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'o Sonntag, den 20. Juli 1902. Geißler. vr. Polster Geißler. SSchftfcheS. t! und anstehendes Waldgras, 40 ^l beschriebene, viel aufopfernden Sinn von den Arran geuren und Ausführenden fordert, ist leicht begreiflich. Desto größere Anerkennung ist dafür allen, Damen und Herren, zu zollen. Möge das gute Gelingen allen Lust machen, auch später wieder ihre Kraft und Zeit in den Dienst einer guten Sache zu stellen! Arrangeure im Vergleich zu den ersten Volksfesten bedeutende Fortschritte gemacht haben, was für die^ Zukunft zu den besten Hoffnungen berechtigt. Daß das Publikum mit den gebotenen Beranstal- ungen zufrieden wa>, bezeugt die rege Betheiligung an denselben. Wie wurde die Glücksbude mit dem Rade immer von dichten Schaaren umstanden, die die laut gerufenen Nummern auf ihren Loosen aufmerksam verfolgten und wie war jeder mit feinem „Hier" bei der Hand, wenn Fortuna ihn begünstigt harre, besonders wenn es ihm 2 340 550 755 Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w hellen und in diesem Zustande beharrlich zu verbleiben. — Schön war es auch hinsichtlich der großen Zahl 'einer Besucher. Waren doch 10000 Erwachsene auf dem Platze anwesend. Schön auch, daß alle Schichten der Bevölkerung vertreten waren, wie cs sich für ein Volksfest geziemt. Schön war cs auch bezüglich des Arrangements. Dieses lieferte den Beweis, daß diel erregt hatte. Wagen und Pferde waren recht zigeunerisch, )ie Garderobe prächtig. — Noch sei nicht vergessen, daß ein reg^s Mitglied des ErzgebirgSvereins eine Ffft-Zeitung verfaßt hatte, die in Hunderten von Exemplaren abgefetzt worden ist und mit Beifall gelefen wurde. Der Zahl der Besucher angemessen, Hütte man allerdings einen stärkeren Absatz erwartet. Daß ein solches Unternehmen, wie das hier Kahlschläge in Abth. 23, 27, 36 und 64, 17, 42, 63 Einzel- Durchforstungshölzer in Abth. 45. 49, 59 und 60, I Hoheasteia-Sruftthat, 19. Juli 1902. Kttthcilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent- gegcngcnommen und eventl. honorirt. — Kür Gastwirthe! Eine für das Gast, wirthsgewerbe interessante Entscheidung fällte kürzlich das sächsische Oöcrlandesgericht. Ein Schankwirth inH.- E. hatte zu einer in seiner Gastwirthschaft veranstalteten Die für die Beschotterung des Hüttengrundweges nmhigen Steinsuhren sollen Sonntag, den 2V. Juli n. e. nachmittags 5 Uhr im Gasthofe „Deutscher Kaiser" im Auktionswegc an den Mindestfordernden vergeben werden. Oberlungwitz, am 18. Juli 1902. . , Erscheint irden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Rik. 1M durch die Post Mk 1,82 frei in's HauS. an die hiesige Ortssteuereinnahme abzuführen. Nach Ablauf dieser Frist wird die zwangswe-.se Beitreibung der Reste veranlaßt werden. Gersdorf, den 17. Juli 1902 Der Gemeindevorstand. Göhler. an die hiesige Stadtsteuereiuuahme — Rathhaus, Zimmer Nr. 2 — abzuführen. Hohenstein-Ernstthal, am 16. Juli 1902. Der Stadtrath. vr. Polster. Fcstlichkit zwei Komiker angenommen, die die an wesenden Gäste durch Gesangs- uud deklamatorische Vorträge unterhalten sollten. Der Gastwirth Lezahlte die Beiden aus eigenen Mitteln, die Gäste bezahlten w.dr Eintrittsgeld, noch wurde eine Tellersammlung veranstaltet. Der Gastwirth wurde daraufhin wegen gewerbsmäßiger Veranstaltung von Singspielen G 33a d-r Gewerbeordnung) angezeigt, weil er nicht die er forderliche polizeiliche Genehmigung eingeholt hatte. Das vom Gastwirth angerufene Schöffengericht sprach den Angeklagten frei, da eS