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Ds« UtUtsrkrO«» verlieh der Führer an Kapttänlt. Otto Nordt, Thes einer Mtnenräumbootflottille, der kürzlich die letzten Sicherung»- streitkräfte aus dem Seegebiet westlich der Straße von Calais unter schwierigsten Bedingungen und in ständigen Gefechten mit feindlichen Kreuzern, Zerstörern und Schnellbooten zurückführte und damit der Seekriegfllhrung wertvolle Kampf kräfte erhielt. Nordt, der 1902 auf Rügen geboren wurde, trat bereits mehrfach mit den von ihm geführten Räumbooten durch Schneid und Tapferkeit hervor. — Ferner erhielt das Ritterkreuz Fahnenjunker-Ofw. Johann Pichler, 1912 geb., der als Jagdflieger 40 Flugzeuge abschoß. — Hptm. und Staffelkapitän Friedrich Strakeljahn, ein mit dem Ritterkreuz ausgezeichneter Schlachtflieger, kehrte von einem ffeindfluge an der Ostfront nicht zurück. Er wurde 1914 in Lübeck geboren. Auszeichnung deutscher Erfinder. Der Führer hat neun verdienten deutschen Erfindern die Ehrennadel in Gold zum Dr. Fritz-Todt-Prei» verliehen. Die Auszeichnung wurde den Preisträgern an ihrem Arbeitsplatz durch die Gauleiter überreicht. Damit haben besondere er finderische Leistungen als Ausdruck der Schöpferkraft des deutschen Volkes ihre Anerkennung gefunden. Reichsminister Rosenberg besprach mit dem General inspekteur der lettischen ss-Legion, Generallt. der Waffen-U Bangersk, Maßnahmen, die zur Betreuung der Flüchtlinge aus Lettland getroffen worden sind. Französische Flüchtlinge, besonders Juden, kehren in Scharen aus der Schweiz nach Frankreich zurück. — In Anne- masse im Gebiet des Genfer Sees kam es zwischen Kräften der de Gaulle-Richtung und Mitgliedern der Maquis-Bewe gung zu einem Feuergefecht. Die kanadische Korvette „Alberni" ist nach einer Lon doner Meldung im Atlantik mit vier Offizieren und 55 Mann gesunken. - Ländlicher Luftschutz. Der Reichsbauernführer gibt in Uebereinstimmung mit dem Präsidium des Reichslustschutzbundes folgend« Anwei sungen für den ländlichen Luftschutz: Luftschutzverbands, und Tierbehandlungsräume sind außerordentlich wertvoll. In jedem Haushalt des Landvolks soll wenigstens eine Person mit der Behandlung der Der- letzten und der Versorgung des betroffenen Viehs vertraut sein. Jauchefässer als Löschwassevbehälter müssen gegen die Gefahr des Verrostens bis zum Rand mit Wasser gefüllt sein. Genügend lange Leitern und Feuerpatschen müssen an leicht zugänglichen Orten stets sichtbar zur Hand sein. Feuerlösch- teiche sollen in der Nähe eines jeden ländlichen Haushaltes vorhanden sein, die Bodenfläche und die Seitenwände der Teiche müssen mit einer dicken Lehmschicht belegt werden. Zeit, weilig unbenutzte Gärfutterbehälter können während der frost, freien Zeit zur Aufbewahrung von Löschwasser benutzt wer- den; viel Wasser und reichlich Sand in mit Handgriffen ver sehenen Aisten tut überall not. Es muß überall für genügend praktische Nottüren und leicht erreichbare Mauerdurchbüiche gesorgt werden. Die Kopplung der Tiere muß leicht zu lösen sein. Das Räumen des Stalles muß nicht nur am Tage, son- dern zur Nachtzeit immer wieder geübt werden. Bei Gefahr ist rechtzeitig mit der Räumung zu beginnen. Pferde sollen angeschirrt mit dem Kopf zur Krippe stehen. Bei