht in die Kämpfe werfen könne, werde von einer Ueberlegenheit der Angloamerikaner auf der Erde nicht mehr di« Rede sein. Daher lasse sich die Führung den starken Ausbau unserer Iägerwaffe ganz besonders angelegen sein, so daß begründete Aussicht bestehe, daß in nicht zu ferner Zeit die feindliche Luftübermacht Stück für Stück wieder eingeholt Schwere deutsche Einheit beim Einsatz im Ostseeraum. PK.-Kriegsber. Winr'elmann, Sch. — Rechts: Ein Transporter gu» dem baltischen Frontgebiet wird In einem Heimathafen entladen. PK.-Kriegsberichter Nonnenmacher, S<b Fruchtlose BorftStze. Mit ihren jetzigen Angriffen im Westen wollen die Briten und Nordamerikaner di« drohende Gefahr der Erstarrung der Fronten überwinden und den Bewegungskrieg von neuem in Gang bringen. Diesem Ziel dienen auch di« Luftangriffe gegen da» westdeutsch« Reichsgebiet. Der Widerstand unserer Trup pen hat sich jedoch als starck genug erwiesen, auch den jüngsten schweren Angriffen standzuhalten. So erschöpft sich die An- griffskraft des Gegners in fruchtlosen Vorstößen. Im Nordteil der Westfront auf die Westbefestigungen, und im Süden auf die natürlich«» Verteidigungslinien an den westlichen Doaesen- ausläufern gestützt, haben unsere Truppen die großangelegten feindlichen Operationen in örtlich begrenzte Angriffe aufge spalten. Die Truppenverschiebungen des Gegners lassen er kennen, daß er Entschetdurmen in den Niederlanden, in den Räumen von Aachen und Metz und in den westlichen Vogesen sucht. Die beiden nördlichen Stöße sollen das bei Arnheim zugeschlagene Tor zur niederrheinischen Tiefebene wieder öffnen, die Angriffe bei Metz und Salzburgen zielen gegen das Saarbecken, und weiter südlich hofft der Feind, die Vogesen- kämme erreichen zu können, noch bevor der Schnee die Be wegungen gegen den oberen Rhein zum Erliegen bringt. Ob es dem Gegner gelingt, seinen Druck aufrechtzuerhalten, hängt nach seinem eigenen Eingeständnis davon ab, daß es ihm möglich ist, die immer noch bestehenden Versorgung«, und Nach- schubschwierigkeiten zu überwinden. Die Zerstörung der nach blutigen Verlusten genommenen Atlantikhäfen und der Verkehrslinien im Innern Frankreichs sei von unseren Truppen so gründlich durchgeführt worden, daß trotz Aufwand großer Mittel für die Instandsetzungsarbeiten der Nachschub nicht ausreiche. Das feindliche Oberkommando warnt deshalb die angloamerikanische Oeffentlichkeit immer wieder davor, mit raschen Erfolgen zu rechnen. Der Bewegungskrieg an der West front könne erst wieder einsetzen, wenn die Westbefestigungen durchbrochen oder an ihren Flanken umgangen wären. Im Raum von Aachen erwiesen sich schon in den ersten 24 Stunden des neuen Angriffs die eingesetzten nord- amerikanischen Kräfte als zu schwach, um den erstrebten Durch- bruch zu erzwingen. Nach dem ersten Anlauf verminderte sich der Druck, und der geschlossene Angriff z«rfiel in tastende Vor stöße einzelner kompaniestaicker Stoßgruppen. Ueberall schlug der angreifenden nordamerikanischen Infanterie massiertes Abwehrfeuer entgegen, und einzeln« durchgefickerte Panzer wurden durch unsere Grenadier« mit Panzevschreck und Panzer- faust ob« von uns«« P«nz«vjägarnmit 4h«n Pakgeschützen zerschossen. Als der erste Anstu»» mißlungen war, setzte der Feind am 3. Okt. weitere Kräfte an, woraus sich eine Ver