die Erwerbsmäßigkeit nicht sür erwiesen ansah. Das Landgericht als Be- rusungsgericht kam jedoch zu einer Vecurtheilung von 10 Mark, weil der Gastwirth von der Veranstaltung der Singspiele, wenn auch nicht direkt, so aber doch indirekt Nutzen gehabt habe. Die hiergegen beim Oberlandesgericht eingewendete Revision wurde als unbegründet verworfen. Derselbe Gastwirth war auch noch wegen Uebertretung der Polizeistunde angektagt worden. Nach dem hier in Frage kommenden Regu lativ dürfen sich in Schai.kwirthichasten mit weiblicher Bedienung in der Zeit von Nachts 12 bis srüh 6 Uhr Gäste nicht aushalten. Die vom Angeklagten angenommene Aushilfskellnerin stellte auch ihre Thätigkeit um 12 Uhr ein, verweilte aber bis 4 Uhr Morgens m Lokale, da sie erst um diese Zeit mit der Bahn absahren k nute. Hierin wurde eine Uebe» trctung des Regulativs erblickt. Schöffen- und Land- gericht sprachen jedoch den Gastwirth frei, weil nicht erwiesen sei, daß mit der Annahme einer AushilfS- kellnerin daL Lokal den Charakter einer Schankwirth- schast mit weiblicher Bedienung annehme. Auf die Revision der Staatsanwaltschaft, die schon in der er wiesenen Bedienung der Gäste durch das Dienstmädchen diesen Charakter erblickte, hob das Oberlandesgericht das Urtheil auf und verwies die Sache zur noch maligen Verhandlung au das Landgericht zurück. — Die Arbeiterpensionskasse der Königl. Sächs. Staatsbahnen hat im Jahre 1901 für Beiträge der Mitglieder, der Eisenbahnverwaltungen usw. 1,500,041 Mark vereinnahmt. Die Ausgaben betragen nur 511,694 Mk., so daß ein Ueberschuß von 1,054,436 Ma>k verbleibt. Das gesammte Vermögen der Kasse beläuft sich auf 11,982,462 Mk. — Die Sammlungen für die Chinakämpser in sächsischen Miliiärvereinskreiseu haben den ansehnlichen Betrag 17,545 Mk. 17 Pf. ergeben, davon sind 7723 Mark 40 Pf. inzwischen als Unterstützung verausgabt worden. Der verbleibende Rest von fast 10,000 Mk. soll an invalide Chinakämpfer zur Bertheilung gelangen. — Unser Königreich Sachsen hat die zweifelhafte Kahlschläge in Abth. 23, 27, 36 und 64, Einzel- und LurchforstungShölzer in Abth. 45, 49, 59 und 60 für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Hohenstein - Ernstthal. Gregan aller Gerneinöe-Verervaltungen ösr uinlregenöon Ortschaften Wasirrstrver. Die Wafsersteuer auf die Monate April bis mit Juni lfd. Js. ist längstens bis MM 31. Juli Sss Js. bei Vermeidung der zwangsweifen Beitreibung an unsere Stadtfteuer-Einuahme — Rathhaus. Zimmer Nr. 2 — abzuführen. Das Schulgeld, Fortbildungsfchulgeld und dasjenige für fremdsprachlichen Unterricht auf das 3. Vierteljahr (Monate Juli bis September) 1902 ist lävgstens bis zum 31. Juli dss. Js. H. im Hotel „Gewerbehaus" in Hohenstein-Ernstthal Freitag, den 25 Juli 1902, Vormittags 9 Uhr au, Stck. bi., 512 Stck. N.-Stämme bis 22 Ctm. Mttst., 1 Rückblick aus das verflossene „Erzgebirgische Volks-Fest". Acht Tage sind verflossen, seit das erzgebirgische Zolkssest »einen Anfang nahm. Trotzdem bastet es noch lebhaft in der Erinnerung, und auch heute rufen wir noch: ES war schön! — Schön war eS in Bezug auf das Wetter, dar in den vorhergehenden Tagen sich sehr ungeberdig stellte, um zu rechter Zeit sich aufzu- auf Oberwaldenbura-Nüsdorfer Revier. Es sollen Ahchos mit WsM nach Grei; und Karthmühle. «Ri n ZR LSOL 5 Uhr 56 M. vorm. -x aus Hohenstein-Ernstthal in ,11 Uhr 48 M. nachmittags. 