Melkerlehr gängen sollen die Melker auch über Viehbergungsmaßnahmen, Behandlung von verletzten Tieren, Notschlachtungen usw. be lehrt werden. Versicherungsschutz und Schadenersatz werden nur dann gewährt, wenn alle Uebungen mit Zustimmung des örtlichen Luftschutzleiters durchgeführt werden und der Scha den bei diesem sobald als möglich angemeldet wird. Das Ge- treide ist unverzüglich zu dreschen. Das Korn soll auf dem Speicher lose aufqcschüttet werden. Zwischen den Stroh- schobern und dergleichen muß genügend freier Raum sein, be- ladene Erntewagen dürfen bei Nacht nicht auf der Dorfstraße stehen bleiben. Futter-, Getreide- und Strohvorrate müssen verteilt gelagert werden, wobei darauf zu achten ist, daß kein« Brandbrucken entstehen. In einem ordentlich aufgeräumten Hof ist weniger Gefahr, auf Speichern, Böden und dergleichen, wo Ordnung und Sauberkeit herrscht, kann ohne allzu große Gefahr gelöscht werden. Durch Kalkanstrich oder durch Leucht- färbe ist der Platz der Löschgerät« kenntlich zu machen, ebenso alle Türen des Hauses, der Scheunen, Schuppen und Ställe. Lustschutzhandspritzen find durch Sammelbestellungen beim örtlichen Luftschutzleiter anzufordern: ihre Benutzuna mutz ruhig und -weckmäßia erfolgen. Jeder soll eine Dolksga». maste besitzen und mst lhreg Handhabung vertraut sein, nasse Tücher sind nur ein behelfsmäßiger Atemschutz gegen Qualm und Brandga», schützen aber nicht gegen Kampfgase. Jede schlechte Verdunkelung ist ein Blickfang für den feindlichen Sieger. Während des Alarms dürfen keine Hoflampen ringe- chattet werden. Mit ein« Stallatern« während de« Alarm» tber den Hof gehen, ist ein Verbrechen gegen Hau» und Hof; chon ein einfaches Kerzenlicht ist während der Nacht bis zu einem Kilometer Entfernung zu sehen, um so weiter das Licht von Laternen und Hellen Fenstern. Gin aut abgesteifter Luft- schutzraum muß für jeden ländlichen Haushalt vorhanden sein, der besser als jeder Deckungsgraben Sicherheit bietet; fehlt aber ein passender Kellerraum, dann müssen unbedingt aut aus- gebaute und leicht zugängliche Deckungsgräben heraerichtet wer den. Gleich nach oem Einschlag von Bomben muß di« Brand wache auf Entstehungsbrände achten und dann so rasch wie möglich die Brände bekämpfen. Wird die Landbevölkerung auf dem Felde durch Fliegeralarm überrascht, dann soll nie- mand weglaufen, sondern sich gegen Tieffliegerangriffe durch Htnlegen schützen. Bei allen Hofbegehungen soll ein beson deres Augenmerk auf die Luftschutzbereitschast des Hofes ge richtet werden. Die Frage: „Ist dein Hof luftschutzberelt?" kann nicht oft und dringend genug gestellt werden. . Et« Schutzwall. Zum sechsten Male beginnen wir in diesem großen Ent- scheidungskamvf das Kriegs-Winterhilfswerk des Deutschen Volkes. Die tödliche Bedrohung, der sich unser Volk gegen- übersieht, gebietet uns, einen Schutzwall um die Lebensauellen und Lebenswerte Deutschlands zu bauen. Das Kriegs-Winter- hilfswerk dient der Arbeit für unser Hilfswerk „Mutter und Kind"' und alle damit mittelbar und unmittelbar verbundenen Aufgaben der NSV. Der Schutz von Mutter und Kind, unsere gesamte sozialpolitische und wohlfahrtspflegerische Arbeit hat erst recht im Schatten des Krieges politischen Charakter an genommen. Wir