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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 25.04.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190204259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19020425
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19020425
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-04
- Tag 1902-04-25
-
Monat
1902-04
-
Jahr
1902
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 25.04.1902
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Festredner, der mit Worten gesprochen hatte, die,I hinter seinem Hause steil emporragenden Felsen mit gleich edel in Inhalt und Form, zur Begeisterum einem Hammer Steine abzuschlagen, zu welchem Zwecke hinreißen mußten. Er bedeutete aber auch die Aner-' er aus einer Leiter stand. Durch die fortgesetzten mit Hammerschläge lockerte sich schließlich das Gestein und Am Freitag Abend in der kannt. Der Friede war wieder eingekehrt, aber W ! Alter schützt vor Thor 4. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Mit übermenschlicher An ¬ rief er, wir haben ihn ge- am Fuße des »unden, im Schnee erfroren, tot, Hochwald!' Schluß folgt. Schutz und die umher- die beiden Knaben lebens- stand , laßter i Bestanl Firma wehren an in Ee fanden bau, i Als m stand i erstaun Mühe und Nl FuchSb gesetzt, mochte, nachher waren, Verb-echens schuldig, heil nicht! alles" ein. Um die Abwickelung des Programms machten sich neben den Sängern und der Naumann'schen Capelle, die nochmals mit aller Anerkennung genannt sei, noch Mitglieder des Turnvereins Neustadt ver dient. Die Turner leisteten in , Tisch- und Stuhl gruppen" Brillantes, und ganz besonders das prächtig entworfene Schlußbild, exact gestellt, trug ihnen vollste Anerkennung ein. — Um Mitlernacht begannen die Tische verlassener zu werden, und kurze Zeit darauf erreichte die von echt vaterländischem Geiste umwobene Feier ihr Ende. — Das Kgl. Ministerium des Innern hat den Hilfsweichenstellern Mayer und Friedrich auf hiesigem Bahnhofe das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen. Diese Auszeichnung wurde denselben durch einen Vertreter der Kgl. Eisenbahn-Betriebs- direktion Chemnitz am 23. dieses Monats in feierlicher Weise überreicht. — Grumbach. Se. Maj. der König haben geruht, dem Ortsrichter Barth hierselbst das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. — Waldenburg, 23. April. Heute Vor mittag erfolgte bei herrlichstem Welter in Gegenwart der Vertreter der hiesigen Behörden, von Turnvereins. Mitgliedern und Freunden der edlen Turnerei die feierliche Grundsteinlegung zur Turnhalle des hiesigen Turnvereins. — Zwickau. Durch ein großes Schadenfeuer wurden am Montag im nahen Hartmannsdorf sämml- liche Gebäulichkeiten des Neefe'schen Gutes eingeäschert. Das Vieh konnte gerettet werden. — Weberfoctor Georgi aus Mülfen St. Iakob ist vo n Landgericht Zwickau zu einem Monat Gesäng- niß verurtheilt worden, weil er einem Arbeiter 1'/z Mk. Lohn für angeblich schlechte Arbeit abgezogen und dabei den Nachweis der betreffenden Firma fälschlich angefertigt halte. — Am 23. April feierte Herr Gotthold Winkler in Zschopau leinen 100. Geburtstag. — Cainsdorf, 22. April. Der 71 Jahre alte Hütteninvalid Grünthal hier war gestern Vor- mittag damit beschäftigt, in seinem Hofe von einem Plötzlich entlud sich der liegenden Steine verletzten gefährlich. — Weitzenborn. 