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D)APIERVERARBEITUNG f§ Buch Gewerbe esB Berliner Typographische Gesellschaft Geschäftsstelle: Berliner Buchgewerbe-Saal, Friedrichstraße 231. (11—2 Uhr). Vorsitzender: G. Könitzer, W 57, Dennewitzstraße ig. Kassierer: C. Rinck, Schöneberg, Bahnstraße 43, link. Aufgang III. Schriftführer: E. Baumeister, Gneisenaustraße 16 Die beiden Ferienmonate sind abgelaufen, und die Ver einstätigkeit soll wieder aufgenommen werden Brachte uns die Zwischenzeit eine Reihe höchst beachtenswerter Neuerscheinungen, von denen genauere Kenntnis zu nehmen wäre, so bringt uns der kommende Monat in Leipzig einen zweiten Vertretertag der Deutschen Typographischen Ge sellschaften, auf welchem über den weiteren Ausbau des vor drei Jahren auf unsere Anregung begründeten Ver bandes dieser Vereine beraten und aus den gesammelten Erfahrungen heraus die Ziele fester gesteckt werden sollen. Dieser Tagung wird die Gesellschaft zunächst ihr Interesse zu schenken haben. Mit dem Berliner Buchgewerbesaale werden wir sodann im Oktober das Feld unserer Tätigkeit nach den voll kommeneren Räumen des Papierhauses, Dessauerstraße 2 III, verlegen; dort ist die Möglichkeit zu noch intensiverer Anteilnahme aller buchgewerblichen Kräfte an unserer ge meinnützigen Arbeit gegeben, und wir hoffen, daß sich diese auch in reichstem Maße bekunden wird. So vielseitig und anspannend das Wirken des Einzelnen sein mag, eine Stunde idealen Mitschaffens oder Mit genießens im Berufe wird man sich noch immer abgewinnen können. So hoffen wir denn, daß sich jedes unserer ge ehrten Mitglieder bei allem Ernst der Arbeit auch ein gut Teil Berufsfreude bewahren wird. * * * Die nächsten beiden Sitzungen werden noch im alten Lokale, Friedrichstraße 231, 2. Hof I, abgehalten; wir laden zur ersten Sitzung nach den Ferien zu Dienstag, 4. September 1906, abends 1/29 Uhr ein und bitten um regen und pünktlichen Besuch. Der Vorstand Tages-Ordnung: 1. Geschäftliche Mitteilungen. — Eingänge. 2. Ausstellung und Besprechung von Zeichnungen und Gemälden des Graphikers und Landschaftsmalers Oskar Michaelis. Berichterstatter: Herr C. Kulbe. 3. Die Johannisfestdrucksachen 1906. Ausstellung und Be sprechung derselben. Herr G. Könitzer. 4. Der zweite Vertretertag der Deutschen Typographischen Gesellschaften zu Leipzig am 22. und 23. September 1906. Stellung von Anträgen. Wahl eines Abgeordneten. Be richterstatter: Herr G. Erler. 5. Technische Neuerungen und Anfragen. Gäste sind herzlich willkommen! Die Mitglieder finden Gelegenheit, die fälligen Beiträge für das III. Vierteljahr zu entrichten; säumige Mitglieder wollen sich die Adresse des Kassierers vormerken (s. oben). Friedensschluß im Steindruckgewerbe Die Kommissionen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber haben nunmehr auch die streitigen Lohnfragen in Saalfeld einmütig geregelt. Demnächst kommen Breslau und Hannover daran. * * <? * Zu dem Bericht aus Barmen in Nr. 67 S. 2767 gestatten wir uns zu kurzer Richtigstellung zu bemerken, daß der Vorschlag eines Angestellten, stets zwei Umdrucker anzunehmen und den einen davon zu entlassen, von uns niemals befolgt worden ist. Hyll & Klein, Barmen Tarif-Amt der deutschen Buchdrucker Die Prinzipals- und Gehilfenmitglieder des Tarifaus- schusscs der Deutschen Buchdrucker haben in ordnungs mäßiger Weise die Abänderung des bis 31. Dezember laufen den Jahres giltigen Deutschen Buchdruckertarifes beantragt. Gemäß § 43 des Tarifes sind die Abänderungsanträge ein gereicht worden, die dem Tarifausschuß zur Beratung und Beschlußfassung vorgelegt werden sollen. Zu diesem Zweck rufen wir den Tz rifausschuß zu einer Sitzung zusammen, und zwar für die Tage 24.—29. September d. J. Die Sitzung findet in Berlin } Dessauerstraße 2, im großen Saale des Hofmann’sehen Papierhauses statt. Beginn der Verhandlungen an jedem Tage Punkt 9 Uhr vormittags. Eingeladen hierzu sind die ordentlichen Prinzipals- und Gehilfenmitglieder des Tarifausschusses, die Vorsitzenden des »Deutschen Buchdruckervereins«, des »Verbandes der Deutschen Buchdrucker«, des »Deutschen Verlegervereins«, des »Vereins Deutscher Zeitungsverleger«, die Redakteure der »Zeitschrift« und des »Korrespondent«. Ferner sind geladen die gewählten ordentlichen Vertreter der neuen Tarifkreise IB, IVB und IXB, sowie die zur Beratung der Spezialfragen der Drucker, Maschinensetzer, Korrektoren und Stereotypeure bestimmten Vertreter, ebenso die ordent lichen Mitglieder des Tarifamtes. Am Montag, den 24. September werden die Prinzipals- und Gehilfenvertreter unter Hinzuziehung der Experten getrennt tagen, und zwar in demselben Sitzungslokal. Dienstag, den 24. September, früh 9 Uhr, wird die ge meinsame Sitzung eröffnet, zu der auch die Experten ge laden sind. Ueber die sich anschließende Sonderberatung der einzelnen Kommissionen wird der Tarifaüsschuß in dieser Sitzung weitere Beschlüsse fassen. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam, daß eine besondere Einladung an sämtliche hier aufgeführten Teil nehmer an den Sitzungen des Tarifausschusses nicht er geht. Dagegen bitten wir sämtliche Herren, uns durch ein Schreiben zu bestätigen, daß sie Kenntnis von der vor stehenden Bekanntmachung genommen haben, und uns mitzuteilen, ob sie unserer Einladung Folge geben werden. Berlin, im August 1906 Das Tarifamt der deutschen Buchdrucker Georg W. Büxenstein L. H. Giesecke Prinzipals-Vorsitzender Gehilfen-Vorsitzender Paul Schliebs Geschäftsführer Preisschleuderei mit Geschäftsbüchern Die vor kurzem gegründete Buchdruckerei und Geschäfts bücherfabrik von X & Co. leistete folgenden Beitrag zum Kapitel »Schmutzkonkurrenz« indem sie mittels Rundschreibens Privaten anbietet: Kanzleibücher, (Tabellendruck mit bedr. Titelblatt) 1/2 grau Mol. gebunden und foliiert (folgen sehr niedrige, bei Abnahme von mehreren Stück sich weiter ermäßigende Preise für gebd. Kanzleibücher verschiedener Stärken und für Kauf verträge.) Die Leser Ihres Blattes dürften gewiß Interesse an diesem schönen, ohne Zweifel gedankenlos hinausgegebenen Angebot haben, und wenn Sie für weiteste Verbreitung, selbstredend ohne Nennung meines Namens, sorgen wollen, ist mein Wunsch erfüllt. Y. Wir geben die Anfangsbuchstaben der Firma X & Co. und die Schleuderpreise nicht wie gewünscht an, um das An gebot nicht weiter zu verbreiten. Die niedrigen Preise könnten Nachahmer finden!