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HWÄ-EnWkl TUdlÄ Sonnabend, den 22. März 1902. 52. Jahrgang. -MMWMW Nr. 67. Erscheint Inserate irden Wochentag abends für den folgenden Tag und nehmen außer ver Expedition auch die Austräger aut kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1^6 NM /M M ßR MW M/ dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk 1,82 frei in'S Haus (M MV Expeditionen solche zu ^riginalpreisen für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Archberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschhenn, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egndien, Hüttrngnmd u. s. rv Ä nr^S.blcr^L' für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Hohenstein-Ernstthal. Orgcrrr allere Geiirernöe--Verwcrltuirgen der rrrnbregerröen Ovtschcrfton. Dienstag, den 83. Miirz, Nachm. 4 Uhr, kommen in der hiesigen Weinkellerftratze: -ie Ladeneinrichtung eines Plättgefchiists, darunter eine Plättmaschiue, sowie verschiedene andere Möbel gegen Baarzahlung öffentlich zur Versteigerung. Sammelpunkt im Restaurant zur Börse. v iS«,»-. I« GMAsWo ks N AMmliis WeM-kriW. Bow Landtage. Dresden, 20. März. Die Zweite Kammer berieth heute über Kapitel 101 des ordentlichen Etats für 1902/03, Finanzielles Berhältniß Sachsens zum Reiche. Die Deputation empfahl, das Kapitel nach der Vorlage in den Einnahmen und Ausgaben je mit 42672100 Mark zu genehmigen bezw. zu bewilligen. Der Be- richterstatter, Abg. Däbritz-Nischwitz bemerkt dazu, cs sei diesmal nicht viel Erfreuliches über dieses Kapitel zu berichten, denn während bisher Zuwendungen vom Reiche an Sachsen stattgefunden hätten, müsse letzteres diesmal herauszahlen, da die Einnahmen vom Reiche nur 41142000 Mk. betragen, sich also ein Zuschuß in Höhe von etwa 1H, Mill. Mk. erforderlich mache. Er glaube, daß es hohe Zeit werde, Sachsen finanziell selbstständig zu machen, damit durch eine Reichsfinanz, reform der gegenwärtige beängstigende Zustand für die Einzelstaaten aushöre. Das Land dürfe wohl hoffen, daß die Regierung m dieser Beziehung ihren Vertreter im Bundesrathe instruiren werde. — Abg. Hauffe- Dahlen: Auch er habe den dringlichen Wunsch, das Land durch eine Reichsfinanzresorm selbstständig zu machen, da die Ausgaben für das Reich immer mehr gestiegen seien, seit 5 Jahren um rund 10 Mill. Mk. Dies würde nicht so hart berühren, wenn die Ein nahmen im Reiche mit der Steigerung der Ausgaben gleichen Schritt gehalten hätten; erstere erforderten jedoch in diesem Jahre ungefähr 3»/. bis 4 Mill. Mk. Zuschuß. In sehr kluger Voraussicht habe Sachsen in früheren Jahren einen Reservefonds für Kapitel 104 angelegt, der momentan über 4 Mill. Mk. betrage und aus dem wohl der Zuschuß ent nommen werde. Redner ergeht sich hierauf unter Bezugnahme auf Aeußerungen des sächsischen Finanz ministers v. Watzdorf, des preußischen Ministers von Miquel, des Reichstagsabg. Bachem rc. über die Ur sachen der Steigerung der Reichsauegabcn und äußert anschließend, er glaube, daß sowohl Bundesrath wie Reichstag die Schuld daran trügen. Man habe in früheren günstigen Jahren ungewöhnlich viel bewilligt. Jetzt hätten sich aber die Verhältnisse so gestaltet, daß man äußerst sparsam sein müsse, und dies zu erreichen, sei eine Reichsfinanzresorm der geeignetste Weg. Daß diese Reform dringend nothwendig sei, werde allgemein anerkannt. Die Einnahmen im Reichsetat wiesen dieses Jahr ein Defizit von 65 Mill. Mk. auf und zwar 50 Millionen Ausfall an Zöllen und 15 Millionen