breiterung der Angrtffsfront ergab. An mehreren Punkten zwischen dem Hals des Maastrichter-Zipfels und dem West rand von Aachen stießen die Keile vor, doch blieb es bei dem geringfügigen Einbruch an der Kleinbahnstrecke Aachen- Geilenkirchen, den der Feind trotz erheblicher Verluste nicht auszuweiten vermochte. Die Heftigkeit der Artilleriekämpfe ließ jedoch nicht nach. Daß der Gegner im Raum von Aachen wie an der Ab- riegelungsfront von Eindhoven—Nymwegen weitere Angriffe plant, ergibt sich aus den feindlichen Truppenzusammen- Ziehungen im Raum Lüttich—Löwen—Namur. Vor dem Ringen nördlich Aachen traten die Gefechtshandlungen im niederländischen Raum in den Hintergrund. Am Antwerpen- Turnhout-Kanal, an der Strecke Herzogenbusch—Nym wegen, nördlich und südöstlich Nymwegen wechselten feindliche Angriffe und eigen« Gegenstöße, ohne daß sich daraus trotz starken feindlichen Kräfteeinsatzes bedeutende Aenderungen der Front ergaben. Das Ringen um geringfügige Vorteile, die in ihrer Gesamtkeit dem Feind die Fortsetzung seines An- griffes gegen den unteren Rhein ermöglichen sollten, bezeich nete Montgomery kürzlich vor Pressevertretern in echt bri tischer Brutalität als die „Phase des Fleischmahlens", womit er die Schwere der bereits erlittenen und noch bevorstehenden Verluste offen zugab. Noch mehr würde dieser Ausdruck für das harte Ringen zwischen Metz und Doubs paffen. Das Gebiet von Salzbur- gen, der Westrand des Waldes von Parroy, die Waldgebiete beiderseits der Mortagne und Vologne und die Gebirgs- schwelle ostwärts des Ognon sind vom Blut gefallener Nord amerikaner getränkt. Die Fortschritte des Feindes blieben trotz allem so gering, daß sie sich kaum zu verzeichnen lohnen. Einzeln« Dörfer und Waldstücke, die seit Tagen in der Haupt kampflinie liegen, wechselten den Besitzer, an anderen Stellen verbesserten unsere Truppen in Gegenstößen ihre Stellungen. Kennzeichnend für die Lage ist, daß der Feind unter dem Eindruck seiner schweren Verluste seine Angriffe in den Bergen am Ognon vorübergehend abbrach. 3m Süden wie im Norden der Westfront trifft der Feind, ganz gleich, ob er in breiter Front oder örtlich angreift, auf unsere mit uner schütterlichem Selbstvertrauen kämpfenden Soldaten. gelaufenen USA.-General, sondern einzig und allein Adolf Hitler gehorche. Wenn der Feind aber die törichte Hoffnung hege, durch eine Kapitulationsaufforderung unsere Wider standskraft lähmen und unseren unbeugsamen Kampfgeist er- schüttern zu können, so werde ihm ein 80-millionenstimmiges Nein und Niemals aus den bedrohten Westprovinzen und aus dem gesamten deutschen Volk die unnachgiebige Haltung zeigen, die jeden aufrechten Deutschen in Ost und West und Süd und Nord erfülle. Das deutsche Volk wisse zur Genüge, was es zu erwarten hätte, wenn es in der Kapitulationsauf orderung aus London heiße, daß sich die Alliierten über di« ofort in Kraft tretenden Versklavungsparagraphen hinaus >as Recht einräumten, jegliche Art von „Zusatzbedingungen politischer und wirtschaftlicher Art" zu stellen. „Dieser Vernichtungswille macht uns nur noch härter und kampfentschlossener," erklärte Dr. Goebbels unter stür mischem Beifall. „Eher werden wir uns die Hände blutig arbeiten und bis -um letzten Atemzug kämpfe», als auch nur A"-^nblick lang die Wafk-M ans der Hand zu legen