können diese Arbeit nur leisten, wenn wir erfüllt sind von kämpferischem Geist. Mag die Sturmflut des Krieges noch so bedrohlich die Grenzen unseres Reiches um- branden, sie soll und wird sich brechen an dem Felsen unseres Willens und unserer Einheit. In diesem Entschluß setzen wir uns als Sammelnde und Gebende für das Gelingen des ersten Opfersonntages im neuen Kriegs-Winterhilfswerk am 10. September ein. Der Tagesspruch. Einer muß den anderen zu übertreffen bestrebt sein an Haltung, an Moral, an Arbeit, an Kampftseifer und Stand haftigkeit. So werden unsere Tugenden dann im Bunde mit unseren Waffen den Sieg erringen. Dr. Goebbels. * 70 Millionen bei der 5. Haussammlung. Die am 6. Aug. durchgeführte 5. Haussammlung Les Kriegshilfswerkes für das Deutsche Rote Kreuz erbrachte das höchste Ergebnis aller Sammlungen für das Krieashilfswerk. Es beträgt vorläufig 70 175 60 2,9 2 RM. Bei der gleichen Sammlung des Dor. jahres wurden 58 368 987,97 RM. aufgebracht. Das Ergebnis stieg somit um 11806 614,95 RM., das sind 20,2 v. H. * Meldepflicht für rnmSnisch« Staatsangehörige. Alle sich im Reich aufhaltenden, über 15 Jahre alten rumänischen Staatsangehörigen werden aufgefordert, sich innerhalb 24 Stunden bei der nächsten Ortspolizeibehörde zu melden. Alle unter 15 Jahre alten sind in der gleichen Frist durch ihren gesetzlichen Vertreter der Kreispolizeibehörde zu melden. Der Meldepflicht unterliegen auch Staatenlose, die zuletzt die rumänische Staatsangehörigkeit hatten. * Roggenmehl kann man zu allen Gebäckarten statt Weizenmehl verwenden, jedoch braucht man etwa die Hälfte mehr Treibmittel als früher. Roggenmehl ist weniger aus- giebig und erfordert eine längere Kochdauer. Zu Tunken und Suppen ist es ratsam, das Niehl gut warm anzurühren, da es auf diese Weise schneller quillt und ergiebiger wird. Na türlich darf man kein kochendes Wasser benutzen, sonst gibt es Klumpen. Wer eine Abneigung gegen den etwas herben Getreidegeschmack hat, der koche und backe die Speisen etwas länger. Beachtet man alle diese Kochvorschriften, wird man feststellen müssen, daß zwischen den beiden Mehlsorten eigent- lich nur ein einziger Unterschied bleibt: Roggenmehl ist dunk ler als Weizenmehl. Im übrigen hat das „dunkle" Mehl mindestens den gleichen Nährwert wie das „weiße", und das ist ja schließlich die Hauptsache. A« de« WeheramPftage« der GA. erläßt Sauleiter Mutschmann folgenden Aufruf: An der Schwell« de» S. Kriegsjahr«» ruft die SA. wieder- um die noch in der Heimat befindlichen wehrfähigen Männer zur Beteiligung an den Schteßwchrkämpfen und Wehrkampf tagen 1944 auf. Diese Mehrkämpfe werden im September und Oktober in allen größeren Standorten unseres Sachsen gaue» durchgestihrt. Mit der Durchführung der Schteßwehrkämpfe und Wehr- kamvftage erfüllt die SA. den ihr vom Führer übertragenen Auftrag der Pflege und Erhaltung des Wehvwillens und der Wehrbereitschast. Sie sind der sichtbare Ausdruck unseres Willen», mit eiserner Beharrlichkeit unter Einsatz aller ver fügbaren Kräfte bis zum siegreichen Ende durchrufechten. Unsere seelischen, geistigen und körperlichen Kräfte für diesen Kampf immer aufs neue zu mobilisieren, ist für uns alle höchste Verpflichtung. Dieser Appell der freiwilligen