9. Stunde wurde der im straße entlang gelaufen. „Wir bringen ihn," Weber P schaffen m daß er sn ES ist fro kommen n — Z eine ganz; Mann, Fr kurz sollte nur seine Dauer sein, denn im Sommer 1870 erklang abermals die Kriegstrompete. Diesmal gings gegen den welschen Erbfeind, und an den ruhm reichen Kämpfen betheiligten sich, wie der Herr Redner im Besonderen auSführt, die Sachsen in hervorragendem Maaße. Am Abend des 18. August, nach der Schlacht bei Gravelotte, trat der Prinz in ein Lazareth. Ueber die matten Züge der zu Tode Getroffenen ging ein freudiges Leuchten, als der Kronprinz erschien, und manchem mag wohl das Sterben erleichtert worden sein. In diesem Momente hob sich wiederum der Vor- Hang, und das zweite Bild, nicht minder von packender Wirkung begleitet wie das erste, läßt uns in eine Krankenstube blicken; der Kronprinz, aus den aller Augen gerichtet sind, überreicht eben einem Schwer- verwundeten das eiserne Kreuz. Den letzten Theil seines Festvortrages beginnt der Herr Redner mit dem Schlußkapitel der Kriegs- geschichte. Ruhmbedeckt zogen 1871 nach der Fest setzung der Friedens Präliminarien Führer und Sol daten in die Heimath ein. — Der damalige Fürst, König Johann, sollte nun noch zwei Jahre Friedens- arbeit vollbringen können; als er am 29. Oktober 1873 seine Augen für immer schloß, da war der Schmerz der Sachsen groß, aber man blickte mit innigem Vertrauen zum Nachfolger, dem vielgenannten Kron prinzen Albert, auf, der dann auch in den langen Jah.eu seiner weisen Regierung ein Vater seines Volkes geworden ist. Es wird uns leicht, schloß der Herr Redner, einen so gütigen Monarchen zu lieben, und an seinem heutigen Geburtstage können unsere Gefühle nur in dem innigen Wunsch auLklingen: Gott erhalte uns unseren König noch lange! — Während die letzten Worte in einem brausenden Hoch auf den Landesherr n gipfelten, und während die National! ymne stehend gesungen wurde, zeigte sich unter Bunffe^ er aus der Bühne das letzte Bild: Köniz?Huldigung. Der andauernde Beifall, der sich dann entwickelte, galt in erster Linie dem beliebten Fürsten vom St fürsten unheilbc durchaus Manne seine Si also ein Zr Zeitung fühlte, g man an vorbereit wäre w Leichenfe unter eir dem Stc Worte: grüßt D schrieb dl seiner Ui Trotz die der Bern erst als i benachrick zessin M eintraf. Berfügun Vormülm Gu« Spannung Bäckmann c nehmung d Skopeck erzc lich sollte, n an der Reit steifen Mützl diese fürVo wollte, sei ei rade diesen i gehört Er Rittmeister I sei sofort in zählt, was e> gekommen m Der Dragon« er habe fas Mütze und stehen sehen. Ansprache, die die P:rson des Deutschen Kaisers Wilhelm H. zum Gegenstände hatte. Das geeinte deutsche Vaterland verkörpere sich in der Person des deutschen Kaisers. Auch heute brauchten wir ihn nicht weit zu suchen; weilte er doch als erster Gratulant am Hofe unseres Königs. Die beiden Herrscherge stalten, hier der Greis im Silberhaar, dort die straffe soldatische Mannesgestalt, wie sie sich tief in die Augen blicken — wahrlich, ein erhebendes Bild, ruft der Herr Redner aus. Und wenn wir dann die Augen weiter schweifen lassen auf die Thaten unseres Kaisers, dann haben wir allen Grund, mit Vertrauen zu ihm auf zublicken. Er verstand es wie kein Zweiter, mit sicherer Hand das Reichsschiff zu lenken, vorhandene Gegen sätze auszugleichen usw. Daß er cs bei Lösung dieser seiner schweren Aufgabe nicht allen Klassen rechimachen konnte, ist klar. Er hat seine Regentengewalt nie da zu mißbraucht, daß Leben zu genießen; im Gegen- theil, er ist vielleicht der fleißigste Arbeiter im ganzen deutschen Vaterlande. Möchte es auch ein schöner Er folg des heutigen Abends sein, daß die Herzen im Gedenken des Kaisers höher schlagen, daß wir auch in Zukunft, wenn an großen Fragen der Zeit ge arbeitet wird, mit Vertrauen zu ihm ausblicken. — Mit zündenden Worten fordert der Herr Redner auf, erneut dem thatkrästigen Herrscher zu huldigen, und begeistert stimmte man in die Hochrufe, sowie in