Ausfall an den Reichseisenbahneinnahmen rc. Die Steigerung der Einnahmen des Reiches sei überhaupt eine sehr minimale, da diese von 1901 mit 909 Mill. Mk. bis 1902 mit 910 Mill. Mk. nur um 1 Mll. Mk. gestiegen seien. Falls eine Reichsfinanzreform nicht zu Stande komme, müsse aus andere Weise Ab hilfe geschehen. Diese finde sich u. A. vielleicht da durch, daß man das Kapitel 104 in den außerordent lichen Etat aufnehme. Auch könne man zu einer Ergänzungsanleihe verschreiten, oder, wie dies ganz richtig bezeichnet werde, die Pumpwirthschaft einführen. Aus Allem ergebe sich, daß die Matrikularbeiträge nur als ein Nothbehelf angesehen werden könnten. Er habe mit seinen Ausführungen diese hochwichtige Frage anregen wollen, die eigentlich in den Einzel landtagen viel mehr behandelt werden sollte. Zum Schluffe richtet Redner an die Regierung die Bitte, sie möge nichts unversucht lassen, eine bessere Regelung der Verhältnisses Sachsens zum Reiche herbeizuführen, «ud wenn dies nicht möglich sein sollte, unseren Ver treter im Reichstage anweisen, auf größte Sparsamkeit bei Bewilligung der Reichsausgaben hinzuwirken. Staatsmivister Dr. Rüger erklärte: Die Staats regierung nehme keinen Anstoß, wiederholt zu betonen, daß sich das finanzielle Berhältniß der Einzelstaaten zum Reiche zu einem höchst unerfreulichen gestaltet habe, desfen Beseitigung dringend nothwendig sei. Als ein Borbeugemittel empfehle sich, die Ausgaben zum Reiche auf das thunlichste Maaß einzuschränken und die sächsische Regierung habe sich diesen Bestrebungen lei der Feststellung des diesmaligen Reichshaushalts, etats hingegeben. Indessen werde die Sparsamkeit allein nicht ausreichen, zu befriedigenden Ergebnissen zu kommen. Die Regierung erkläre auch heute wieder, daß das Zustandekommen einer Reichsfinanzreform von ihr als das Mittel angesehen werde, die jetzige Nothlage zu beseitigen und sie werde sich bemühen, daß man endlich zu einem gedeihlichen Ziele komme. Die W-ge, auf denen man zu einer gesunden Reform gelangen könne, seien sehr verschieden, und die Meinungen darüber recht getheilt. Er hoffe jedoch, daß man zu einer reinlichen Scheidung kommen und diese dringende Nothwe digkeit sich über kurz oder lang verwirklichen werde. Er glaube, daß, sobald der Reichstag seine jetzigen dringlichsten Arbeiten zu Ende aeführt haben werde, er sehr bald an die Reichs finanzreform herantreten werde. Ueber Kapitel 6, Elsterbad, berichtet Abg. Schieck- Frankenberg. Die Deputation beantragt, die Ein nahmen nach der Vorlage mit 295200 Mark zu ge nehmigen, die Ausgaben unter Abminderung von zu- sammen 6000 Mk. mit 225600 Mk. zu bewilligen. Die Deputation hat sich u. A. auch mit der Frage beschäftigt, wie die Erträgnisse des Bades zu steigern seien; es ist dabei auch die Frage der Verpachtung desselben angeregt worden, nach den Erklärungen der Regierung hat die Deputation diesen Weg jedoch nicht weiter verfolgt. Das Kapitel wird bewilligt. Zum Schluffe gelangt der Entwurf eines Gesetzes betreffend die Freilassung der Berstümmelungs- und Kriegszulagen rc. von Steuern und Abgaben zur Schlußberathung. (Berichterstatter Abg. Rittberger, Mitberichterstatter Abg. Gräfe.) Die Deputation hat zu dem Gesetzentwürfe eine größere Anzahl Ab- änderungen beantragt, als wichtigste auf Anregung aus der Kammer die, daß auch den Hinterbliebenen die Steuerbefreiung za Theil werden soll, sowie in letzter Stunde noch auf Anregung des Finanz ministeriums die Abänderung, daß das Gesetz statt am 1. Januar