Volltext Seite (XML)
Nr. 74 3076 PAPIER-ZEITUNG Postkarten mit Schreibraum auf der Vorderseite die jetzt ein einheitlicher Zustand auf diesem Gebiete für ganze Welt geschaffen. (National-Ztg.) Hugo Kretschmann in Papierverarbeitungsmaschinen von welchen Größen und Das Verzeichnis ist b. H. in Buch mit ein Ver ¬ mal auf und gibt bei jeder an, in Schweren die Sorte zu haben ist. dauerhaft und sauber gebunden. Ansichtspostkarten mit brieflichen Mitteilungen auf der Vorderseite sind jetzt im Verkehr mit der ganzen Erde zur Beförderung gegen die Postkartentaxe zugelassen Das Reichspostamt hat die Postämter angewiesen, solche Karten auch im Verkehr nach außereuropäischen Ländern nicht mehr mit Nachporto zu belasten und derartige Karten aus außereuropäischen Ländern ohne Nachtaxe auszuhändigen, mögen sie mit Strafporto belegt sein oder nicht. Damit ist zeichnis der verschiedenen von ihr auf Lager gehaltenen Papiersorten enthält. Dieses Verzeichnis gibt ein über sichtliches Bild der heutigen Fn’wicklung der Papier fabrikation. Die dem Verzei ! is vorangehende alpha betische Aufzählung der verschidenen Sorten füllt allein 5‘/2 Seiten. Das Verzeichnis führt diese Sorten noch ein ¬ zeichnet zu werden pflegen. Das Matsuma-Papier ist ein europäisches Erzeugnis, ähnelt aber in Farbe, Oberfläche, Griff und Festigkeit dem geschätzten japanischen Papier. Zum Nachweis, daß es auch im Druck gleiche Eigenschaften hat, sind eine Radierung und verschiedene bunte Bilder in dem Musterheft abgedruckt, die sämtlich Anerkennung ver dienen. Trotzdem also das Papier wesentlich billiger ist als echt japanisches Papier, scheint es doch dessen wesent liche Vorzüge zu besitzen. Vom Landgerichte I in Berlin war am 3. März der Musikalien händler Alfred Neumann, Angestellter des Warenhauses Jandorf, wegen Vergehens gegen das Warenschutzgesetz verurteilt worden. Er hatte sechs von ihm bearbeitete Musikstücke in 1000 bis 4000 Exemplaren herausgegeben. Auf dem Titelblatt oder im Innern stand: »arrangiert von Karl Heinz«. Dadurch fühlte sich der Komponist Karl Heins in seinen Rechten beeinträchtigt, weshalb er Strafantrag stellte. Der Angeklagte hat angegeben, er habe wegen seiner Aehnlichkeit mit dem Schauspieler, der im Schauspiel Alt-Heidelberg den Prinzen Karl Heinz gibt, diesen Namen als Pseudonym gewählt, da er von seinen Bekannten, auch von seiner Braut, so genannt zu werden pflege. Das Ge richt hat aber doch angenommen, daß er sich strafbar gemacht habe. — In seiner Revision führte der Angeklagte aus: Für den Autor oder Bearbeiter ist das Produkt keine Ware; nur körper liche, nicht geistige Erzeugnisse fallen unter den Begriff der Ware. Für den Verleger sind allerdings geistige Produkte Waren, aber nicht für den Autor. Der Angeklagte hielt sich für befugt, den Namen zu benutzen, unter dem er seinen Freunden bekannt war. Er hat auch nur alte, bekannte Lieder bearbeitet; bei solchen ist es dem Publikum ganz gleichgiltig, wer sie arrangiert hat. — Der Reichsanwalt erklärte die Revision für begründet und bemerkte: Der Begriff Ware ist vom Gerichte verkannt worden. Es hat übersehen, daß es sich um das Ver hältnis des Angeklagten als Autor zu seinen Werken handelt, nicht das des Verlegers. Bei Waren handelt es sich nicht um geistige Produkte. Solche können erst gegenüber dem Buch drucker, Verleger, Sortimentsbuchhändler zu Ware werden. Geistige Produkte finden ihren Schutz nicht im Warenzeichen gesetz, sondern im Urheberrecht. In diesem wird aber das Recht des Pseudonyms anerkannt. Der § 12 des BGB gestattet, den Gebrauch eines fremden Namens zu verhindern. Selbst wenn man annimmt, daß eine Ware vorliegt, so waren doch die Verkehrsansichten maßgebend. Hier steht aber nur das gewöhn liche Namensrecht in Frage, nicht ein industrielles Markenrecht. — Das Reichsgericht hob das Urteil auf und verwies die Sache an das Landgericht zurück. Matsuma-Papier von Gerhard Loeber in Amsterdam. Für Stiche, Radierungen und besonders kostbare Druck werke pflegt man das durch seine Weichheit, Feinheit und Gleichmäßigkeit ausgezeichnete dünne japanische Papier zu verwenden, dessen beste Sorten als »kaiserlich Japan« be- Bcrlin SIV 68, Lindenstr. 