den Gesang des Liedes „Deutschland, Deutschland über grinst, er Hal es auf uns abgesehen, er hm uns seinen Krallen und wird uns erbarmungslos töten. kommt, es kommt, das gräßliche Ungeheuer!" M plötzlich löste sich eine große Menge davon ab, riß den >lten Mann mit in die Tiefe und begrub ihn dort örmlich. Dadurch erlitt er außer einem Beckenbruch o schwere innere Verletzungen, daß er nach Verlaus von einigen Stunden seinen Geist aufgab. — Glauchau, 21 April. Um hier die Gründung eines Schwimmvereins anzuregen, veranstaltete gestern Nachmittag der Geraer Schwimmklub im hiesigen Stadt bade ein großes Schauschwimmen, das zahlreich besucht war. Abends fand im Hotel „Stadt Hamburg" ein ge selliges Beisammensein statt, an dem viele Schwimmer und Schwimmfreunde theilnahmen. Die beiden Vorsitzen den des Geraer Schwimmvereins hielten Ansprachen über ven gesundheitlichen und sittlichen Werth des Schwimmens, sein^Verhältniß zum Turnen, und über den Unterschied zwischen volksthümlicher und sportlicher Betriebsweise des Su,wimmens. Herr Bürgermeister Brink erklärte, nach Kräften auf die Einführung des obligatorischen Schwimm unterrichts für die hiesigen Schulkinder hinwirken zu wollen. Der Erfolg des Abends war die Gründung eines Glauchauer Schwimmvereins. — In einer Lehmgrube bei Zwickau fand man in 11 Meter Tiefe einen gut erhaltenen Backzahn einer Mammuths, der den ersten derartigen Fund in dortiger Gegend darstellt. 10. Lebensjahre stehende Knabe Carl Martin Fleischer von hier in der Nähe Herr, weil Sind Zeit der 1 will gebor Fami «nkll Zeit Thiel Perse sie sv schuld schuld bei ih ersehn habe, dabei die V wußt sich d verspr zu vei Thiele mitteli der T Zeit r bracht jetzt n B.'wei gegen anwal Angekl stands der G in Oh nach 4 Zustar kündig 6 Mo also de gehörst liegen zu lassen und lieber aus Oybin Hilse zu holen Alfred v. Rüger stockte, die Erregung schnürte ihm die Kehle zu. Es war, als ob das Fieber den Aermsten schon packle. Er begann sich Vorwürfe zu machen, daß er nicht bei seinem Bruder geblieben und mit ihm im Schree eifroren sei. Endlich schlief er aber doch vor' — In Bernstadt, einem Städtchen von 1400 Einwohnern, ist eine Sclekta ins Leden gerufen worden. — In Buchheim fand der WirthschaftSbesitzer Röder beim Abbruch seines alten Backofens cirka 40 Stück alte Münzen, von denen gegen 25 die Größe eines 5-Markstückes haben und die Jahreszahlen 1551—1629 aufweisen. — Frankenberg, 21. April. Ein schweres Sittlichkeit-Verbrechen verübte am Freitag Nachmittag dec in den 50er Jahren stehende pensionirte verhei- rathete Weichenwärter Kühn hier, indem er die 19jährige, geistig etwas beschränkte HauSmannStochter Schilde von hier im nahen Buchenwalde überfiel und verge waltigte, wobei er dem Mädchen, um eS am Schreien zu verhindern, den Mund zuhielt. Nachdem der Wüst ling das Mädchen freigelassen, theilte dasselbe das an ihm verübte Attentat in der Nähe befindlichen Spazier- gängern mit, welche den Thäter bei seiner Flucht er kannten. Kühn wurde am Sonnabend dem hiesigen Amtsgericht zugesührt, entzog sich aber in der vergangenen Nacht durch Erhängen dem irdischen Richter. — Bockwa, 19. April. Auf der Schneeberger straße hier ist gestern Nachmittag die 1^/z Jahre alte Frieda Queck von einem vorüberfahrenden Lastgeschirr überfahren und ihr dabei der Kopf völlig zertrümmert worden. Dem Führer des Geschirres soll, wie Augen zeugen versichern, eine Schuld an dem Unglücksfalle beizumessen sein. — Nachdem schon seit zwei Jahren der Bau einer elektrischen Bahn durch die Stadt Freiberg in Aussicht genommen und von den städtischen Behörden beschlossen worden war, ist vor kurzem die staatliche Genehmigung eingetrcffen. Die