Wehr, und Kampfbereit- schäft des deutschen Mannestums in der Heimat ist die beste Antwort auf die Hoffnungen unserer Feinde auf einen be vorstehenden moralischen Zusammenbruch unseres Volkes. Ich fordere daher alle wehrfähigen Männer in der Heimat auf, zu diesen Mehrkämpfen anzutreten und ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis zu stellen. * Die Lieferung der aufgerufeueu Eier. Jeder Verbrau cher erhält auf den Abschnitt ä. de» Bestellscheines 66 der Reichseierkarte zwei Eier, die je nach der Versorgungslage aufgerufen werden. Die Eierkarte bleibt'gültig, bis die Eier geliefert sind, auch wenn die 66. Periode unterdessen «bläust. * Di« Anordnung über di« Beschränkung d«r Kleintier haltung ist am 91. August voll in Kraft getreten. Besonders die vorgeschriebene Höchstzahl der Kleintiere ist streng zu be achten. Die Bestimmungen treffen keineswegs nur den „kleinen Mann", denn heute findet man Kleintiere in den „besten Familien". Hier werden jetzt die Bestände sogar stärker ein geschränkt, schon durch die Vorschrift, daß niemand mehr Kleintiere halten darf, als er mit selbsterzeugtem Futter ernähren kann. Die Durchführung der Anordnung liegt bei den örtlichen Ausschüssen für Kleintierhaltung. Sie stehen vor einer Arbeit, durch die viele Millionen Menschen empfind lich berührt werden. Bei jeder Entscheidung müssen sie be denken, daß erstens die Versorgung der Allgemeinheit gesichert bleiben muß, und daß zweitens der anständige Kleintierhalter seine Freude und seinen Nutzen behalten soll. * Die Aussichten auf «ine gute Kartoffelernte sind in diesem Jahre günstiger als im vergangenen. Der größeren Ernte stehen aber auch gesteigert« Anforderungen gegenüber. Nicht nur der Bedarf an Speise-, Futter- und Pflanzkartoffeln muß gedeckt werben, sondern auch der der Industrie. Spar samste Verwendung der Kartoffeln ist also sehr wichtig. Don der Kartoffelernte hängt unsere Ernährung im 6. Krregsjahr ab, es muß deshalb jede freie Arbeitskraft für die Bergung der Ernt« zur Verfügung stehen. Ws Anreiz für die nicht ständig in der Landwirtschaft beschäftigten Kraft« hat der Reichsbauernführer die Gewährung einer Rod «Prämie empfohlen, die beim Roden mit dem Pflug 1 v. H., beim Roden mit der Hand 2 v. H. der gesammelten Kartöffelmenge betragen und neben Löhnen, Akkordsätzen usw. zusätzlich ohne Kürzung der Rationssätze als Leistungszuschlag gegeben werden soll. * Leere Mohnkapsel« ablieferul Der Preis, der für ab gelieferte leere Mohnkapseln gezahlt wird, richtet sich nach der Länge des an der Mohnkapsel befindlichen wertlose« Stengel- restes, der den für die Arzneiherstellung wichtigen Rohstoff nicht enthält. Für Mohnkapseln mit einer StengeNänge bis zu 3 cm werden 9 RM. je 100 kg gezahlt, sind die Stengel über 3 cm bis zu 20 cm lang, aber nur 6 RM. je 100 kg. Ls ist also schon beim Ernten des Mohns darauf zu achten, daß die Kapseln möglichst hoch oben abgetrennt werden. * Rundfunk am Sonnabend. 7.30—7.45: Grundlagen der bildenden Kunst. 11.30—12: Die bunte Welt. 14.15—15: Allerlei von zwei bis drei. 15.30—16: Frontberichte. 16—18: Musik. 18.10—18.30: Wir singen für alle: „Flaggen im Wind". 