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derSoupfabfeilumglilderRandesbauernichajtathjen Verband bet landwirtschaftl. Senoffenschaften int reiftaat Sachfen e. 3. / Berbandsblatt der 600 Jächfifchen land wirtjc. SenofJenschaften mit über 70000 Alitgliedern und mindeftens 50000 Jelbftändigen land wirtjchaftl. betrieben / Annabme- [teile für Bilanveröffentlichungen u. Anzeigen: Die Gefchäfts- [teile des Berbandes,Dresden-A. 1,5idonienstr. 13. % uf 27448 für. 22 ten 28, 1934 31, Snhalt: Den Dorfkassen zum „Rationalen Spartag" — Sparen unb Bersicherung — Sicherheit für ben Spater — Geschenturkunde zum Grbhof-Sparbuch — ie Neuordnung des genossenschaftlichen Prüfungswesens — Spruch — Mebenwirkungen des genossenschaft- lichen Warenverkehrs — Bekanntmachungen — Anzeigen 9achdruct nur mit Genebmigung der Scoriftleitung geftattst Den Dorkasen zum „Dationalen Spartag" Grose Ereignisse unb Beranstaltungen gaben beute Öen 8wec, in der Hufbauarbeit bei deutschen Boltsgemeinschaft unb einer Wirtschast int nationalsozialistischen Sinne Anla3 zu geben zu prüfendem Rückblic unb 8 wägendem Ausblic. So soll auch der diesjährige „National-vartag" Gelegenhett bieten, unb über das Geleiftete Rechenschast abzulegen unb daraus bie Fünftige Aufgabe abzuleiten. Die gielberuste Wirtschaftsführung unter ber nationalsozialistischen Regie- rung hat das Selbstvertrauen in bie fünf» tige Gntwiclung Deutichlands unb ber deutschen Wirtschaft in hohem Masze ge= stärkt. Sie Eingliederung ber ländlichen Ges nosienschaften als Reichshauptabteilung III in ben Reichsnährstand bebeutet int nationalsozialtitischen Aufbau nicht ledig- lic eine prganisatorische Masznahme, spn- dern entscheidende Bielsetzung unb Auf- gäbe. Bei der praktischen Qurchführung ber nationalspzialistischen Bauernpolitit gaben bie ländlichen enossenschaften auf wirtschaftlichem Gebiete bereits tatkräftig unb 3. S. entscheidend miwirken können. Sen Dorffassen ist durc das Reics- erbhofgeset und bie dadurc bedingte grundsätliche unbelastbarkeit ber Erbhöfe auf beut Gebiete ber Versonalkreditver- sorgung eine verantwortungsvolle Auf- gäbe erwachsen. Sie Schwierigkeit ber Mufgabe lag weniger in ber Vermittlung baw. Gewährung non Versonalkrediten an sich, denn auf diesem Gebiete ver fügen bie Dorffasien über reiche Erfahrungen, sondern viel« mehr in ber E r f c I i e ß u n g baw. Bef Raffung ber hierfür erforderljchen Mittel In bezug auf bie Steigerung ber Spareinlagen unb Gewinnung neuer Sparer war umfassende Arbeit zu Leisten. Dieje ist um so höher 8u bewerten, als sic in derselben Zeit bie Rotwendigkeit ergab, bie Zinshöhe mit ber Leistungsfähigkeit ber Birtschaft in Ginflang zu bringen. 3m Hinblic auf bie durchgeführte Zinssenkung bei ben ©orffaffen gewinnt bie Erhöhung ber Spareinlagen beson- bere Bedeutung als Vertrauensbemeis. 3« der Zeit vom 1. 7. 1933 bi§ zum 1. 1. 1934 sind bie Spareinlagen ber Dorf- kaiien von 1,422 Milliarden NM. auf runb 1,450 Milliarden Reichsmark, alfo 1,9 v. $., gestiegen. In ber barauffolgen« ben Seit bis zum 1. 