Bahn ist für den Personenverkehr bestimmt, doch beabsichtigt man auch, um die Genehmigung des Gepäckverkehrs nachzu suchen. — In Eutritzsch bei Leipzig stürzte eine 63 jährige Frau beim Fensterputzm aus dem 1. Stock auf die Straße und war sofort eine Leiche. — Wir berichteten dieser Tage, daß der Rechts anwalt Fnytaq als Verwalter des Konkurses der Leipziger Bank ein vorläufiges Honorar von 439000 Mk. erhalten habe. Welche bedeutende Arbeit dieser Herr zu bewältigen hatte, ergiebt sich aus Folgendem. Es sind in dem Konkurs der Leipziger Bank 94 Mill. Mark nicht bevorrechtigte Forderungen mit 8000 Gläubigern bei 11000 Posten und 166426 Mark bevorrechtigte Forderungen zu prüfen gewesen. Ueber 270 Mill. Mark an Depositen habe die Konkurk- verwaltung zurückgegeben und rund 28 Mill. Mark Accepck cdite reguliren müssen. Es sei ferner da! Verhaltniß zu 18 bedeutenden Firmen mit einem Engagement von 13 Mill. Mark zu ordnen gewesen. Bei der Casseler Aktien-Gesellschaft für Trebertrocknung und deren Tochterinstünten erreichen die zum Konkurs ang>meldeten Beträge über 170 Mill. Mark. I ' dieser Summe des BerichiS des KonkmsoerwalterL spreche sich eine ungeheure Arbeit auS. Ergänzend bemerkte sodann Rechtsanwalt Fceywg, daß die Ab wickelung der Verbindung mit der TrebertrocknungS- Gesellschafl durch die anhängenden Konkurse sehr er schwert werde. Letztere können unter Umständen theil- weise sehr lange dauern. Nur der Konkurs der Trebergesellschast Weißwasser sei zu Ende geführt und lasse, als einer der besten, eine Dividende von 12 bis 13 Prozent erhoffen. Seitens der Konkursverwaltung der Leipziger Bank werden alle Anstrengungen ge- macht, überall, wo kein Konkurs vorhanden ist, di« Angelegenheiten so schnell wie möglich zu ordnen. Sie hoffe, unter allen Umständen im Lause dieses Jahres noch eine Dividende von mindestens 15 Proz., wenn nicht 20 Proz., was sich erst im Oktober über blicken lasse, vertheilen zu können. — Leipzig. Am Sonnabend Abend traf UN der Ecke vom Markte und der Katharineustraße ein stöhnte er, „er senkt sich auf uns herab und will uns erdrücken! — Siehst Du nicht, wie der G'pfel uns nach Hayn führt, zu finden, habe sie das Schneewetter überrascht. Nun wäre das Vorwärtskommen ganz be schwerlich geworden. Da mit einem Male sei sein Bruder gestürzt und habe mit gebrochenem Oberschenkel der elterlichen Wohnung entfernt an einem Kirschbaum erhängt aufgefunden. Es wird angenommen, daß der Knabe einen kürzlich vorgekommmen Selbstmordanfall hat nachahmen wollen, daß er sich aber aus der Schlinge nicht wieder hat befreien können. Es liegt nichts vor, was den sonst gut gesitteten Knaben hätte in den Tod treiben können. — Niederhatzlau, 18. April. Der am Mon tag in seinem Steinbruch verunglückte SteinbruchSbe- sitzer Moritz Reifert ist in der Nacht zu Donnerstag im Kgl. Krankenstift zu Zwickau an seinen schweren Verletzungen verstorben. — Auf der Heimfahrt ging dem Gutsbesitzer Pflugbeil aus Lippersdorf in Leugefeld das Pferd durch, wodurch der Besitzer, sowie drei mit im Wagen sitzende Lehrer herausgeschleudert wurden. Während Pflugbeil arge Fleischwvnden am Arme, Kops und Rücken davontrug, wurde bei Kantor Hartmann aus LipperLdors ein Rippenbruch konstatirt. Die Ver letzungen der beiden anderen Lehrer waren leichterer Art. — Der frühere Bolensuhrmann Dienewald, der kürzlich beim Durchgehen der Zacherschen Pferde in Lengefeld verunglückte, ist den damals erlittenen Ver letzungen erlegen. — Eibenstock, 18. April. Nach hierher gelangter Mittheilung hat sich der von hier gebürtige, zuletzt in Pölbitz bei Zwickau wohnhafte Fabrikarbeiter Max Lenk, welcher im Herbst v. I. in Schneeberg seine Geliebte, die