dieses Jahres erst am 1. Januar 1903 in Kraft tritt; auch soll die Steuererleichterung den in Sachsen wohnenden Angehörigen anderer Bundes staaten zu Gute kommen. Nach kurzer Begründung durch die Berichterstatter wurde der Gesetzentwurf ohne weitere Debatte von der Kammer einstimmig zum Beschluß erhoben. Ae ImtzebW »es WiduM. Petersburg, 20. März. „Rsgierungsbote" und „Journal de St. Pstersbourg" veröffentlichen den Wortlaut der russisch-französischen Erklärungen vom 16. März über die ostasiatische Frage. In der Mit- theilung der Regierung, die diesem Dokument voraus- geschickt wird, heißt cs u. a. über den englisch-japanischen Vertrag: Die kaiserliche Regierung hat den Abschluß besagten Abkommens mit größter Ruhe begrüßt. Die Grundsätze, die die russische Politik seit Beginn der Unruhen in China leiten, sind und bleiben unver änderlich. Rußland hält an der Unabhängigkeit und Integrität Chinas, des befreundeten und benachbarten Landes, ebenso wie Koreas fest. Rußland wünscht die Aufrechterhaltung des statu8 quo und allgemeine Beruhigung im äußersten Osten. Durch den Bau des großen Schienenweges durchSibirien mit derÄbzweigung durch die Mandschurei nach einem stets eisfreien Hafen begünstigt Rußland die Ausdehnung des Handels und der Industrie der ganzen Welt in diesen Gegenden. Würde es in seinem Interesse liegen, hierin jetzt Schwierigkeiten zu bereiten? Die von England und Japan bekundete Absicht, zur Erreichung derselben von der russischen Regierung unwandelbar verfolgten Ziele mitzuwirken, kann nur den Sympathien Rußlands begegnen trotz der Auslassungen gewisser politischer Kreise und verschiedener Organe der auswärtigen Presse, welche sich bemüht haben, die unveränderliche Haltung der kaiserlichen Regierung in Bezug auf den diplo matischen Akt, welcher in den Augen der russischen Regierung die allgemeine Lage am politischen Horizont in nichts ändert, unter einem ganz anderen Gesichts punkte darzustellen. Der „Boss. Ztg." wird aus Paris gemeldet: Die gleichlautende Note der französischen und russischen Regierung wurde gestern Nachmittag zur vereinbarten Stunde von den Vertretungen beider Staaten im Auslande den Regierungen, bei denen sie beglaubigt sind, ferner der „Havas"-Agentur und den beiden russischen Regierungsblättern übergeben. Die Bedeutung der Note liegt im zweiten Absätze. Trotz seiner gewollt unbestimmten Fassung stellt er mit genügender Klar heit die Thatsache fest, daß das französisch - russische Bündniß, das zwar immer ein allgemeines war, jedoch stillschweigend blos auf europäische Möglichkeiten bezogen wurde, infolge des englisch-japanischen Abkommens eine Erweiterung und förmliche Ausdehnung auf ostasiatische Angelebenheit erfahren hat. Diese Erweiterung des Bündnisses kann nur von Rußland angeregt worden sein, da Frankreich keine Ursache hatte, sich vom eng- lisch-japanischen Bündnisse bedroht zu sehen. ES bleibt jetzt zu erfahren, was Rußland Frankreich für daS neue Entgegenkommen geboten haben mag. Der erste Absatz der Note, wonach die Verbündeten niemals Sondervortheile in China angestrebt, sondern stets die Politik der offenen Thür geübt hätten, wird nach der gegenwärtig allbekannten Geschichte der russischen Mobi- lisirungsbestrebungen in der Mandschurei vieler Orten mit Staunen gelesen werden. Der Pariser „Figaro" schreibt, das französisch- russische Bündniß finde nun eine thatsächliche Befestigung und bilde angesichts der anderen Gruppirungen eine Richtschnur für die Aktion dieser beiden