37. In Nr. 15 von 1903 wurde die Tiegeldruckpresse »Falke« (Patent Waite) beschrieben und abgebildet. Neuerdings ist auch diese Maschine mit einem selbsttätigen Einlegeapparat, hauptsächlich für den Druck von Briefumschlägen, versehen. Die so ausgerüstete Ma schine arbeitet, wie wir uns überzeugen konnten, sehr schnell und trotzdem genau. Auf dem Einlegeapparat kann ein großer Stoß Briefumschläge aufgeschichtet werden, den die Maschine nach und nach verbraucht und unten, bedruckt, auf einen Transportgurt ablegt, von dem die fertigen Um schläge von Zeit zu Zeit fortgenommen werden. Soll eine Arbeit ohne Einlegeapparat auf der Maschine gedruckt werden, so läßt sich diese Aenderung in wenigen Minuten ausführen. Der »Falke« bietet auch in dieser Form den großen Vorteil, daß der Einleger bei seiner Arbeit nicht mit den Fingern in die Maschine geraten kann, weil die Bogen auf einem wagerechten Tisch nur bis an eine Greifer stange geschoben werden. Der »Falke« leistet mit dem Einlegeapparat etwa 4000 Druck stündlich, ohne ihn 3500 bis 2500, je nach dem Format und der Arbeit. Für Papierwaren- und Kartonnagenfabriken besonders wertvoll ist eine bei derselben Firma ausgestellte selbst tätige Loch- und Oesen-Einsetzmaschine mit dem Namen »Perle«, die mit Kraftbetrieb arbeitet. Diese Maschine stanzt erst das Loch in entsprechender Größe und setzt unmittel bar danach die Oese ein. Sie ist für alle Arten Karton, Leinwand, Tuch oder Seide verwendbar und läßt sich durch Umstellen eines Hebels dahin ändern, daß sie nur Löcher stanzt, aber keine Oesen einsetzt. Ihre Arbeitsleistung be trägt etwa 3000 bis 4000 Oesen stündlich. Den Unterricht erteilt Herr Arthur Woernlein, Verwaltungs direktor des Deutschen Buchgewerbevereins, Leipzig. Als Er läuterung beim Unterricht dient ein reichhaltiges Anschauungs material von Platten, Werkzeugen, schematischen Darstellungen von Maschinen und Musterblättern, die bis zur Vervollständigung der Lehrgegenstände der Buchhändler-Lehranstalt in freund licher Weise von dem Deutschen Buchgewerbeverein aus seinen Sammlungen geliehen werden. Das »Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel« bemerkt hierzu: »Unseres Wissens ist die Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig die erste buchhändlerische Schule, die ihren Schülern Unter richt in Buchgewerbekunde erteilt und sie so mit den Tech niken der einzelnen Zweige des Buchgewerbes vertraut machen läßt. Wir beglückwünschen-die Anstalt zu dieser Erweiterung ihres Lehrplans, die sicher von bestem Erfolg für das praktische Wissen ihrer Schüler sein wird.« Buchgewerblicher Unterricht. An der Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig begann mit dem Winterhalbjahre ein Unterricht für Buchgewerbekunde. Dieser wird folgende Gegenstände be handeln: A. Die Geschichte des Buches. Das Buch vom Alter tum bis zur Neuzeit. — B. Die Materialien zur Herstellung des Buches: 1. Die Bereitung des Papiers und der Pappe. 2. Die Papiersorten und die Papierprüfung. 3. Die Herstellung der Schrifttypen. 4. Die Schrifthöhe, der Schriftkegel und das typo graphische Rechnen. 5. Die Druckfarbenfabrikation. — C. Die Technik des Satzes und des Druckes. 1. Werk-, Akzidenz-, Musiknoten-, Anzeigensatz. 2. Die Satzbeschleunigung (Setz maschinen, Logotypen). 3. Die Kennzeichen der verschiedenen Druckarten; das Zurichten von Satz und Illustrationen; die Her stellung der Ausschnitte. 4. Die Schnellpresse, die Tiegeldruck presse, die Rotationsmaschine. 5. Die Stereotypie und Galvano plastik. — D. Die Illustration des Buches. I. Hochdruck: a) Der Holzschnitt, b) Erläuterung der Photographie; die Zinkographie, c) Die ein- und mehrfarbige Autotypie; die Chromotypie; die Spitzertypie. II. Der Flachdruck: a) Lithographie und Chromo lithographie. b) Die Algraphie (Aluminiumdruck) und der Zink druck. c) Der Ein- und Mehrfarbendruck. III. Der Tiefdruck: a) Die Radierung, der Stahlstich und der Kupferstich, b) Die Heliogravüre (Photogravüre). IV. Tief- und Flachdruck vereinigt. Der Musikaliennoten-Stich und -Druck. — E. Die Fertigstellung des Buches: Das Broschieren und Einbinden. — F. Die Aus stattung des Buches. Die Kunst in der Buchausstattung. — G. Der Vertrieb des Buches. Die Preisberechnung und der Absatz des Buches. Eingänge Lager - Verzeichnis von Ferd. Flinsch, G. m. Berlin SIV 68, Lindenstr. 70. Die Firma gab ein 118 Seiten in Register-Format heraus, welches Verfassername als Warenbezeichnung? Reichsgerichts-Entscheidung. Nachdruck verboten