Fabrikarbeiterin Apitz erschossen hat und deshalb vom König!. Schwurgerichte zum Tode ver urtheilt, später aber zu lebenslänglicher Zuchthaus strafe begnadigt worden war, im Zuchthause zu Wald heim erhängt. — Johanngeorgenstadt, 19. April. In d-r nahen böhmischen Stadt Bäringen wurde am 15. April dem im 69. Lebensjahre stehenden Josef Siröer das 37. Kind geboren Seine erste Frau beschenkte ihn in 17- jähriger Ebe mit 13 Kindern, die zweite mit 12 und die .dritte in läjähriger Ehe mit 12 Kindern, zusammen 24 Knaben und 13 Mädchen; jedoch sind nur noch tOKinder am Leben Herr Ströer ist mit Glücksgütern nicht sehr reich lich gesegnet und sah sich infolge Krankheit auch ge- nöthigt, seine beste Einnahmequelle, die Aufzucht und das Abrichten von Gimpeln, aufzugeben. In früheren Jahren bereiste Hwr Ströer sowohl die Hauptstädte der österreichischen Länder, als auch die des Auslandes, und verkaufte seine abgerichteten Bögel. — Pirna. Wegen schweren SittlichkeitS- verbrechenS, begangen an einem 9 jährigen Mädchen, wurde in das hiesige AmtsgerichtSgesängniß ein hier wohnhafter 76 jähriger Privatier eingeliefert. Derselbe hatte sich schon jahrelang gleicher Vergehen schuldig gemacht und wurde bereits zu mehrjähriger Zuchthaus strafe verurtheilt, aber wieder beurlaubt. Während dieser Urlaubszeit machte er sich des vorliegenden draußen vor der Thür, aber der Himmel war hell ge- worden, und der Gipfel des Hochwald schien bereits im Morgenlichte zu dämmern. Im Ohre klangen mir noch die Fieberworte deS Kranken: „Er kommt auf uns zu, er will uns erdrücken!" „Solltest Du Dich wirklich am Verführer Deines Lieblings gerächt haben, Du trotziger, düsterer Geselle?" srug ich m ch »».willkürlich, und es durchrieselte mich wie ein unheimlicher Schauer. Da kam ein Mann mit einer Laterne die Dorf- Die Hochwa!d-Lene. Eine Geschichte von den Lausitzer Bergen von Ha»S Hagen. Erschöpfung ein. Ich ging hinunter, um nun endlich mein Abendbrot einzunehmen, und ersuchte ccn Haus knecht, einstweilen bei dem Kranken zu bleiben. Als ich wieder zurückkehrte, phantasierte er ganz schrecklich. Halb im Wachen, halb im Schlaf wurde er von den furcht barsten Wahnvorstellungen gepeinigt. „Siehst Du, Karl, siehst Du, der Hochwald kommt," zu dürfen, und er begab sich zur Brigade, al< ihm daS bewilligt wurde. Schon damals erwies sich Prinz Albert als der gute Seist seiner Sachsen. Er war übecall gern gesehen und wurde freudig begrüßt, wo er sich nur zeigte; trug er doch wie jeder ander: Soldat alle Beschwerden deS Lagerlebens unter den Unbilden der Witterung. — Nach ernster Berathung, die von den führenden Offizieren am 12. April 1849 gepflogen wurde, fand am darauffolgenden Tage der Sturm aus die Düppeler Schanzen statt, den anschei nend uneinnehmbaren Befestigungen. Am frühen Morgen wurde auSgerückt, Pioniere vorneweg, dann gings zum Angriff, die Dänen wurden hinunter ge worfen, auf allen Punkten tobte der Kampf. Prinz Albert hielt inmitten heftigen Feuers neben dem Ge neral von Prittwitz. Er sieht schon lauge, wie die Sachsen heftig bedrängt werden, und in einem Mo- ment plötzlicher Eingebung sprengt er an die Spitze einer sächsischen Abtheilung, die mit einer Kanone einen wichtigen Punkt besetzt hält und heftigem Feuer ausgesetzt ist. Mit donnerndem Jubel wird er empfangen, er folgt auch nicht dem Adjutanten, der den Befehl des Generals von Prittwitz zum Zurückgehrn überbringt, und erst dem schriftlichen Befehl leistet er Folge. Während man der Festrede mit ungetheilter Aufmerk samkeit bis hierher folgte und noch ganz unter dem Eindrücke der lebendigen Schilderung stand, hob sich plötzlich der Vorhang und ein von Mitgliedern hiesiger Militär-Vereine