20.15—22: Farbenspiel der Klänge: Operettenmelo dien und tänzerische Welsen. DS.: 17.15—18: Das Orchester des Mannheimer Nationaltheoters spielt Werke von Hugo Kaun, Egon Kornauth, Eugen Bodart und Paul Gräner, Lei tung: Eugen Dodart. 18—18.30: „Auch kleine Dinge können uns entzücken": Lieder und kleine Orchesterstücke. 20.15—22: Mschwingt« Musik. , Plauen. An einer Kreuzung stieß ein Lebensmittel händler mit seinem Fohrvad, an dem sich ein Anhänger be fand, mit einem Lastkraftwagen zusammen. Er wurde tödlich verletzt. Ein neunjähriger Junge, der im Anhänger saß, wurde herausgeschleudert und erlitt schwere Verletzungen. Probe mit dem „schleichenden Lod". ML An einem Tisch der Baracke sitzt ein Flieger mit Haube und Atemmaske. Neben ihm hat ein Arzt Platz ge- nommen, vor ihm sieht man ein Instrumentarium, eine Stahl- flasche mit einem besonderen Gasgemisch, ein paar Schlauch leitungen sowie einen aufgeblähten Gummisack, der sich im Atemrhythmus des Fliegers hebt und senkt. Vor sich hat der Mann ein Stück Papier liegen, auf bas er unablässig Ziffern schreibt, die Reihe von 1000 an abwärts. Ab und zu hat er seinen Namen dazuzusetzen oder das schwere Wort „Reichs- luftfahrtministertum". Rechts soll der Mann seine eigenen Beobachtungen notieren. Gerade hat er mit einer Bemerkung aufgehört: „Leichter Schwindel." Die Fingernägel sind bläu lich angelausen, und man sieht Augen- und Wangenrändern bereits eine starke Beanspruchung an. Was soll dieser Apparat, was bezweckt diese Untersuchung? Da reist ein Stabsarzt mit einer motorisierten kleinen Unter- suchungsstation von Verband zu Verband und nimmt immer wieder die gleichen Untersuchungen vor. Die Männer er halten durch ihren „Atemrüssel" ein 'Luftgemisch zugeführt, das dem einer Höhe von etwa 8000 m entspricht, oder sie atmen in einen Gummibeutel ihre eigene Luft aus und aus ihm wieder ein. Der Sauerstoffgehalt dieser Luft nimmt auf diese Weise immer mehr ab, während die Kohlensäure durch ein besonderes Verfahren herausfiltriert wird. Beide Unter suchungsmethoden versetzen also zu ebener Erde den Flieger ohne besondere Schwierigkeiten in die Höhenlage, in der die gefürchtete Höhenkrankheit zu wirken beginnt. Die Höhenkrankheit beruht auf dem Sauerstoffmangel der Luft und führt von einer Höhe von 4000 m an aufwärts zu seltsamen Erscheinungen. Es zeigen sich bläuliche Finger nägel, die Fingerspitzen beginnen zu kribbeln, einzelne Flieger verspüren besondere Hitzeempfindungen, andere geraten in einen Rauschzustand, der die Selbstkritik immer mehr ver stummen läßt. Hierin liegt die gefährlichste Wirkung der Höhenkrankheit, und jede Besatzung, die in großer Höhe fliegt, weiß, daß sie sich immer wieder auf Anzeichen der Höhen- krankheit üoerprüfen muß. Denn der eigenartige Rausch zustand führt zu Leichtstnn und Schläfrigkeit. Die Urteils fähigkeit ist herabgesetzt, oie Denkfähigkeit beginnt abzunehmen, der Erkrankte ist zu besonders schwieriger Tätigkeit gar nicht mehr in der Lage. Er kann keine Kurse berechnen, keinen Funkverkehr wahrnehmen, er fällt aus der lebendigen Ge meinschaft der Besatzung aus. Diel schlimmer noch wirken sich naturgemäß diese Erscheinungen für den Einzelflieger aus Da die Höhenkrankheit, die sehr rasch zum Erstickungstod führen kann, sich vor allem darin zeigt, daß sie dem Erkrankten das