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scheinen könnten, dagegen mußte man aber auch der Ansicht der ersten Kommunrepräsentanten beitreten, welch, diese Schulden deS vorigen Stadtraths nicht eher übernehmen und decken lassen wollten, bis daS über die vorige Stadtkassenverwaltung des Stadtvoigt Stark eröffnete Defekturverfghren erörtert und been digt wäre. Hierunter nun eine« Mittelweg elnzu- schlagen, will man an den Stadtrath die Frage stel len, ob nicht zuförderst in dieser Sache ein Verhörs» und Dergleichstermin versucht werden sollte, als des sen Unterlagen ungefähr zu betrachten wären, daß der Stadtvoigt Stark gegen Niederschlagung deS De- fekturprozeffeS ein Vergleichsquantum gäbe und sol ches, vielleicht mit einem mäßigen Beitrag der sol venten Peräguazionsgelderpflichtigen und unter einigem Erlaß der Zinsen und Kosten, den Mitgliedern deS vorigen StadtratHS zu Deckung der schuldigen 600 thlr. überwiesen würde. . 3) Legte der Vorsteher, welcher mit Fertigung deS Entwurfs der Feuerordnung beschäftigt ist, den Anwesenden die Nothwendigkeit vor, an verschiedenen Stellen der mit einer Ringmauer versehenen Stadt durchzubrcchen und Rettuogsöffnungen herzustcllen: namentlich bezeichnete man die Mauer 1) hinter der Hofstadt, 2) beim Gößnitzhof und 3) in der Höll- gasse und stellte unter allgemeinem Einverständnisse den Antrag, den Stadtrath zu ersuchen, diesen Vorschlag baldigst zu berathen und wo möglich noch Heuer in Ausführung zu bringen; wobei man die näheren Bestimmungen und Verhand lungen unmaasgeblich einer Deputation überlassen würde. 4) Der mit Margarethen Katharinen verehel. Gläsel und deren Ehrmann Johann Georg Gläsel, ehemaligem Vorwerkspachtcr zu Gettengrün am 18. April 1839 vom Stadtrathe abgeschlossene Vergleich, nach welchem die Gläselin ein Aversionalquantum von 10 thlr. aus der Stadtkasse nebst den für sie noch in üexosito befindlichen Erlöse aus ihrem Getreide an 43 thlr. io gr. 9 Pf. bekommt, ist Seiten der Stadtverordneten ohne Erinnerung genehmigt worden. 5) Auf das Gesuch deS Hrn. RathSaktuar Geipel »m Entschädigung für seine Protokollführung in 12 Sitzungen der Stadtverordneten erkannte man zwar daS Begründete der in dem Protokolle deS Stadt ratHS vom 16. April 1839 ausgesprochenen An sicht. Weil man jedoch, wie die ältern Mitglieder versichern, Hrn. Geipel In der That einige Hoff nung zu einer kleinen Entschädigung gemacht hatte, so bewilligte man, unter vorausgesetzter Genehmi gung der Verwaltungsbehörde, als Entschädigung für Hrn. Aktuar Geipel ein Quantum von drei Thalern. 6) Die Ablösungsangelegenhelt mit dem Ritter gute Freiberg und die unter Gestattung einer einzigen Uebertrifft zu gewährente Rente von 2 gr. 2 Pf. jährlich oder 2 thlr. 2 gr. überhaupt, und 7) die Anschaffung des Repertorium zur säch sischen Gesetzgebung, ingleichen dreier Land-Karten, (In der Voraussetzung, daß von den Letzteren billige gewählt werden,) ist angenommen worden. 8) Der Ansicht des StadtratHS, wie solche auS den mit Hrn. Heckel, wegen Urbarmachung der Elster, ergangenen Akten hcrvorgcht, nämlich die Elster par- zellenweise zu verkaufen, konnte man jedoch nicht beitreten. Die Kommun verkauft fast alle ihre Plätze und leidet am Ende selbst Mangel. Uebrigens wird eine Verpachtung wohl auch denselben Nutzen geben, wie ein Verkauf, um so mehr, als anzunehmen ist, daß sich die Elster nach und nach von selbst auS- setzen und immer mehr werth werden wird. Man trägt deshalb auf parzellenwelses Verpachten der Elster an und glaubt, daß Hr. Heckel nöthigen Falls seinen Vorbehalt aufgcbcn wird. Sollte dies nicht geschehen, behält man sich weitere Ansprüche wider Hrn. Heckel zuvor. 9) Endlich ist den Stadtverordneten noch eröffnet worden, daß die Erkurrenzkassen-Rechnung dem Vor steher mitgetheilt, jedoch wegen Kürze der Zeit un vorgelegt, doch vorbehältlich abermaliger Einsicht zurückgegeben worden sei und 10) zuletzt referirte der Protokollant noch den Stand des zwischen der Stadt Schöneck und mehren servispflichtigen Städten, worunter Adorf, gangbaren Prozesses. Karl Todt, RedEr; der Stadtrath, »erlegerr Dru» von T. Wieprecht in Plauen.