gestelltes lebendes Bild zeigte uns den historischen Vorgang: Im Vordergrund links die Kanone, ringsum BedienungS- und Bedeckungsmannschaftev, und im Hintergründe Prinz Albert, wie er eben den schriftlichen Befehl des Generals entgegennimmt. — Dann führt Herr Schuldirektor Dietze die Zuhörer an daS Grab der gefallenen Sachsen, wo am anderen Tage der Prinz eine ergreifende Leichenrede hielt. Begrüßt und empfangen vom Jubel dec Sachsen kehrte später der Prinz in die Heimath zurück. — In Deutschen Landen war nun zwar der Geist der Ein heit erwacht, aber die Frage: Wer soll die Führung übernehmen, Preußen oder Oesterreich? spitzte sich immer mehr und mehr zu, derart, daß imJahre 1866 ein Krieg zwischen Preußen und Oesterreich und den diesem verbündeten Staaten entbrannte. Die unent wegte Tapferkeit der Sachsen, die im heftigsten Feuer, unter den größten Verlusten und unter der bewährten Führung des Kronprinzen standhielt, wurde nach Be endigung des Krieges selbst von den Gegnern aner- Jch blieb bei dem Kranken zurück. Gestützt aw meinen Arm, zitternd und blaß, wankte der Ärmste nach seinem Z innrer hinauf. Während ich beim Auskleiden behilflich war, erzählte er mir ihre näheren Erlebnisse Sie seien gestern vormittag auf der Ruine des großen Röll gewesen, als plötzlich sein Bruder mit dem Fern glas entdeckt habe, daß auf dem Hochwald ein neuer, prächtiger Aussichtsturm stehe. „Nun kennen Sie doch meinen Bruder," seufzte der Erzähler, „sofort stand sein Entschluß fest, den Aussichtsturm kennen zu lernen." So waren sie, wie ich weiter erfuhr, in Warten berg abgestiegen, per Schlitten über Gabel bis Lücken- vorf gefahren und hatten heute Nachmittag gegen 4 Uhr den Aufstieg nach dem Hochwald begonnen, um dann über Hayn nach Oybin herabzusteigen. Oben war alle« im Schnee gelegen. „Ich bemühte mich," fuhr der Erzähler fort, „den 27jähriger Handarbeiter aus Eythra mit seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau zusammen. Er fordert: sie aus, wieder zu ihm zurückzukehren, was die Frau ablehnte. Darauf zog er sein Taschenmesser und brachte ibr mehrer Stiche in den Oberarm bei. Die Frau kam ins Krankenhaus, der Mann ins Polizeigefängniß. — Leipzig, 22. April. Ein Zusammenstoß, der leicht größeres Unglück hätte anrichten können, hat gestern Vormittag in der Nonnenstraß- zu L.-Klein- zschocher staltgefunden. Als nämlich ein in der Nonnen- traße wohnhafter Fabrikbesitzer in seinem Wagen aus dem Grundstück herausgefahren kam, passirte gerade ein von Connewitz kommender Güterzug der Berbin- )ungSbahn die Nonnenstraße. In dem Augenblick cheute daS Pferd und ging auf den entgegenkommenden Zug zu. Der Fabrikbesitzer sprang noch rechtzeitig aus dem Wagen und brachte sich in Sicherheit, wäh rend der Kutscher sich dadurch rettete, daß er von Ich faßte die Hände des Fieberkranken und versuchte ihn wach zu machen. Er öffnete die Liber und sah mich mit flackernden Augen an. „Horch, horch, sie kommen," rief er, „sie kommen, ie bringen ihn, tot oder lebendig, — was — tot ode> ebendig?" Es war eine furchtbare Nacht! Stunde um Stunde verrann, niemand kam, alles war still, nur die Unglücklichen zu tragen. strengung schleppte ich ihn ein Stück, dann versagten mir die Kräfte. Mein Bruder drang selbst darauf, ihn Pferd erheblich« Verletzungen erlitt. Ein Verschulten trifft Niemand. — Bon feinem eigenen Geschirr über fahren und getödtet wurde heute Vormittag in der Nähe des L.ihhauseS der Bierkutscher Friedrich Her mann Schubert. — Oschatz, 19. April. Auf dem hiesigen Güter- bahnhofe verunglückte heute Vormittag der Bahn arbeiter Schödler auS dem Nachbardorfe Zschöllau da durch tödllich, daß er beim Rangiren auSglitt