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// ps. nc- )0tt rvie A-orker Wochenblatt. Mittheilungen über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Neunter Jahrgang. Preis für den Jahrgang bei Bestellung von der Post: I Thaler, bei Beziehung des Blattes durch Botengelegenheite SU Neugroschcn. »^^6. Erscheint gebe Mittwoche. 17. April ^844. Nechenschaftsbericht des unterzeichneten vormaligen Abgeordneten der voigtliindischen Ritterschaft über dessen Theit- nahme an den Verhandlungen des sächsischen Landtags von 18^, in einem offenen Send schreiben an dessen Kommittenten erstattet. Meine Herren Kommittenten! In Gemäßheit der in meinem Sendschreiben vom 15. August 1840 übernommenen Verpflichtung liegt mir ob, Ihnen über meine Thcilnahme an den Ver handlungen des letztverflosscncn Landtags von 18;^ Rechenschaft abzulegen. Bevor ich jedoch derselben genüge, muß ich Ihnen zunächst mein Bedauern aus drücken, daß eine cingctretene Bcsitzvcrändcrung mir die gesetzliche Pflicht aufcrlegt, den mir crthcilten Auftrag, unter dankbarer Anerkennung Ihres ehren vollen Vertrauens, in Ihre Hände zurückzugcben. Außer Stande, begangene Fehler wieder gut zu ma chen, wünsche ich um so mehr, daß mein Verfahren Ihrer Billigung sich erfreuen möge- Die politischen Grundsätze, welche ich Ihnen in meinem ersten Rechenschaftsberichte entwickelte, haben mich auch in dieser letzteg'Pcriode meiner öffentlichen Wirksamkeit geleitet, deren Hauptzweck Aufrechthal- kung und Fortbildung unserer Verfassung durch die Freiheit der Presse und durch Mündlichkeit und Oef- fentlichkeit des Strafverfahrens stets war und cs ge blieben ist. Wenn Sie daher von meiner Seite eine Ar.mcrk. der Redakz. Bon dieser Nummer sind eine An zahl Ercmplare mehr abgezogen, morden. Sic sind, das Stük zu -i Ngr., in der Expcd. dies. Bl. zu haben. ') Besondere Anmcrk. Der Meinige wird später folgen. Todt. schärfere Opposition gegen die Regierung, als früher, in den Verhandlungen des porigen Landtags wahr- gcnommcn haben, so liegt die Hauptursache davon in dem Umstande, daß von derselben jene Grundsätze in Worten und Werken mehr als je in Frage gestellt und bekämpft worden sind. Oft habe ich aber auch für die Ansichten der Regierung, zwar nicht gespro chen, weil ich glaubte, daß die Organe derselben bes ser, als ich, dazu geeignet und befähigt wären, wohl aber gestimmt. Namentlich ist dies bei dem wichtigen Gesetze über die Einführung der neuen Grundsteuer der Fall gewesen, welches ich, ohnerachtct mancher, von dessen Vorbereitung vielleicht unzertrennlicher, Mängel und ohnerachtct einiger Nachthcile, welche mich als Rittergutsbesitzer durch dasselbe treffen, für ein sehr zweckmäßiges, dem Geiste unserer Verfassung angemessenes zu halten geneigt bin. Ich glaube da her auch unserer Regierung pflichtmäßig gedient zu haben. Denn könnte ich dies wohl auf bessere Art thun, als indem ich bemüht bin, sie von Irrwegen ab- zuhaltcn? — » Lassen Sie mich nun einen Blick werfen auf die wichtiger» Landtagsverhandlungen, bei welchen ich selbst das Wort ergriffen habe, und zwar zunächst auf die in der ersten öffentlichen Sitzung statt gefundene Berachung des von dem Abg. Todt gestellten Antrags auf Entwerfung einer Addressc zu Beantwortung, der Thronrede, welchen ich, wie bereits auf einem frühcrn Landtage, auch dieses Mal wieder unterstützt habe. Auf zwei vorhcrgegangcncn Landtagen mit großer Mehrheit von der zweiten Kammer verworfen, wurde er zuletzt von derselben angenommen. Ohne hier um ständlich wiederholen zu wollen, was ich zu Gunsten des Antrags gesprochen habe (ck. Si 10 und 11 der Mitlheilungen), muß ich doch auf einen Punkt mc» ncr Rede zurückkommen, in welchem ich die ungünstige Bcurtheilung der Zustände Frankreichs durch einen M«.