Mächte. Die erste Konsequenz des englisch-japanischen Bündnisses, welches Manchem sehr bedenklich erschienen sei, sei eine unzweifelhaft von friedlichem Geiste erfüllte politische Kundgebung (d. h. friedlich, insofern sie die aggresiven Gelüste der Engländer in Schach hält. D. Red.) Die Erklärung Frankreichs und Rußlands habe von Neuem die für ihre Aktion maßgebenden Gesichtspunkte dargelegt. Es sei angebracht, daß dieser Zweibund angesichts der neuen Gruppirung in dem Augenblicke, wo die ostasiatische Frage für Europa imme-- mehr Bedeutung erlange, öffentlich «eine Absichten bekräftige. Die französisch-russische Erklärung, die einen neuen Beweis für die immer enger werdende Solidarität der beiden Staaten bilde, sei eine offizielle Bestätigung dafür, daß der englisch-japanisch: Vertrag Frankreich nicht zu beunruhigen brauche. W-iter führt das Blatt, anscheinend inspirirt, aus: Frankreich und Rußland würden nicht dulden, daß irgend eine Macht oder Mächtegruppe bei etwaigen Unruhen in Nordchina, Iuennan oder Korea eine Intervention auf eigene Faust oder überhaupt Aenderungen im status czuo versuche. In diesem Betracht sei die Note als Mahnung aufzufassen, beruhigend dagegen sei die Note sür Deutsch land rnd die Vereinigten Staaten, welche im äußersten Osten bisher vorzogen, ohne Alliirten zu bleiben. Die genannten Mächte werden nunmehr zur Ueberzeugung gelangt sein, daß gewisse zufällige oder böswillige Mißdeutungen, denen die französisch-russische Politik im äußersten Osten jüngsthin ausgesetzt war, grundlos seien und daß daselbst die Politik der offenen Thür von Frankreich und Rußland zur Richtschnur genommen werde. In London berührt die französisch-russische Note natürlich „unangenehm". Die Blätter erklären sie sür einen Gegencoup gegen den englisch-japanischen Ver- trag und für die öffentliche Erklärung, daß das Bündniß zwischen Rußland und Frankreich auch auf den fernen Osten ausgedehnt sei. Die Reservation der Rechte in der Note sei eine verhüllte Drohung. Der „Standard" bringt einen pessimistischen Artikel, worin er den Grund zu Besorgnissen in dem unkontrollirbaren Gange der Ereignisse in China erblickt, für welchen eine neue Re bellion im Süden ein böses Omen sei. Die „Times" betrachten die Erklärung als bedeut same Anerkennung der großen Dienste, die der Sache des Friedens durch den Abschluß des englisch-japanischen Abkommens geleistet worden ist. „Daily Graphit" schreibt, England habe keine Ursache, sich über di? Vorgehen Frankreichs und Rußlands zu beschweren. England habe eS für nöthig gehalten, Vorsichtsmaß ¬ regeln gegen störende Einflüsse im fernen Osten zu ergreifen, >s dürfe deshalb nicht murren, wenn andere Mächte seinem Beispiele folgen. „Daily News" sagt, Frankreich und Rußland führen eine höchst ernste Sprache. Beide Mächtegruppen stehen jetzt einander von Angesicht zu Angesicht im fernen Osten gegenüber. Die Lage sei ernst und drohend. Der russische und der französische Botschafter überreichten bereits gestern persönlich dem deutschen Reichskanzler Grafen Bülow die Note über die ostasiatische Frage. Die „National - Zeitung" meint, unzweifelhaft müsse die russisch-französische Erklärung als ein Gegencoup des englisch-japanischen Vertrag- vom 30. Januar 1902 angesehen werden. Wie in diplomatischen Kreisen angenommen werde, stelle aber die Ausdehnung des europäischen Zweibundes zwischen Frankreich und Rußland auf Ostasien zugleich ein der Erhaltung des Friedens dienendes Gegengewicht gegen über dem im äußersten