uud ihm die Räder eines Güterwagens über die Brust gingen. Dec B runglückte, ein noch junger Mann, hinterläßt feine Wittwe mit einem kleinen Kinde. — Durch die leichtfertige Behandlung eine- Sprengschusses seitens einer Steinbrechers kamen in dem an der bayerischen Grenze, im sogenannten Loch bühl bei Poffeck befindlichen Steinbruche 2 Knaben zu schwerem Schaden. Während der Mann auS einer nahegelegenen Wirthschaft Zündhölzchen herbeiholte, machten sich sein 11 jähriger Sohn und dessen 14- jähriger Spielgefährte mit der Zündschnur zu schaffen. kennuvg für die vorzüglich arrangirten Gruppen auf der Bühne. Die nächste Nummer wurde durch die vereinigten Gesang-Bereine auSgeführt: „Schäfers Sonntagslied", v. Kreutzer. Auch späterhin erfreuten die Sänger durch ihre Darbietungen — „Dir möcht' ich meine Lieder weihn'" (Kreuzer,) „Dankgebet" aus den altniederlän- dischen Volksliedern (Kremser) und „Rein springt die Flut" (Schmidt) —. Als Dirigenten erschienen nach einander die Herren Lehrer Eidner, Cantor Merker und Musikdirektor Naumann. Bald nach der Festrede ergriff Herr Pastor Günther das Wort zur — Plauen i.B., 23. April. Mit dem Streit um den Besitz eines KindeS hatte sich gestern daS hiesige Lantgericht zu befassen. ES handelt sich um einen jetzt etwa 4^ Jahre alten Knaben, welcher sich bei der noch unbestraften, 40 Jahre alten Steinmetz ehesrau Anna Christiane Leutner geb. Boit in Mark neukirchen befindet. Die Leutner behauptet, der Knabe sei ihr rechtmäßiges Kind, während die Kartonnagen- arbeiterSehefrau Zungenkeller geb. Thiele in OelSnitz daS Gegentheil behauptet und erklärt, daß der Knabe zr Kind sei. Der Angelegenheit liegt folgendes zu Grunde. Am 18. September 1897 genas die damals noch ledige Thiele in OelSnitz eines Knaben, welcher — Von der Polizei in Plauen i. V. wurde ein stellenloser Commis aus Oesterreich wegen Betrugs verhaftet. Derselbe hatte im „Vogil. Änz." eine größere Anzahl von Commis- und Geschäftsführer- stellen für das Ausland, sowie mehrere gut dotirte Stellen für Oberzeichner und Zeichner zur Besetzung ausgeschrieben und dabei ersucht, den unter re schiede- nen Chiffern an die Expedition der Zeitung zu senden den Offerten ein Rückporto von 40 bis 45 Pfg. in Marken beizufügen. Um diese Marken war eS ihm zu thun. Man fand bei ihm bereits über 100 An erbieten vor. — Planen i. V., 21. April. Schwer verunglückt ist gestern Nachmittag der etwa 30 Jahre alte Sticker Fischer aus Mühlgrün bei Auerbach. Er stürzte auf der Elsterberger Straße im Kaltenbachgrunde so un glücklich vom Rade, daß er lebensgefährliche Kopf- Verletzungen davontrug. Der Mann ist ins hiesige Krankenhaus gebracht worden. — Am Sonntag Nachmittag entstand unterhalb der ehemaligen Weidenmüller'fchen Ziegelei auf Schönecker Flur (Vogtland) ein großer Waldbrand, dem etwa 6 Acker Bestand zum Opfer gefallensind. In BogelSgrüner Flur und in der Nähe der Mark neukirchener Straße auf Klingenthaler Flur konnten entstandene Waldbrände bald wieder gelöscht werden. verschlossen gewesen. Nach längerem Hin- und Herirren I Fieberreden des Kranken durchbrachen die Ruhe. Gegen an der steilen Berglehne, ohne den richtigen Weg, der Morgen wurde es besser mit ihm Ich öffnete das Fenster und sah hinaus. Hohe Schneemassen lagen einem Bock auf daS Dach eines ScbuvvenS sprang l ind dadurch ebenfalls keinen Schaden erlitt. Pferds die Namen „Paul Kurt" erhielt. Am 9. Oktober 1897 und Wagen wurden ein Stück von dem Zuge geschleift,! brachte die Thiele ihr Kind zu der damals gleichfalls wobei der letztere total zertrümmert wurde und da-' noch ledigen, in Adorf in dem Hause des Gastwilthes
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