7. 1934 ift eine weitere Steigerung um 67 Dlilionen ober 4,6 v. $. auf runb 1,517 Milliarden ein« getreten. Zu diesem Zeitpunkt fommen noch 227,22 Millionen Neicsmart Einlagen in laufenber Rechnung hinzu, fo daß sic ein Gesamtbetrag für bie ben ©orffaffen anvertrauten Gelder in Höhe von runb 1,744 Milliarden 9. ergibt. ®e« merkenswert ift bie Erhöhung ber Svarerzahl von 3,1 Mtl- lionen im Borjahre auf 3,8 Millionen im Jahre 1934. ©a» durc wirb bie Selbst- unb Nachbarschaftse hilfe, beren Biel bas genossenschaftliche Sparen ift, auf eine breitete Grundlage gestellt. Im Gegensat zu früheren Ge- pflogenheiten, nac denen bie einzelne ©orffaffe ihre Bentralkafse unb diese wieberum bie Deutsche Zentral-Genossen- schaftskasse als Anstitute zur Darlehnss beschaffung betrachteten, ift nunmehr durc baS Bestreben auf Erhöhung ber Sparer« sahl unb ber Spareinlagen ein gesunder Weg eingeschlagen worben, bie Mittel für dieDarlehnsgewährung aus eigener Kraft ber ©orffaffe zu erstellen. ©ie Steigerung ber Spareinlagen ift aber nicht allein für bie Gewährung von Versonalkrediten von Bedeutung, sondern mindestens in ebenso hohem Mase für bie Finanzterung ber ländlichen Warenbewe- gung zur unterstütung ber reibungSlofen Durchführung ber Marktregelung. Diese Tatsache hat sic aus ben Erfahrungen im legten Getreide- wirtschaftjahr eindeutig gegeigt. Wenn bie ©orffaffen mit Stola auf bie Erfolge beS ver» gangenen Fahres zurückblicken fönnen, fo foU ihnen das neuer Ansporn sur Arbeit im kommenden Hahre fein. Biele ließen durc bie trüben Erfahrungen ber hinter uns liegen» ben Krisenzeit ben Mut sinken. Gerade ihnen aber müsjen bie Ergebnisse beS legten Fahres geigen, baß bet angestreng- ter Arbeit selbst in schmerer Seit ber Erfolg nicht ausbleibt. Aus diesem Grunde ift für alle Rechner unb für bie Dorf- taffen felbst bie höchste Einsatzbereitschaft erforderlich. Durch möglichst weite Erfaifung von sonst brachliegendem Bolk: vermögen wirb dieses ber Gesamtheit zugänglic gemacht unb dem Sauern bie Anpasjung an bie Erforberniffe ber nativ: nalsozialistischen Wirtschaft in bezug auf bie Nahrungs- und Rohstoffversorgung beS deutschen Bolkes erleichtert. Sparen und Bersicherung ©er Gedanke ber Borsorge für bie Zufunft ift fein „Sind” ber Meuzeit, sondern ift gleichsam mit ber Sorge um das tägliche Brot zur Welt gekommen. Sei ben ©riechen unb Römern war Sparen eine beliebte Hebung, wovon uns zahlreich Funde alter Tonspgrkajsen Kunde geben. In diese Seit fallen auc bie Anfänge ber Versicherungen, unb gwar in Form ber sogenannten Sterbetaffen, bie ein Mittelding darstellten zwischen Sparen unb Bersichern. ©aS deutsche Zunftwesen im Mittelalter hat biefe Einrichtungen als icherheit gegen bie Unbilden unb Schicksalsschläge des hebens neu gedacht unb feinen Verhältniijen angepaßt. Hier sind „dte Sorläufer ber heutigen SerficherungSformen gu suchen, wie: Feuer=, Hagels, Unfall« ober Rebensversicherung, bie aus bem modernen Wirtschaftsleben nicht mehr fortzu-