Gefühl sür seine Umgebung nimmt und ihn am Erkennen des eigenen Zustandes bindert, ist sie so gefährlich. Sie tritt verschieden auf, und die Aufgabe der verhältnismäßig ein- fachen Untersuchungen besteht darin, dem einzelnen die An zeichen zu vergegenwärtigen, unter denen bei ihm die Krank heit beginnt. Der erste Untersuchte sitzt nun bereits viereinhalb Minu ten unter dem Luftgemisch mit besonders geringem Sauer- stoffgehalt. Unablässig schreibt er eine Zahlenreihe nach der anderen auf das Blatt Papier und man steht keine Fehler. Auch Unterschrift und „Reichsluftfahrtministerium" gelingen ihm gut. Doch nach sechs Minuten sieht man die Schrift fast ruckartig immer fahriger, immer teigiger werden. Die Worte sind nicht mehr so gut und korrekt geschrieben, wenn sie auch keine Fehler aufweisen. „Starkes Hitzegefühl" hat der Unter- suchte nun bereits an den Rand geschrieben und etwas später „Schwindelgefühl nimmt zu". Es gebt auf die siebente Minute, da beginnt die schreibende Hand merklich zu Kittern, und mit einem Male schreibt sie einen abwärts gerichteten Pfeil auf den rechten Rand des Bogens, das verabredete Zeichen, daß das Flugzeug niedergchen soll oder bei dieser Apparatur, daß er wieder normalen Sauerstoff bekommt. Sofort wird die Maske abgenommen, und nach ein bis zwei Minuten hat der Mann sich erholt. Man steht es ihm an, daß er selbst bettoffen ist, wie schnell seine geistigen Fähig keiten unter der Einwirkung der künstlich erzeugten Höhen- krankbeit abnahmen. Ein Versuch bei einem zweiten Mann geht ähnlich vor sich. Hier werden die Anzeichen der Höhen krankheit aber fast ruckweise so heftig, daß die rechte Hand zu zittern beginnt, ja, einen Krampf bekommt und nicht mehr in der Lage ist den „rettenden Pfeil" auf das Papier zu bringen. Schnell ist die Maske abgenommen, und mit einer Sauerstoffdusche wird der Mann wieder auf die.Deine gebracht. Beim wirklichen Flug — fast alle Luftkämpfe unserer Jäger mit den feindlichen Terrorbombern spielen sich ja in Höhen ab, in denen die Höhenkrankheit sehr rasch tödlich wirkt — ist die Rettung natürlich nicht so leicht. Dafür weiß aber nun jeder der Untersuchten die ersten Zeichen zu deuten, mit denen ihm der gefürchtete Feind, der „schleichende Tod", begegnet. Früh genug kann er selbst Abhilfe schaffen, den Sitz seiner Atemmaske verbessern oder sich besseres Sauerstoff gemisch zuführen. Denn alle Einrichtungen, mit denen unsere Flieger auf Feindflug geschickt werden, sind einwandfrei, sie wollen nur richtig bedient sein. Darauf immer wieder hin zuweisen, ist Aufgabe dieser Untersuchungen am kleinen Schreibtisch in der Baracke. Jeder Zuschauer wird von der unheimlichen Schnelligkeit, mit der die Höhenkrankheit von einem Menschen Besitz nimmt, überrascht. Die Versuche aber sind auch bedeutsam für einen wichtigen Wissenschaftszweig, den dieser Krieg zum Segen unserer Flieger , besonders stark ent- wickelt hat, den der Luftfahrtmedizm, die die besonderen Bedingungen des Kämpfers der dritten Dimension unter sucht und zu seinem Besten erforscht. Kriegsberichter Dr. Hermann Kindt (PK). Verdunkelung von 20.37—5.59 Uhr. Verl- und Panpttchrlftl Dr sur. Paulu, vllarhlld lu Schn—b«-. vr«t und ««la- S. «. «atts« k I«, g, st. «älti- «l. I»