Orient bereits bestehenden Zweibunde zwischen England und Japan dar. Her vorgehoben zu werden verdiene, daß die Gruppirung der Mächte nunmehr endgiltig ersolgt zu sein scheine. Auf der einen Seite stünden die Mächte, die politische Interessen in Ostasien haben: England und Japan, Rußland und Frankreich, aus der anderen Seite müßten diejenigen Mächte unterschieden werden, die lediglich wirthfchaftliche Interessen anstrebten: Deutschland, die Bereinigten Staaten von Amerika, Oesterreich-Ungarn und Italien. Die „Kreuzzeitung" schreibt: ES wird nun alle« darauf ankommen, ob die Mittel, „durch welche die verbündeten Mächte" (Rußland und Frankreich) sich einen Schutz zu sichern bemüht sein werden, einen Charakter annehmen, daß sie den „Kriegsfall" so deut lich in sich schließen, daß Japan und in seinem Gefolge England damit einen Krieg rechtfertigen können. Ver kennen aber läßt sich nicht, daß damit ein Unwetter an jenem ostasiatischen Horizonte aufzusteigen scheint, und daß sich zunächst nicht vorhersehen läßt, ob es sich wieder verzieht. Deutschland ist, dank der guten Haltung, die unsere Politik bei Abschluß des Dangtse- Vertrags einhielt und in den Streitigkeiten über den russisch - japanischen Mandschurei - Vertrag behauptete, in dieser Krisis unter allen Umständen nicht einbe griffen. Welche Bedeutung aber die Revolution in Südchina in diesem Zusammenhänge gewinnen kann, entzieht sich aller Berechnung; jedenfalls hat sie an Wichtigkeit erheblich gewonnen. PckArg, 18. März. Die fremden Gesandten beschlossen, die Verwaltung der Stadt Tientsin wie der den chinesischen Behörden zu übertragen. London, 20. Man, Der Pekinger Korrespon dent der „Times" telegraphnt unterm 19. 0.: Der russische Gesandte habe den Prinzen Tsching zur Ueber- nahme der Verpflichtung veranlaßt, daß bei den Lanv- und Ssestreitkräften in Nordchina keine Ausländer ange stellt werden sollten. Die Verhandlungen mit der russisch-chinesischen Bank wegen Gewährung ausschließ licher Bergwerksrechte in der Mandschurei seien seit dem Eingänge ver amerikanischen Note und dem Einbruch Englands und Japans eingestellt. Die Verhandlungen wegen Räumung der Mandschurei dauerten fort. Ver schiedene Anzeichen sprechen für eine Lömng dieser Schwierigkeit in nicht zu ferner Zeit. Die Entschädig ungssumme, die China an Rußland sür die Ausgaben zu zahlen hat, die letzterem während der Besetzung der Bahnlinie Schanhaikwan - Niutschwang erwuchsen sind, belaufen sich auf 700000 Taöls Der Tientsiner Berichterstatter des „Standard" brachte kürzlich in einer Betrachtung über die Bemühun gen Rußlands, China zum Abschluß des mandschurischen Vertrages zu bewegen, den Wortlaut einer Zuschrift des russischen Gesandten an den chinesischen Würdenträger Wangwentschao. Die Aeußerung des russischen Gesandten beweist eine ungemeine Fertigkeit dieses Diplomaten, sich dem blumenreichen Stil der Chinesen anzuschmiegen. Sie lautet: „Unsere beiden Länder sind, wie du wohl weißt, feit Tausenden von Jahren treue Freunde, und unsere Grenzen schließen sich aneinander, wie sich beim Manne Lippe auf Lippe fügt, oder wie beim Wagen die Achs« an das Rad. Unsere Freundschaft für euch ist deshalb größer als die irgend eines anderen Landes. Ich bin erst kurze Zeit in China, aber ich denke an dein Land» bei Tage und bei Nacht. Was euch betrübt, das betrübt auch mein Volk. Was euch erfreut, das erfreut auch uns. Andere Länder denken nicht so." Die „Westminster Gazette" bemerkt dazu: „Lie Landesgrenzen haben frei-