8 „ 20 „ „'m Planen i. V. ob. Bi. aus L 9 „ 30 „ Kahrpreise für Hin- uud Rückfahrt: 4,00 M. II. Kl., 2,50 M. Ul. Kl. 10lägige Fab» kartengiltigkeit. Schluß des Verkaufs am 2. August abends 9 Uhr. Näheres ist aus der bei den beteiligten Stationen unentgeltlich zu erhaltenden Uebersicht zu e,scheu. Kgl. Gen-Dir. d. Sächs. Staatseisenbahnen. Bekanntmachung. Der am 15. Juli 1902 fällig gewesene Zuschlags-Einkommensteuertermin ist spätestens bis zum 21 Rm. N.-Brennscheitc, 18 „ N.-Brennklöppel, 20,50 Wllhdt. N.-Brennretsig, 16 Plätze anstehende Stöcke und Inserate nehmen außer der Expedition auch die Au-träger auf . dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltung Oberwaldenburg. Anzeiger für Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, » 7 n n ,, 23/29 „ „ bu., 3 „ „-K ötzer v. 10/17 „ Oberst., N.-Stangen von 3/6 Ctm. Unterst., » n „ 7/9 „ „ - - „ 10/14 „ Bekanntmachung. Ter Zuschlag zur Einkommensteuer ist mit 25 o/y des Jahresbetrages spätestens bis den 25. Juli a. e. an die hiesige LctSsteuereinnahme abzuführen. Oberlungwitz, am 18. Illi 1902. Ter Gemeinde-Vorstand. Lieberknecht. IMWSSS Nr. 166. WMMWWMWWM.' 52. Jahrgang. ?' I. im Gasthof „zur Katze" in Obertirschheim Mittwoch, den 23. Juli 1S02, Vormittags '^9 Uhr au, " ' Der tttemeindeNneonb loergönnt war, ein Gänschen davontragen zu dürfen, er rv e m e , n o e v orflano. -Wie fehlte es auch dem Glückstops und der Würfel- kverrneiyr. ibudc, desgleichen den Wursbuden nicht an Zuspruch! I Hoffte doch jeder vom Glück das beste. Auch die Sonderrng von Chemnitz nach Planen i. «„ oberer die das Werthvolle mit Jitteresse in Augenschein nahmen und das Scherzhafte lachend begrüßten. — Wie fehlt, es auch in den Buden mit Süßigkeiten nicht an Abnehmern und der „erzgebärg'sche Pflasterstähma" verschmähte es nicht, seine Waare auch im Umherziehen abzwetzen. — Wie eifrig wurde ferner der Fichtelberg erstiegen, um von seiner Höhe im Fluge herabzuschweben. — Schon von weitem hörte man das Gelächter dec Kinderschaar, wenn im Kasperletheater eine allgemeine Keilerei stattfand und willig traten sie mit in Aktion, wenn Vivats oder Gesang von ihnen beansprucht wurden. Würstelpavillon und Waldschänke erfreuten sich eines reißenden Absatzes ihrer Vorräthe, denn hungrige und durstige Seelen gab es in Menge. Auch das Weinzelt wurde nicht vernachlässigt; noch in später Stunde soll es an fröhlichen Trinkern nicht gefehlt haben. Der Schützenhaussaal war natürlich stets voll besetzt und die Jugend schwang sich dort fleißig in fröhlichem Tanze. Erschienen junge Damen unter Musikbegleitung im Zuge auf dem Platze, um einen Reigen aufzuführen, io strömte alles dem Podium zu und folgte mit den Augen den zierlichen Bewegungen der Tänzerinnen. — Einer großen Anziehungskraft erfreute sich auch das Volkstheater, in welchem eine größere Anzahl von Bewohnern unserer Stadt sich der Mühe unterzogen, das Fest-Publikum zu unterhalten. Alles, was hier geboten wurde, war schön. Ein Quartett trug mehrere Männerchöre mit bestem Erfolge vor. Von anderen wurden komische Borträge in vorzüglicher Weise aus geführt und erregten deshalb die größte Heiterkeit. Akrobaten setzten durch ihre Leistungen die Zuschauer in Erstaunen. Andere Turner erfreuten das zahlreiche Publikum durch prächtige Stellung von „Marmor- gruppen". Die Schlußgruppe war eine humoristische. Der „Pflasterstähma" bildete den Mittelpunkr derselben, was einen stürmischen Beifall zur Folge hatte. Reges Leben entstand an beiden Tagen auf dem Festplotze in den späteren Nachmittagrstunden, wenn eine Horde Zigeuner erschien, die vorher durch einen Umzug in den Straßen der Stadt großes Aufsehen